Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Mehr Busse sollen zum Klinikum fahren
Durch den Wechsel von Kplus-Personal ans Städtische Klinikum und Neueinstellungen ist das Krankenhaus auf 2000 Mitarbeiter gewachsen. Damit steigt auch der Druck, die Busanbindung zu verbessern. Was die Stadtwerke jetzt tun.
SOLINGEN Rund um den Jahreswechsel ist das Städtische Klinikum Solingen auf einen Schlag um mehrere hundert Mitarbeiter gewachsen. Das liegt zum Großteil daran, dass Beschäftigte des ehemaligen KplusKrankenhauses St. Lukas in Ohligs an das Klinikum übergewechselt sind. Darüber hinaus hat das Klinikum selbst auch noch weiteres Pflegepersonal eingestellt, so dass es mit rund 2000 Beschäftigten aktuell einer der größten, wenn nicht der größte Arbeitgeber in der Klingenstadt ist.
Vor allem das Pflegepersonal, das seinen Arbeitsplatz bislang in Ohligs hatte, wünscht sich nun eine bessere Anbindung des Klinikums an den Busverkehr. Vor allem eine Linie, die durchgehend zwischen Ohligs und Gräfrath pendelt, steht bei den Beschäftigten ganz oben auf der Wunschliste. Auf eine solche Direktverbindung hoffen sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für Patienten und ihre Angehörigen, für die das Umsteigen auch wegen der teils bergigen Geländelage mühselig sei. Das berichteten die Mitarbeiter jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion.
Dieser Wunsch wurde an die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Solingen weitergegeben. Dort ist das Thema bereits im Fokus: Wie Sprecherin Silke Tanja Rampe versichert, „arbeiten die Beteiligten seit Januar am Prozess einer guten Anbindung des Städtischen Klinikums.“
Was tun die Verkehrsbetriebe, um die Busverbindungen für Mitarbeiter, Patienten und Angehörige zu verbessern?
In einer ersten Phase haben die Stadtwerke das derzeitige Fahrtenangebot, die Zeiten, die Takte, die möglichen Umsteigebeziehungen und die Linienwege geprüft. „Nur wenige Verbindungen wurden dabei als fehlend eingestuft“, berichtet Rampe. Gemeinsam mit der Stadt Solingen habe die Planungsabteilung daraufhin erste Ideen zu verlängerten Einsatzzeiten und geänderten Verbindungen, aber auch zu möglichen neuen Wegen erarbeitet.
Ist eine direkte Busverbindung zwischen Ohligs und dem Klinikum in Planung?
„Eine direkte Busverbindung ist dabei ebenfalls in der Prüfung“, versichert Rampe. Dabei solle jedoch nicht am Bedarf buchstäblich
Unweit des Kreisverkehrs Franken-, Cheruskerund Gotenstraße liegt die Bushaltestelle für das Städtische Klinikum Solingen. „vorbei gefahren“werden, sondern das Angebot soll vorrangig an den Arbeitswegen der Mitarbeitenden des Klinikums ausgerichtet sein. Eine entsprechende Befragung werde aktuell vonseiten des Klinikums durchgeführt.
Welche Maßnahmen zur Verbesserung können und werden die Stadtwerke
Die Haltestelle vor dem geschlossenen Krankenhaus heißt immer noch St. Lukas. Das Pflegepersonal, das von dort zum Klinikum gewechselt ist, wünscht sich eine bessere Busverbindung.
schnellstmöglich umsetzen?
Maßnahmen für eine verbesserte Anbindung des Klinikums könnten aufgrund des Schichtbetriebes am Klinikum ein zusätzliches Angebot in den frühen Morgenstunden, zum späten Abend als auch an Wochenenden sein.
„Bisher liegen uns von den Mitarbeitenden jedoch nur Verbesserungswünsche
für die Verbindung zwischen Hauptbahnhof und dem Klinikum vor“, heißt es von den Stadtwerken.
Weitere Überlegungen seien die Verlängerung des Nachtverkehrs, die Erweiterung von Taktzeiten sowie eine Ausweitung des Frühverkehrs. Die Planungen dazu würden zurzeit erarbeitet, insbesondere im Hinblick auf den Bedarf und die Wünsche der Beschäftigten des Klinikums. „Hier warten wir noch auf die Ergebnisse der Befragung.“Zudem müsse aber auch die Finanzierbarkeit der einzelnen Maßnahmen geprüft werden.
Die Ergebnisse werden dann dem Mobilitätsausschuss als dafür zuständiges Gremium des Rates vorgestellt und diskutiert. „Eine Entscheidung kann in diesem Sommer getroffen werden“, heißt es von den Stadtwerken. Dann erfolgen die konkreten Fahr-Planungen zur Umsetzung mit einer Fahrplananpassung beziehungsweise einem Fahrplanwechsel. „Wann dieser Fahrplanwechsel erfolgt, ist noch nicht festgelegt.“
Ein großes Problem scheint das Umsteigen zu sein. Was können Fahrgäste tun, um den nächsten Bus noch zu erwischen?
Bei einfachen Verspätungen gibt es die Möglichkeit der sogenannten Anschlusssicherung per Funk. Sollte der Fahrgast feststellen, dass das Fahrzeug verspätet ist und der geplante Anschluss nicht erreicht werden kann, können sich Fahrgäste zügig beim Fahrer melden. Dieser kann über Funk und die Leitstelle den Kollegen bitten, auf Umsteiger zu warten.
Was wird Fahrgästen geraten, die von Ohligs kommen – welche Busverbindung ist die Beste und Zuverlässigste?
Als bevorzugte Busverbindung gilt die Linie 682 mit einem Umstieg an der Haltestelle Heresbachstraße in die Linien 692 oder 693. Beide haben dieselbe Fahrtrichtung, beide haben das Ziel Graf-Wilhelm-Platz. Als mögliche Variante, oder bei Verspätungen oder Ausfall der Linie 682, können Fahrgäste auch die Linie 681 nutzen. Hierzu fahren die Fahrgäste bis zur Haltestelle Rathaus, wechseln die Seite und steigen dort in die Linie 692 (Richtung Haan über Klinikum) oder die Linie 693 (Aufderhöhe über Klinikum) ein.