Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kunstwerke in allen Formen

Tattoos, Gemälde, Mode: Fauve Lex ist ein MultiTalen­t und präsentier­t jetzt ihre erste Kollektion.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

Seit einem Jahr hat Fauve Lex ihr Atelier in Wald..

WALD Ein schönes, zartes Frauengesi­cht mit großen, ausdruckss­tarken Augen: Das ist der erste Blickfang im Atelier von Fauve Lex in Wald. Es ist ein Leitelemen­t, das sich wunderbar in die durchgesty­lte Einrichtun­g des Lofts einfügt. Hier arbeitet Künstlerin Fauve Lex seit Mai letzten Jahres.

Sie malt und zeichnet sowohl auf Leinwand als auch auf menschlich­e Körper. Sie ist nämlich auch Tätowierer­in. Die Augen einer Frau fasziniere­n Fauve Lex. „In ihnen spiegeln sich oft parallel verschiede­ne Gemütslage­n, sie laden ein, in ihnen zu lesen.“Man finde dort „oft beeindruck­ende innere Stärke“.

2017 gab sie ihren Beruf als Haar- und Makeup-Stylistin auf.

Sie wollte sich ganz ihrer „alten Passion“, dem Zeichnen, hingeben. Hier habe sie Gelegenhei­t ihrer Kreativitä­t freien Lauf zu lassen. „Freunde von mir haben mich unterstütz­t bei der nötigen Ausbildung zur Tätowierer­in“, erzählt sie. Die Künstlerin trägt selbst diverse Motive auf ihrer Haut. „Alles individuel­le Entwürfe“, betont sie. Ihren vornehmlic­h weiblichen Kunden sticht sie nur das, was zuvor gemeinsam in einem intensiven, persönlich­en Gespräch entwickelt wurde.

„Wer sich von mir ein Tattoo stechen lässt, möchte etwas aus seiner Seele nach außen tragen“, sagt sie. „Viele verarbeite­n durch diese Bildwerdun­g am eigenen Körper sehr emotionale Erlebnisse, können dadurch besser mit ihnen leben, erfahren im besten Falle ein Stück innere Heilung“, sagt Fauve Lex. Diesen außergewöh­nlichen Namen hat sie übrigens tatsächlic­h so in ihrem Pass stehen.

Solingen ist das nächste Kapitel ihrer berufliche­n Laufbahn. Zuvor

hatte sie ein Atelier in Kerpen, ihr Mann war in Düsseldorf in der Export-Branche verwurzelt. Dann kam die Möglichkei­t, eine Immobilie zu erwerben, die für ihre Bedürfniss­e ein Traum sei – und das eben in Solingen.

Ihr Kundenkrei­s kommt aus der gesamten Bundesrepu­blik, zudem aus dem benachbart­en Ausland, aus den Niederland­en oder der Schweiz. Sie ist gefragt. Total gefragt: Gut vier Monate beträgt der Vorlauf für ein Erstgesprä­ch. „Ich möchte die Person mit ihrem Anliegen kennenlern­en. Nur so kann das Motiv am Ende so werden, dass es passt“, sagt Fauve Lex. Noch einmal vier Monate dauert es dann, bis die Sitzung ansteht, in der das Motiv gestochen wird.

In ihrem Atelier trennt sie räumlich, wo sie malt und wo sie an Tattoos arbeitet. Gleich daneben ist in der Röntgenstr­aße 10 in Wald ein Loft entstanden, das man mieten kann, das „White Loftstudio“. Es ist groß, möbliert und dekoriert, strahlt Vintage-Gemütlichk­eit aus und fungiert als Fotostudio oder Eventlocat­ion. „Wir haben zum Beispiel viele Anfragen von jungen Musik-Künstlern, die hier Promo-Videos drehen – aber auch von Paaren, die Hochzeits-Fotos aufnehmen möchten“, erklärt Fauve Lex.

Aber auch sie selbst nutzt es. Beispielsw­eise am Samstag, 30. März, wenn sie ihre erste Mode-Kollektion präsentier­t. Auch hier verbinden sich ihre Leidenscha­ften: Die Grafiken, die sie präsentier­en wird, sind im Tattoo-Style gehalten. Models werden Vertretern interessie­rter Mode-Labels T-Shirts und Hoodies vorführen.

Kontakt

Über Instagram: @the_black_ tattoostud­io oder per Whatsapp unter  0152 / 29724470

„Ich möchte die Person mit ihrem Anliegen kennenlern­en“Fauve Lex

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FOTO: MICHAEL STRAHLEN

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