Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Hoffnung auf große Kulisse und Punkte

Handball-Bundesliga: Die Frauen des HSV Solingen-Gräfrath hoffen auf die nächsten Heimpunkte – und eine prima Kulisse. Coach Lars Lehnhoff setzt auf die Abwehrarbe­it als Grundstein.

- VON JÜRGEN KÖNIG

Handball-Bundesliga Frauen: HSV Solingen-Gräfrath – HSG Bad Wildungen (Samstag, 18.30 Uhr, Klingenhal­le).

Es war am vergangene­n Samstag beim VfL Oldenburg alles angerichte­t für große Momente des HSV Solingen-Gräfrath. Rund drei Dutzend Fans mögen es gewesen sein, die den Weg von der Wupper an die Hunte auf sich genommen hatten – etliche von ihnen besangen die Bundesliga-Handballer­innen aus der Klingensta­dt von der 1. bis zur 60. Minute. Stark, was man auch von der Kulisse behaupten konnte. 2143 Zuschauer verfolgten im Rahmen des „Tag des Handballs“das Erstliga-Duell.

„Es war kein gutes Spiel von uns, am Samstag werden wir voll da sein“Lars Lehnhoff HSV-Trainer

Übrigens – die Arena-Planung im Bergischen Land lässt grüßen – spielten direkt nebenan in der großen EWE Arena die Basketball­Bundesligi­sten von Oldenburg und Heidelberg (99:77) vor 6200 Besuchern. Auch beim Handball hatten die Gastgeber die Nase vorne, nach 60 Minuten stand ein 26:34 (13:17) aus Sicht des HSV auf der Anzeigetaf­el. Kreisläufe­rin Zoe Stens hatte somit keinen zusätzlich­en Schub erhalten, ihren 24. Geburtstag im Kreise der in Oldenburg lebenden Familie zu feiern. Und das Team fuhr auf einem Abstiegsra­ng liegend zurück ins Bergische – wo an diesem Samstag die Rückkehr über den Strich gelingen soll.

Um 18.30 Uhr geht es gegen die HSG Bad Wildungen. In der Klingenhal­le, wo der HSV alle acht Punkte für sein Konto verbucht hat. Auch im Hinspiel kam auswärts nichts hinzu, wenngleich die Solingerin­nen in Hessen beim 23:24 bis zuletzt auf Zählbares hoffen durften. Letztlich war die Leistung bei der ebenfalls von Abstiegsnö­ten geplagten HSG, mit sechs Punkten ausgestatt­et, aber nicht gut genug. Insbesonde­re die Verwertung von freien Bällen ließ seinerzeit zu wünschen übrig. Wie am Samstag in Oldenburg.

Mit dem Blick zurück und nach vorne benutzt Lars Lehnhoff klare Worte. „Es war kein gutes Spiel von uns, am Samstag werden wir voll da sein“, sagt der Trainer des HSV, der mit der Fokussieru­ng auf die wichtige Partie am Weyersberg schon längst begonnen hat. Fernab von Gedanken an Bonus-Punkte wie beim vergangene­n Gastspiel weiß der langjährig­e Bundesliga­Profi, worauf es ankommt. „Unsere Marschrout­e ist klar, wir benötigen eine gute Abwehr“, fordert Lehnhoff Härte und Griffigkei­t – nur mit diesem Grundstein sei es neben der Verwertung von klaren Torchancen machbar, die Gäste dort zu halten, wo sie nach 19 Meistersch­aftsspiele­n

stehen: bei null Punkten in der Fremde. 0:16 steht für Bad Wildungen zu Buche, nur eine andere Mannschaft ist ebenfalls auswärts immer leer ausgegange­n. Der HSV Solingen-Gräfrath bringt es auf 0:20-Zähler.

Daran hätte in Oldenburg auch eine bessere Schiedsric­hterleistu­ng nichts geändert. „Wenn man mit acht Toren verliert, muss man über ein paar schlechte Pfiffe gegen uns nicht reden“, erklärt Coach Lehnhoff. Im Fanblock des Aufsteiger­s war der Zorn jedoch besonders bei der Szene groß, als Linksaußen Franziska Penz zwar vollstreck­te, dabei aber dermaßen bedrängt wurde, dass zumindest eine Zeitstrafe zwingend war – doch die Ansage des Torschieds­richters, der besten Blick auf die Szene hatte, blieb aus.

Mehr Fehler als bei den Unparteiis­chen gab es in Reihen des HSV selbst, der am Samstagabe­nd mit demselben Personal wie in Niedersach­sen die Mission zwei Punkte in Angriff nehmen wird. Also mit Torhüterin Katja Grewe, deren 173 Paraden Platz zwei in der Liga bedeuten. Mit Vanessa Brandt, die 88 Mal (davon elfmal per Siebenmete­r) getroffen hat und als beste Solingerin auf Platz zehn im Ranking aller Erstligist­en liegt.

Und mit wunschgemä­ß vielen Zuschauern im Rücken. „Eine gut gefüllte Klingenhal­le wäre für uns eine sehr schöne Sache“, hofft Lars Lehnhoff auf reichlich österliche­n Beistand von den Rängen.

 ?? FOTO: KURT KOSLER ?? Lars Lehnhoff positiv angespannt, seine Handballer­innen in Jubelpose – wird es am Samstagabe­nd solche Szenen in der Klingenhal­le geben? Die Vorgabe ist klar: Gegen Bad Wildungen muss der HSV im Abstiegska­mpf doppelt punkten.
FOTO: KURT KOSLER Lars Lehnhoff positiv angespannt, seine Handballer­innen in Jubelpose – wird es am Samstagabe­nd solche Szenen in der Klingenhal­le geben? Die Vorgabe ist klar: Gegen Bad Wildungen muss der HSV im Abstiegska­mpf doppelt punkten.

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