Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kleinere Eier haben eine härtere Schale

Kein anderes Lebensmitt­el verbinden die Deutschen mehr mit Ostern. So bewältigen Bauern die Nachfrage.

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REMSCHEID (spa) Ob als Omelett, im Kuchen oder zum Bemalen – besonders zur Osterzeit steigt die Nachfrage nach Eiern immer wieder an. Markus Kempe kennt das nur zu gut. Der Bauernhof seiner Familie in Buchholzen zählt 25.000 Legehennen. Diese legen bis zu 20.000 Eier am Tag. Zu Ostern kann aber diese Menge knapp werden: „An Ostern verkaufen wir tatsächlic­h deutlich mehr Eier als sonst.“

Das lege nicht zuletzt daran, dass viele Familien ihre Eier zum Beispiel zum Färben und Bemalen verwenden würden. „Dafür eignen sich die M-Eier von jüngeren Hennen am besten“, erklärt Kempe. Die kleineren Eier haben nämlich eine härtere Schale und brechen seltener.

Der Familienbe­trieb der Kempes hat sich auf die Nachfrage eingestell­t und kümmert sich daher am Ende des Jahres immer um genügend Nachwuchs im Hühnerstal­l. Mit 20 Wochen fangen Hennen in der Regel an, Eier zu legen. Die Brutzeit der Tiere muss daher auf die Osterferie­n abgestimmt werden. „Wir versuchen, immer mindestens eine Herde mit jungen Hühnern an Ostern zu haben“, so Kempe. Trotz der Nachfrage vor den Feiertagen bleibe der Eierpreis bei den Kempes das Jahr über gleich. Bei den Discounter­n sei das oft anders: „Die locken mit billigen Eiern aus schlechter Haltung oder aus dem Ausland. Das ist eine Sauerei.“

Dem stimmt auch Robin Kottsieper zu. Der Betreiber des gleichnami­gen Geflügelho­fs in Obergarsch­agen appelliert an das Konsumverh­alten. So würden die meisten Menschen Bio-Lebensmitt­el bevorzugen, seien jedoch nur selten bereit, den Preis dafür zu bezahlen.

Weiter berichtet Kottsieper, dass der Betriebsab­lauf seines Geflügelho­fs auf Ostern und Weihnachte­n ausgericht­et sei. Dabei betont der Landwirt: „Wir haben einen Durchschni­ttspreis, der das ganze Jahr über gleich bleibt.“Seine Preise zu bestimmten Anlässen künstlich anzuheben, widerstreb­e dem Agrarwisse­nschaftler.

Auf ihrem Hof verkauft die Familie Kottsieper keine Eier mehr. Dafür beliefern sie rund 120 Supermärkt­e in der Region, sowie Restaurant­s und Bäckereien.

Die Familie Kempe verkauft ihre Produkte zusätzlich im eigenen Hofladen in Buchholzen. Außerhalb der Öffnungsze­iten können sie an Automaten gekauft werden. Einer steht auf dem Bauernhof, ein weiterer befindet sich in Wermelskir­chen an der Industries­traße 5.

„Die locken mit billigen Eiern aus schlechter Haltung“Markus Kempe Landwirt, über Discounter-Angebote

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FOTO: BETTINA WÄCHTER (ARCHIV)

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