Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Eine Zukunft nach der Insolvenz
Neuer Investor für Otto Glänzer GmbH kommt aus Radevormwald.
SOLINGEN (böh) Nach monatelangem Ringen steht fest, wie es mit der Otto Glänzer GmbH weitergeht. In dieser Woche wurde der Vertrag für eine „übertragende Sanierung“unterzeichnet, bestätigt Insolvenzverwalter Robert Fliegner. Käuferin ist nach Medien-Informationen die Raderplast Kunststoff-Innovationen GmbH mit Sitz in Radevormwald. Damit ist die Zukunft des Standorts im Gewerbegebiet An den Eichen einstweilen gesichert.
Ende Oktober 2023 hatte der auf Kunststoffverarbeitung spezialisierte Betrieb Insolvenzantrag gestellt, am 1. Januar hat das zuständige Amtsgericht Wuppertal das Verfahren wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. Nötig war der Schritt Fliegner zufolge wegen gestiegener Kosten bei schwacher Nachfrage.
Im Herbst hatte sich der Rechtsanwalt zuversichtlich gezeigt, eine Sanierungslösung für die 1957 gegründete Firma zu finden. Die nun erzielte Einigung sei ein „sehr gutes Ergebnis“: „Es gelingt damit, den Geschäftsbetrieb dauerhaft zu erhalten.“Der Weg dorthin war Robert
Die Otto Glänzer GmbH am Standort An den Eichen.
Fliegner zufolge kompliziert. Zu Beginn des Prozesses habe es keine konkreten Interessenten gegeben. Hinzu seien die gesamtwirtschaftlich schwierige Lage sowie viele unterschiedliche Interessen gekommen. Von dem erzielten Durchbruch profitieren nicht alle Beschäftigten. 70 waren es in Aufderhöhe zum Zeitpunkt der Insolvenz, in den vergangenen Monaten ist die Zahl auf etwa 60 gesunken.
Die Sanierung sieht vor, den Standort zukünftig voraussichtlich unter dem Namen „Glänzerplast“mit 44 Mitarbeitern fortzuführen. Laut Robert Fliegner wird der Personalabbau weniger die Produktion, als vielmehr die Verwaltung betreffen. Dort ergeben sich wegen der Fusion Synergieeffekte, die einige Stellen obsolet machen.