Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Geldautomaten: Anzahl stabil bis steigend
Andernorts geht die Zahl der Geräte kontinuierlich zurück, an der Wupper bricht der Trend.
WUPPERTAL Der Rheinische Sparkassenund Giroverband kündigte jüngst an, die Zahl seiner Geldautomaten und Filialen in den nächsten Jahren weiter zu verringern. Bereits seit 2015 sei die Zahl der Geldautomaten im Rheinland von 2558 auf 2155 gesunken, die der Filialen (inklusive Selbstbedienungsstandorte) von 1273 auf 919, wie eine WDRRecherche ergab. Für Wuppertal scheint sich dieser Trend allerdings nicht zu bestätigen, wie eine Nachfrage bei den Banken ergeben hat.
„Aktuell betreiben wir als Stadtsparkasse 94 Geldautomaten an insgesamt 52 Standorten“, berichtet Florian Baumhove als Sprecher der Wuppertaler Bank auf unsere Anfrage. „Wir verzeichnen weiterhin stabile Nutzerzahlen.“Zurzeit gebe es keine Überlegungen, die Anzahl grundsätzlich zu reduzieren. Auch seien Kooperationen mit anderen Geldinstituten nicht geplant. Die Volksbank im Bergischen Land hat 20 Filialen in zwölf Städten und hält an jedem Standort je nach Größe einen oder mehrere Geldautomaten vor, wie Kristina Hellwig für das Bankhaus mitteilt. „In Wuppertal haben wir neben den Filialen in Barmen, Elberfeld, Ronsdorf und Cronenberg noch einen reinen SBStandort in Langerfeld mit einem Geldautomaten.“Auf die Frage, ob die Volksbank im Bergischen eine geringere Nutzung der Geldautomaten verzeichne, sagt Hellwig deutlich: „Nein, im Gegenteil: 2023 ist die Nutzung unserer Geldautomaten
– die auch von Nicht-Kunden in Anspruch genommen werden können – gegenüber dem Vorjahr sogar leicht angestiegen.“
Es gebe aktuell also auch keine Pläne, im Wuppertaler Stadtgebiet Volksbank-Geldautomaten abzubauen, so Hellwig als Leiterin der Unternehmenskommunikation und des Marketings der Bank. Dass es eine Option sein könnte, sich mit anderen Geldinstituten über eine gemeinsame Nutzung von Geldautomaten-Standorten zu unterhalten, weist Hellwig nicht gleich von der Hand. „Das kann – je nach Standort – gegebenenfalls eine Option sein. Für Wuppertal gibt es solche Überlegungen zurzeit nich.“
Die Deutsche Bank unterhält im
Stadtgebiet an vier Standorten eigene Geldautomaten, wie eine Sprecherin des Kreditinstituts mitteilt. Die Deutsche Bank gehört zusammen mit Postbank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash Group. Damit stehen ihrer Kundschaft alle Geldautomaten der Cash-Group-Banken inklusive dem Bargeldbezug an den Kassen von bundesweit rund 1300 Shell-Tankstellen und vielen Supermärkten kostenlos zur Verfügung, schildert die Sprecherin weiter. „Wie alle Banken beobachtet auch die Deutsche Bank, dass sich der Markt sowie das Verhalten unserer Kundinnen und Kunden verändern.“Bankgeschäfte würden zunehmend online durchgeführt, der Anteil bargeldloser
Zahlungen steige – was sich durch die Corona-Pandemie nochmals verstärkt habe.
Diese Veränderungen führen demzufolge dazu, dass die Bankdienstleistungen in den Filialen weniger stark nachgefragt werden. „Hierauf stellen wir uns unter anderem dadurch ein, dass wir unser Filialnetz hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeiten überprüfen. Konkrete Abbaupläne liegen derzeit für Wuppertal aber nicht vor“, so die Deutsche-Bank-Sprecherin. „Im Gegenteil: Speziell in Wuppertal wurde jüngst der Deutsche-BankStandort in Ronsdorf wieder mit einer Selbstbedienungszone in Betrieb genommen.“