Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Heimatbund unterstützt die Anwohner
„Lüttringhausener Bahnhof gehört zum Ortsbild“– Bürgerverein stellt konkrete Forderungen.
REMSCHEID (wey) In der Diskussion um das geplante Neubauprojekt am ehemaligen Lüttringhauser Bahnhof hat sich nun auch der Heimatbund Lüttringhausen zu Wort gemeldet - und unterstützt dabei im Wesentlichen die Positionen der betroffenen Nachbarn des Areals. Man habe „Verständnis für die Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner des Bahnhofsumfelds und hier explizit der Von-Bottlenberg-Straße“, heißt es in einer Mitteilung des Bürgervereins,
der darüber hinaus auch konkrete Forderungen aufstellt.
So erwarte der Heimatbund vor einer endgültigen Entscheidung des Stadtrates „weitreichendere Informationen“über das Projekt. „Es sollte zum Beispiel genaue Ansichten von der späteren Bebauung, exakte Aufmaße, Angaben zur Notwendigkeit von Baumfällungen und anderes mehr geben“, schreibt der Verein. Ohne diese grundlegenden Informationen sei eine Entscheidung
kaum möglich.
Sollten die Pläne realisiert werden, plädiere man „ausdrücklich dafür, dass das Bahnhofsgebäude als erstes saniert wird“, heißt es weiter. Danach könne man schauen, wie sich die weitere Bebauung an das renovierte Gebäude anpasse. „Der Lüttringhauser Bahnhof mitsamt seiner Umgebung gehört zum Ortsbild, auf den Bestandsbau zu verzichten wäre genauso fatal wie ein unsachgemäßer Umgang damit.“ Wie berichtet plant ein Investor, auf dem ehemalige Bahnhofsgelände Wohnraum für bis zu 180 Menschen zu schaffen, dazu sollen das Bahnhofsgebäude umgebaut und Neubauten in Modulbauweise errichtet werden. Erstmieter aller so entstanden Wohnungen wäre nach diesen Plänen die Stadt, die dort geflüchtete Menschen unterbringen möchte.
Man habe das Thema in Vorstand und Beirat beraten, teilt der Heimatbund mit, die Meinungen dazu seien „durchaus differenziert“gewesen. „Letztendlich fühlt sich der Heimatbund den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort und der Entwicklung des Ortsbildes verpflichtet, wie es der Satzung des Bürgervereins entspricht.“
Man sehe aber auch eine Verantwortung für die Geflüchteten, betont der Bürgerverein. Um sie zu integrieren, brauche es Integrationskurse, ausreichende Plätze in Kitas und Schulen, Sportangebote und Ähnliches. „Hier sind Politik, Verwaltung, aber auch die Bürgerschaft, die örtlichen Kirchengemeinden und die Vereine gefragt.“