Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„Aussicht mit Aufenthaltscharakter“
Nutzung der früheren Deponie: Plateau soll Dachterrasse und Grillecke bekommen.
REMSCHEID Ein Spielplatz, eine Beachfläche, eventuell eine Dachterrasse auf Überseecontainern und eine Grillecke, vielleicht sogar ein gastronomisches Angebot – geht es nach dem neuen Chef der Technischen Betriebe (TBR) Axel Raue, soll das Plateau, das durch die Renaturierung der ehemaligen Deponie an der Solinger Straße entsteht, zukünftig auch eine Freizeitfläche bekommen. In einer Vorlage für den TBR-Betriebsausschuss spricht Raue von einem „Aussichtspunkt mit Aufenthaltscharakter“, der an die nahe Trasse des Werkzeugs angebunden werden soll.
Rund 1000 Quadratmeter, eine Fläche etwas größer als ein Handballfeld, würden demnach dafür zur Verfügung stehen. Nur ein vergleichsweise geringer Teil der mehr als 50.000 Quadratmeter großen Fläche des Plateaus. Der überwiegende Anteil soll nach den aktualisierten Planungen auch weiterhin für einen Wertstoffhof und eine FreiflächenPhotovoltaik-Anlage genutzt werden.
Die Idee, die ehemalige Deponie im Tal zwischen Fürberg und Vieringhausen, wo die Remscheider mehr als 100 Jahre lang ihren Müll abluden, nach ihrer Renaturierung auch touristisch zu nutzen, ist fast so alt wie die Überlegungen zu ihrer Zukunft selbst. Als Beispiel wird dabei gerne auf das Entsorgungszentrum Metabolon auf der ehemaligen Zentraldeponie Leppe im oberbergischen Lindlar verwiesen, wo ein Bildungs- und Freizeitzentrum
entstanden ist. Unter andrem mit einer Aussichtsplattform, mit Trampolinen und langen Rutschen.
Ähnliches – darunter eine Sommerrodelbahn, ein Aussichtssteg, eine Mountainbike-Arena und sogar ein Hotel – war in den vergangenen Jahren auch in Remscheid immer mal wieder im Gespräch. Inklusive der üblichen Probleme wie Finanzierbarkeit und Widerstand der Anwohner. Die aktuellen Vorschläge sind im Vergleich dazu deutlich abgespeckt, es geht eher um eine Art Rastplatz für Radfahrer und Wanderer.
Angedacht sei, die Trasse des Werkzeugs über den Fürberg im Norden an das Deponieplateau anzubinden, heißt es in der Vorlage. „Über die Serpentinen der Deponie in wassergebundener Wegebauweise würde der Radweg in das Tal fortgesetzt werden und dort über die Ackerstraße entlang des Morsbachs zur Müngstener Brücke geführt werden.“So sei eine „interessante Wegeführung zum Weltkulturerbe“, gemeint ist die Müngstener Brücke, möglich.
Das „TBR-Energie und Umweltpark“betitelte Gesamtkonzept mit Wertstoffhof und Solaranlage verbinde die Einhaltung gesetzlicher Maßgaben, die wirtschaftlichen Interessen der Stadt und auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, schreibt Raue in der Vorlage. In dieser macht der TBR-Chef auch deutlich, dass man auf die abfallwirtschaftliche Nutzung des Plateaus nicht verzichten könne. Eine umfangreiche Prüfung habe ergeben, dass dies die einzige Fläche sei, um ein städtisches Bodenmanagement zu realisieren und somit kostendämpfend auf anstehende Tiefbaumaßnahmen einzuwirken.
Eingebunden sind die Planungen zudem in das dezentrale Wertstoffhofkonzept, das Raue in den vergangenen Wochen in den politischen Gremien vorgestellt hatte. Der Hof an der Solinger Straße soll demnach einer von insgesamt vier Einrichtungen im Stadtgebiet werden. Ziel ist unter anderem, den Bürgern das Abliefern ihrer Abfälle zu erleichtern, was sich kostendämpfend auf die Müllgebühren auswirken soll.
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