Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Obdachlose: Ampel-Parteien wollen neue Einrichtung
REMSCHEID (wey) SPD, Grüne und FDP regen an, eine neue Einrichtung für Menschen in prekären Wohnsituationen, insbesondere für Wohnungs- und Obdachlose, zu prüfen. In einem Antrag verweisen die Ampel-Parteien auf einen gestiegenen Bedarf und zunehmende Schwierigkeiten, auf dem freien Markt Wohnungen für Betroffene anzumieten.
Um dem zu begegnen, sei es notwendig, eine neue Anlaufstelle zu konzipieren, begründen SPD, Grüne und FDP ihren Vorstoß - und nennen als Ziel ein Haus „für alle Angebote zur Vermeidung und Beendigung von Obdach- oder Wohnungslosigkeit“, das neben einer ausreichend dimensionierten Notschlafstelle auch Angebote für mittelfristiges Wohnen, ein attraktives Tagescafé und umfangreiche Beratungsangebote beinhaltet.
Entwickelt werden soll das Konzept mit Kooperationspartnern wie der Caritas, die bereits die Notschlafstelle und das Tagescafé an der Schüttendelle im Auftrag der Stadt betreibt, schlagen die Parteien
vor. Die Verwaltung solle zudem Fragen zum Standort und zum Raumbedarf sowie zur Umsetzung prüfen.
Laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe ist die Zahl der Wohnungslosen zuletzt deutlich angestiegen, von etwa 384.000 betroffenen Menschen bundesweit im Jahr 2021 auf rund 607.000 nur ein Jahr später. Als obdachlos gelten davon etwa 50.000 Menschen, sie leben überwiegend auf der Straße, der Rest kommt etwa in Notunterkünften oder bei Bekannten unter.
Auch in Remscheid scheint das Problem größer zu werden. Zwar gibt es in der Stadt nahezu keine offene Obdachlosigkeit, die vorhandenen Einrichtungen werden aber offenbar immer stärker ausgelastet, wie eine Mitteilung der Verwaltung zeigt. Aus der geht unter anderem hervor, dass in der Notschlafstelle Schüttendelle gelegentlich Zusatzbetten aufgestellt werden müssen, weil das vorhandene Angebot nicht ausreicht. In Extremfällen kommt es demnach auch zu Abweisungen.
Das Konzept soll mit einem Kooperationspartner entwickelt werden