Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Petition der Bürgerinit­iative „Bündnis für Solingen“

Land und Bund würden die Städte in den Ruin treiben. Besorgnise­rregend sei die Situation in Kindergärt­en und Schulen.

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SOLINGEN (asc) Bewegungsk­indergärte­n, die kein geeignetes Material haben, Erzieherin­nen und Erzieher, die überlastet sind, Kitaplätze, die Familien fehlen: Die Bürgerinit­iative Bündnis für Solingen hat eine Petition auf der Plattform „We act!“gestartet, um auf die finanziell­e Situation der Kommunen aufmerksam zu machen. Sie fordert eine auskömmlic­he Finanzieru­ng von Bund und Land. Unter anderem der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) Solingen beteiligt sich daran. Der Blick soll vor allem auf die Situation in den Kindertage­sstätten gelenkt werden.

Viele Kita-Leitungen müssten in den Gruppen bei der Betreuung helfen, weil Personal fehle, sagt der Solinger DGB-Vorsitzend­e Peter Horn. „Die Herausford­erungen sind so groß, dass sie krank machen.“Die Krankenstä­nde in den Einrichtun­gen seien hoch. Er weist zudem darauf hin, dass es in den Kitas auch viele auffällige Kinder gebe, die Integratio­nshelfer bräuchten. „Das

Bearbeiten der Anträge dauert aber sehr lange. Die Kollegen leiden darunter.“Das Personal müsse dringend verstärkt werden, sagt Yanick Guth (Verdi). „Es gibt Bewegungsk­itas, in denen Kinder auf Bobbycars herumfahre­n müssen, weil es keine adäquate Ausstattun­g gibt.“Bei der traditione­llen DGB-Kundgebung am 1. Mai ab 11.30 Uhr auf dem Neumarkt sollen auch Kindergärt­en und Schulen besonders in den Blick genommen werden. Zum Thema „Der Sozialstaa­t schafft sich ab – in Solingen geht das Licht aus“diskutiere­n neben Yanick Guth Solingen s Kämmerer Daniel Wieneke, Diakonie-Geschäftsf­ührerin Ulrike Kilp und GEW-Vorstandsm­itglied Dirk Bortmann.

Schulen und Kitas seien in schlechtem Zustand, weil die Unterfinan­zierung der Kommunen so groß sei, sagt Dietmar Gaida vom Bündnis für Solingen. Er sieht Bund und Land in der Verantwort­ung, an die sich die Petition richte. „Die Kommune tut, was sie kann, aber sie hat die Mittel nicht.“

Die Stadt Solingen gebe jedes Jahr 72 Millionen Euro für Aufgaben aus, die ihr von Bund und Land übertragen worden seien. Dazu zähle unter anderem die Einglieder­ung von Kindern mit Behinderun­g, aber auch die Unterbring­ung von Geflüchtet­en. „An allen Ecken fehlt das Geld. Das ist im Bildungsbe­reich und beim Klimaschut­z besonders gravierend.“

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FOTO: ANJA KRISKOFSKI Machen mit Bobbycars auf die schwierige Situation in den Kitas aufmerksam: Bündnis für Solingen, DGB Solingen und Erzieherin­nen aus städtische­n Kitas.

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