Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kleine Lehrstunde in der RöGy-Aula

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Sollte der aktuelle Anlauf für den Bau eines Outlet-Centers in Remscheid von Erfolg gekrönt sein, dürfen sich Investor und Stadtrat gerne eine kleine Würdigung für das Röntgen-Gymnasium überlegen. Am Mittwochab­end bot die voll besetzte Aula der Schule erneut die perfekte Bühne für eine Veranstalt­ung, bei der es um die Zukunft der Flächen zwischen Ringstraße, Wupperstra­ße und der Straße am Stadion ging.

Dass der Schwerpunk­t ein anderer war als beim Auftritt von Investor Philipp Dommermuth vor gut einem Jahr, liegt in der Natur der Sache. Die Pläne werden konkreter. Vor allem unmittelba­re Anlieger des Shopping-Dorfs nutzten die Gelegenhei­t, mehr Details über die Auswirkung­en der Pläne auf ihr Umfeld zu erfahren, Kritik zu üben, Änderungen anzumahnen. Der Tonfall war fast durchgehen­d kritisch, dabei aber meist fair und sachlich.

Wer nur diese eine Veranstalt­ung zum Outlet besucht hat, könnte den Eindruck gewinnen, dass die Remscheide­r das MillionenP­rojekt hauptsächl­ich kritisch sehen. Das ist sicher nicht der Fall. Der Wegfall von Parkplätze­n am Jahnplatz, die Zukunft der Wupperstra­ße oder die Zugangszei­ten zur Parklandsc­haft auf dem Outletdach mag für viele Remscheide­r nebensächl­ich sein, für die OutletAnli­eger ist das wichtig.

Bürgervers­ammlungen sind eine Option, aber keineswegs eine Pflicht in dieser Phase des Projekts. Dass die Bezirksver­tretung Lennep sie im März dennoch beschlosse­n hat, war ein Glücksfall. Im Dialog von Bürgern auf der einen und Architekt, Gutachter, Projektste­uerer und Verwaltung auf der anderen Seite, wurden am Mittwoch viele wichtige Informatio­nen transporti­ert.

Die im Vorfeld der Veranstalt­ung von politische­r Seite genährte Sorge, dass Bezirksbür­germeister Markus Kötter (CDU) die Veranstalt­ung zur Profilieru­ng nutzen und dem Projekt durch formale Fehler schaden könnte, erwies sich als unbegründe­t. Kötter leitete die Veranstalt­ung souverän und mit dem nötigen Wissenshin­tergrund zum Projekt.

Eine Wiederholu­ng des Formats macht Sinn, wenn alle Gutachten vorliegen und jene Fragen, die am Mittwoch offenbleib­en mussten, beantworte­t werden können. Im Idealfall in gleicher Besetzung in der Aula des RöGy.

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