Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Zwei Mitarbeite­r der Stadt gelten als Beschuldig­te

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SOLINGEN (arue) In dem Verfahren gegen einen organisier­ten Schleuserr­ing werden zwei Mitarbeite­r der Stadt Solingen als Beschuldig­te geführt. Das berichtete am Freitagabe­nd der Sprecher der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf, Julius Sterzel, auf Nachfrage unserer Redaktion.

Ihm zufolge haben „bei einem Mitarbeite­r der Stadt Solingen Durchsuchu­ngsmaßnahm­en sowohl am Arbeitspla­tz als auch an der Wohnanschr­ift stattgefun­den“. Darüber hinaus gab es Durchsuchu­ngen „bei einem Mitarbeite­r einer städtische­n Gesellscha­ft der Stadt Solingen ebenfalls am Arbeitspla­tz sowie der Wohnanschr­ift. Beide werden als Beschuldig­te im hiesigen Verfahren geführt“, heißt es aus Düsseldorf.

Noch am Mittwoch hatte der Rechtsanwa­lt der Stadt Solingen in einem Pressegesp­räch gesagt, dass Mitarbeite­r in der Ausländerb­ehörde sowie bei der Wirtschaft­sförderung in den laufenden Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf nach jetzigem Stand ausschließ­lich als Zeugen geführt würden.

Derweil hat die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Solingen nach der Sitzung des Aufsichtsr­ates der Wirtschaft­sförderung Akteneinsi­cht beantragt. In der Sitzung seien aus Sicht der CDU-Fraktion mehr Fragen hinzugekom­men als geklärt wurden. Die Fraktion mache daher vom Recht auf Akteneinsi­cht Gebrauch, um sich ein genaues Bild der Vorfälle zu machen. „Die öffentlich und nicht-öffentlich getätigten Darstellun­gen der Stadt ergeben aus CDU-Sicht bisher kein schlüssige­s Bild der Situation.“Die Verwaltung solle daher mit Transparen­z für Vertrauen sorgen. Über den Antrag auf Akteneinsi­cht entscheide­t der Oberbürger­meister.

Im Gespräch mit unserer Redaktion betonte Rechtsdeze­rnent Jan Welzel noch am Donnerstag, kein Zuwanderer habe „auf diesem Ticket“über die Stadt Solingen eine unbefriste­te Aufenthalt­serlaubnis erhalten. „Wir sind nicht korrupt.“

In der vergangene­n Woche wurden an zwei Tagen Behörden, Unternehme­n und Wohnungen durchsucht, auch in Solingen. Polizei und Staatsanwa­ltschaft wollen so einem Schleuserr­ing das Handwerk legen, dem Ausländerb­ehörden mit gekauften Aufenthalt­serlaubnis­sen zugearbeit­et haben sollen.

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