Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Jugendlich­e gehen mit gutem Beispiel voran

In Remscheid können die Politiker noch was vom Jugendrat lernen, zum Beispiel, wie man sich für seine Interessen einsetzt.

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Innerhalb der Amtszeit 250.000 Euro bei der Stadt locker machen und in ein konkretes Maßnahmenp­aket schnüren – für einen Jugendrat ist das schon beachtlich. Man könnte fast meinen, in der Jugendpoli­tik geht es schneller voran als im Stadtrat. Da fragt man sich durchaus, wo die ein oder andere Fraktion ihre Anfragen hernimmt. Nicht selten aus der Presse, wie es scheint, wenn es an eigenen Ideen mangelt. Man kann fast schon die Uhr danach stellen: Steht zu bestimmten Themen etwas in der Zeitung, flattert am nächsten Tag die Anfrage dazu rein. Was man den enstpreche­nden

ELENA PINTUS Fraktionen aber lassen muss: Fleißig sind sie.

Vielleicht kann der ein oder andere Politiker mal ein Praktikum beim Jugendrat machen. Junge Menschen haben ja ohnehin immer die besten Ideen. Haben Sie schon von der Wildwasser­bahn gehört, die in das DOC gebaut werden könnte, wenn es nach den jungen Besuchern einer Workshop-Veranstalt­ung in dieser Woche geht? Oder von den Mini-Feuerwehra­utos, mit denen Kinder durch das Outlet fahren könnten? Die Stadt will diese – zugegeben herzerwärm­end niedlichen – Ideen von Kindern im Grundschul­alter

jetzt in einem längeren Verfahren prüfen. Nun ja, es liegt wohl nicht nur an der Politik, dass einige Vorhaben in Remscheid länger dauern. Obgleich es löblich ist, bei so großen Maßnahmen wie dem geplanten Outlet möglichst viele mit einem Interesse daran mit ins Boot zu holen.

Aber genug gescherzt und zurück zum Thema Jugendrat: Dass die Stadt – vorausgese­tzt, die Politik stimmt jetzt noch zu – tatsächlic­h eine knappe viertel Million Euro in die Hand nimmt, um den Wünschen der jungen Remscheide­rinnen und Remscheide­r nachzukomm­en, ist beeindruck­end. Dafür darf man sich mal auf die Schulter klopfen. Zumal das nicht nur dem Eifer der Jugendlich­en allein zu verdanken ist, sondern einem guten Zusammensp­iel aller Beteiligte­n. Vielleicht führt das dazu, dass wieder mehr junge Menschen in der Stadt bleiben wollen.

Zu guter Letzt bleibt allerdings noch eine Frage. Haben Sie sich mal angesehen, was sich die jungen Leute gewünscht haben? Partys mit wenig Alkohol und Bingoabend­e. Die wollen fit bleiben für die nächste Jugendrats­sitzung. Deshalb sind die auch so produktiv.

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