Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Alles auf einen Blick mit der Solingen App
Dritte Version des Angebots ist eine Gemeinschaftsarbeit von 20 Kommunen. Neue Funktionen machen die App vielseitiger.
SOLINGEN Wann wird noch mal die blaue Tonne geholt? Niemand hat den Abfallkalender auswendig im Kopf. In der Solingen-App konnte man das bisher nachschlagen. Jetzt kann man sich sogar eine Erinnerung und Push-Nachricht dazu einbauen.
Seit Montag, 13. Mai, ist die dritte Version der App in den Stores verfügbar. Die Experten von Solingen Digital im Rathaus stellten die Neuerungen in der Gläsernen Werkstatt vor. Wichtigste Nachricht: Wer von Version 3.0 profitieren will, muss die alte App auf seinem Smartphone aus dem Apple- oder Google-Store aktualisieren – automatisch geht das nicht. 30.000 Nutzer zählte die App bisher.
Wenn sich die App dann erneut auf dem Server angemeldet hat, öffnet sie sich für neue Funktionen. Das ist auf den ersten Blick alles etwas unübersichtlich. Da braucht man schon einige Zeit, um alles zu erfassen.
Auf dem Startbildschirm gibt es eine Karte, die man öffnen kann. Dann tauchen Symbole für Funktionen auf. Der nächste Spielplatz, ein nahe liegendes Hotel, ein Parkplatz oder auch Sportplätze und Sporthallen können so gesucht werden.
Auch fürs Einkaufen hat die App viele Vorschläge. Da muss man aber nachjustieren. Das Suchergebnis lässt sich etwa auf regionale Angebote eingrenzen. Man braucht Geduld, bis man alle Möglichkeiten der App 3.0 im Blick hat.
Neu ist der Mobilitätsmonitor. Hier prasseln gleich ganz viele Informationen auf die Nutzer ein. Eine Karte geht auf, man aktiviert den Standort und schon zeigt die App, welche Busse an welcher Haltestelle in der Nähe abfahren. Dies mit der genauen Uhrzeit.
Auch für E-Scooter werden Angaben gemacht. Berührt man den Eintrag, wird der Nutzer zur App des Scooter-Anbieters weitergeleitet. So kann die Miete gestartet werden. Angezeigt werden auf der Karte auch, wo aktuell Taxen stehen. Reservieren kann man sie per App aber nicht.
Bustickets bekommt man nicht über die Solingen-App. Anders als bei den Scootern kommt man nicht per Klick in den entsprechenden VRR-Ticketshop. Wer unter „Service“auf die Funktion „ÖPNV“gelangt, kann dort Abfahrtsort und Ziel zur Suche eingeben. In den Ticketshops kommt man auch dort nicht.
Im Bereich „Service“kann man aber beispielsweise einen Platz im Coworking-Space im Gründer- und Technologie-Zentrum buchen. Offene Arbeitsstellen gibt es im Stellenportal.
Und auch alles rund um die Feiern zu 650 Jahre Solingen gibt es dort zu entdecken.
Diese Events stehen auch im Terminkalender. Den gab es auch bereits vorher. Doch die IT-Experten der Stadt Remscheid haben dieses Modul weiterentwickelt und Solingen hat es übernommen. In diesem Modul steht man in Sachen Tickets nicht in einer Sackgasse. Aus dem angezeigten Termin kommt man aufs entsprechende Portal für Eintrittskarten. Nils Gerken, der Leiter von Solingen Digital, machte bei der Vorstellung der Version 3.0 deutlich, dass Module auf Open-Source-Basis für die Programmierung die Stärke der App seien. 20 Kommunen können von den Modulen der jeweils anderen Städte profitieren.
Solingen hat da eine Vorreiterrolle gespielt, weil es mit Bundesmitteln aus dem Programm für eine „Smart City“die Kosten für die App-Programmierung gut stemmen konnte. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) berichtete in der Gläsernen Werkstatt, dass er außerhalb Solingens heute oft mit dem Satz, er komme aus der „Stadt mit der App“angesprochen werde. Christoph Dorenbeck, der bei Solingen Digital die Schnittstelle zu den Technischen
Betrieben Solingen (TBS) betreut, sagte, dass in diesem Jahr noch weitere Module aufgespielt werden. So sollen die Daten der Pegel an Flüssen und Bächen des Wupperverbands in Echtzeit zu sehen sein. Auch werde das „digitale Taschenmesser“für die Solingerinnen und Solinger bald Push-Nachrichten aus dem Krisenstab der Stadt Solingen versenden können.
Nils Gerken machte auch klar, wie alles im Hintergrund funktioniert: Eine Heerschar an Mitarbeitern gibt die Daten ein. Nein. Nein. Völlig falsche Vorstellung. „Wir beziehen unsere Daten aus frei verfügbaren Quellen“, sagte Nils Gerken. Bei den Terminen ist es solingen-live oder remscheid-live.
Beim Wetter liefern Sensoren der Technischen Betriebe Solingen aus dem Stadtgebiet die Daten. Und beim Mobilitätsmonitor wird gespiegelt, wo die Verkehrsbetriebe ihre Busse haben. Wo die Scooter und Taxen gerade stehen, kommt über die entsprechenden Portale.
Eine Funktion wird auch angeboten: Man kann über „Kontakt“mit Solingen Digital in Verbindung treten. Dort nimmt man Wünsche und Anregungen auf, denn die App soll ständig verbessert werden.
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