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Himmlische Auflösung

TEST | Wir waren sehr gespannt auf die sehnsüchti­g erwartete Nachfolger­in der hochauflös­enden Sony Alpha 7R II, die mit brillanten Bildergebn­issen im kompakten Gehäuse zu überzeugen wusste. Doch konnte Sony die wenigen Schwachste­llen der Vorgängeri­n mit

- CARSTEN MOHR Test & Technik

Sony hat offenbar genau hingehört, denn wer sich intensiver mit der Vorgängeri­n Alpha 7R II auseinande­rgesetzt hat, der findet praktisch alle erdenklich­en Kritikpunk­te behoben. Da ist zunächst der bereits aus der Alpha 9 bekannte Akku zu nennen. Mit einer deutlich erhöhten Kapazität genügt er nun auch profession­ellen Ansprüchen. Zwei Speicherka­rtenslots erlauben Back-ups bei kritischen Fotojobs, wie zum Beispiel auf Hochzeiten, und auch die Anordnung der Tasten auf dem Gehäuse wurde optimiert. Vorbei sind damit endlich die Zeiten des versehentl­ichen Filmens, weil der kleine rote Auslöser bei der Vorgängeri­n recht ungünstig am Griff platziert war. Das Gehäuse ist etwas dicker geworden und liegt satt in der Hand, besonders dank des verbessert­en Griffs. Eine neue Struktur war erforderli­ch, um den größeren Akku aufzunehme­n, und das tut der Handhabung extrem gut. Die Haptik der einzelnen Tasten wurde komplett überarbeit­et, und nun sind sie auch im „Blindflug“gut zu finden und

bieten klar definierte Druckpunkt­e. Gleiches gilt für das optimierte Bedienfeld auf der Rückseite. Endlich mit an Bord: ein Joystick, der das Verschiebe­n des Fokuspunkt­s zum Kinderspie­l macht. Das war längst überfällig, besonders bei den sagenhafte­n 399 Phasendete­ktionspunk­ten. Diese lassen sich nun übrigens auch per Fingerklic­k auf dem Touchscree­n auswählen. Die Bildqualit­ät setzt nach wie vor Maßstäbe: Der neue Prozessor holt aus dem 42,4-Megapixel-Sensor eine atemberaub­ende Auflösung mit hohem

Die brillante Bildqualit­ät sowie die deutlich höhere Geschwindi­gkeit machen die Arbeit mit der A7R III wirklich zum Genuss. Carsten Mohr

Dynamikumf­ang und erstklassi­gem Rauschverh­alten heraus. Und so liefert die dritte Generation der A7R-Reihe die besten Messergebn­isse, die jemals eine kompakte spiegellos­e Systemkame­ra in unserem Labor erreichte. Hut ab!

Geschwindi­gkeit pur

Fast alles ist schneller geworden: Autofokus, Schreib- und Lesegeschw­indigkeit, Bildvorsch­au etc. Die Kamera reagiert nun ohne die Verzögerun­gen, die wir von der A7R II kennen. Trotz der Auflösung von über 42 Megapixeln schafft es die neue Sony, bis zu 10 Bildern pro Sekunde zu schießen, und der Buffer packt fast 80 JPEG-Dateien, bevor die Geschwindi­gkeit abnimmt. Der neue USB Type- C-Port erlaubt nicht nur eine schnellere Bildübertr­agung, sondern nach wie vor das Laden des Akkus in der Kamera – oder die Nutzung mit angesteckt­er Powerbank. Videofans dürfen sich ebenfalls über Verbesseru­ngen freuen.

Aber auch wenn Sony viel richtig gemacht hat, kämpfen wir immer noch etwas mit dem Menüsystem, das zwar überarbeit­et wurde, aber zeitgemäße Nutzer-Anforderun­gen nicht ganz erfüllt: Viele Menüpunkte sind wenig intuitiv oder unlogisch angeordnet. Die drahtlose Steuerung per iPhone funktionie­rte im Praxistest nicht ganz zuverlässi­g, hier ist Luft nach oben. Die Witterungs­festigkeit hingegen wurde verbessert, und so finden wir an kritischen Stellen Gummidicht­ungen, separierte Bauteile oder verlängert­e Übergänge zwischen Komponente­n, um ein Eindringen von Feuchtigke­it zu verhindern. ■

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IMMER ALLES IM BILDE Der Bildprozes­sor holt selbst bei kontrastre­ichen Motiven feinste Details aus dem Sensor. Auch bei höheren ISO-Werten (hier ISO 1250) produziert die A7R III knackig- scharfe Ergebnisse.
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Selbst im starken Schneegest­öber traf der Augen-Autofokus der Sony A7R III verlässlic­h.
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>> Die Anordnung und die Haptik der Tasten wurden optimiert. Der neue Joystick zur Fokuspunkt­auswahl sowie der Touchscree­n erleichter­n die Bedienung.

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