60 Bilder in 5 Sekunden
SONY ALPHA 77 II | Die Alpha 77 II ist die Nachfolgerin des beliebten MittelklasseModells von Sony: Obwohl sich auf den ersten Blick wenig getan hat, wurde die APS- C-Kamera von Sony vollständig überarbeitet. Wir haben den Musterschüler der Semi-Profi-Klasse genauer unter die Lupe genommen.
Kaum ein Marktsegment ist so umkämpft wie das der Spiegelreflexkameras mit APS- C-Sensor: Von oben drücken günstige Vollformat-Kameras wie die Canon 6D, am unteren Ende nagen Systemkameras und Edelkompakte mit APS- C-Sensoren an den Marktanteilen. Zudem nehmen spiegellose Systemkameras weiter an Fahrt auf. Das Feld der APS- C-DSLRs selbst ist ebenfalls sehr heterogen: 300-EuroKameras wie die Canon EOS 1200D konkurrieren mit höherpreisigen Modellen der 700-EuroKlasse und hochpreisigen Semipro- Geräten.
Trotz des Konkurrenzdrucks treibt sich auch Elektronikriese Sony in diesem Segment herum – und liefert vorzügliche Kameras, die sich in jedem Test im Spitzenfeld platzieren. So
bewies die 2011 erschienene Alpha 77 im wahrsten Wortsinn Nehmerqualitäten und punktete mit dem fest installierten Spiegel und Magnesiumgehäuse. Vor allem im sportlichen Segment überzeugte sie als robuste und technisch hervorragende Alternative zu den Modellen der Platz
hirsche Canon und Nikon – auch weil der fehlende Spiegelschlag zwölf Serienbilder in voller Auflösung pro Sekunde zuließ. Mit dem Nachfolger will Sony es noch einmal wissen und unterzog die Alpha 77 einer großzügigen Überarbeitung: Als Sony Alpha 77 II wagt sich das Modell erneut ins Piranhabecken der APS- C-Klasse – und überzeugt dabei auf ganzer Linie!
Deutliche Verbesserungen
Auf den ersten Blick ist die Sony Alpha 77 II kaum vom Vorgänger zu unterscheiden: Formfaktor und Größe sind identisch, auch die Tasten und Rädchen sind an gewohntem Platz. Die Technik wird weiterhin durch ein spritzwassergeschütztes Magnesiumgehäuse geschützt, der Spiegel bleibt halbdurchlässig und fest montiert.
Die wahren Verbesserungen liegen unter der Haube: So ist die Alpha 77 II nun mit der neuen Generation des stabilisierten Exmor- CMOS-Sensors mit 24,3 Megapixeln ausgestattet, der über eine Lens- on- Chip-Technologie verfügt: Dabei handelt es sich um kleine, direkt auf dem Sensor aufgebrachte Linsen, welche die Lichtausbeute deutlich verbessern sollen, da der Leerraum zwischen den einzelnen Sensorpixeln besser genutzt wird.
Hohe ISO- Empfindlichkeit
Die Lichtausbeute wird damit deutlich erhöht, was sich nicht nur in einer erweiterten ISOEmpfindlichkeit von 100 bis 25.600 ( Vorgänger: 100 bis 16.000) niederschlägt, sondern auch in
mess- und sichtbar besseren Bildern. Mit Hilfe der neuen MultiframeNoise-Reduction-Technik, der Überlagerung mehrerer in Folge aufgenommener Aufnahmen bei sehr schlechtem Licht, sind sogar ISO 51.200 möglich,. Im Test zeigte die Alpha 77 II bis ISO 400 keine Schwächen, Bilder bis ISO 3200 sind rauschtechnisch kein Problem. Bei höheren ISO-Werten tritt technisch bedingt Rauschen auf, das von der leistungsstarken Rauschentfernung aber bis ISO 12.800 souverän aufgefangen wird. In der höchsten ISO-Stufe sieht man jedoch einen Aquarelleffekt.
Blitzschnell und ausdauernd
Zwar kann die Alpha 77 II genau wie die Vorgängerin rund zwölf Bilder pro Sekunde in voller Auflösung schießen, allerdings mangelte es der Alpha 77-Urversion an Pufferspeicher, weshalb sich die Serienbildgeschwindigkeit nach Abschuss der ersten zwölf Bilder deutlich verringerte. In der Neuauflage gönnt sich die Kamera im Dauerfeuer zwar auch jede Sekunde einen Moment Bedenkzeit, bannt aber Bilderserien zuverlässig über mehrere Sekunden mit bis zu 60 Bildern. Erst danach ist ein deutlicher Abfall der Geschwindigkeit festzustellen.
Möglich wird das durch den Bionz-X-Bildprozessor und einen leistungsstarken Zwischenspeicher. Auf die Speicherkarte wird erst im Anschluss der Bildserie geschrieben, wodurch Aufnahmetempo und die Kartengeschwindigkeit entkoppelt sind. Wir empfehlen den Einsatz möglichst schneller Speicherkarten. ■