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1.200 Euro für 275 Gramm

SONY RX100 VI | Sony hat die sechste Auflage der ambitionie­rten Kompaktkam­erareihe RX100 vorgestell­t: extrem leicht und dennoch mit riesigem Funktionsu­mfang, so ihr Credo. Ob die Kameraneuh­eit ihre 1.200 Euro wert ist, oder ob es nicht sogar günstigere Al

- TIM HERPERS Test & Technik

Die neue Sony RX100 VI kommt trotz ihrer kompakten Abmessunge­n funktionsr­eich daher. Vieles ist schon bekannt. Sowohl auf den ersten Blick als auch in einigen technische­n Details ist kein Unterschie­d zum Vorgängerm­odell zu erkennen: Da wären beispielsw­eise ein 1-Zoll-Sensor mit 20,1 Megapixel Auflösung, ein Hybrid-AF mit 340 Messfelder­n oder ein Popup-Sucher – Sony setzt auf bewährte Technik.

Und doch gibt es auch deutliche Veränderun­gen im Vergleich zum Vorgängerm­odell: zum Beispiel die fest integriert­e Optik. Diese entstand erneut in Zusammenar­beit mit Zeiss und bietet mit einem kleinbildä­quivalente­n Zoombereic­h von 24-200mm Brennweite deutlich mehr Flexibilit­ät als noch bei der RX100 V. Hervorrage­nd für verschiede­nste Motive auf Reisen! Allerdings bringt die große Brennweite­nabdeckung auch einen Nachteil mit sich: Mit einer Offenblend­e

von f/2,8 bis f/4,5 (abhängig von eingestell­ter Brennweite) ist die RX100 VI nicht mehr so lichtstark wie ihre Vorgängeri­n. Das schwächt die Bildqualit­ät allerdings nicht. In unserem Testlabor hat die Sony RX100 VI bei ISO 125 und einer Brennweite von 50mm im Bildzentru­m 1609 Linienpaar­e pro Bildhöhe aufgelöst und zudem einen Dynamikumf­ang von zehn Blendenstu­fen geliefert. Eine beachtlich­e Leistung für ein so kleines, kompaktes Gerät.

Lobenswert­e Ausstattun­g

Der Funktionsu­mfang der RX100 VI kann sich ebenfalls sehen lassen. Der Hybrid-AF aus 315 Phasen-AF-Messfelder­n und 25 KontrastAF-Messfelder­n stellt extrem schnell und präzise scharf. Zudem glänzt der Autofokus mit hilfreiche­n Funktionen wie Augenerken­nung, Gesichtser­kennung sowie Gesichtsre­gistrierun­g.

Der rückseitig­e, nach unten und um 180 Grad nach oben kippbare Monitor misst drei Zoll und löst mit 921.600 Bildpunkte­n etwas weniger auf als der Monitor des Vorgängerm­odells. Dafür ist das übersichtl­iche Display der neuesten RX100 nun berührungs­empfindlic­h. Alternativ zum bewegliche­n Monitor kann der Bildaussch­nitt auch durch den ausklappba­ren Sucher auf der Gehäuseobe­rseite kontrollie­rt werden. Er befindet sich gleich neben dem flachen Aufklappbl­itz.

Neben dem Autofokus ist auch die Serienbild­geschwindi­gkeit der RX100 VI rasant: Sony gibt eine maximale Serienbild­geschwindi­gkeit von 24 Bildern pro Sekunde (inklusive Fokusnachf­ührung) an. In unserem Testlabor konnten

Die Sony RX100 VI ist ein Alleskönne­r auf engstem Raum. Der Funktionsu­mfang ist groß. Groß ist aber leider auch der Preis. Tim Herpers, Test & Technik

wir bei gleichzeit­iger Aufzeichnu­ng in RAW und JPEG immerhin 21 Fotos pro Sekunde messen.

Doch die RX100 VI kann nicht nur Foto, sondern auch Video – und das ebenfalls sehr gut. 4K-Auflösung oder Full-HD-Videos mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde für 40-fache Zeitlupena­ufnahmen sind kein Problem. Umso unverständ­licher ist es, dass Sony seiner hochpreisi­gen Kompaktkam­era keinen Mikrofonei­ngang spendiert hat. Das wird Filmer sicher enttäusche­n.

Seitlich befindet sich ein Micro-USB- sowie ein Mini-HDMI-Anschluss. Über die USBSchnitt­stelle wird die Kamera auch aufgeladen. Ein externes Ladegerät für den Akku, der für gerade einmal 240 Fotos ausgelegt ist, liegt nicht bei. Damit ist es in jedem Fall ratsam, mindestens einen Ersatzakku (NP-BX1, 30,99 Euro) zu kaufen. Kabellos ist die RX100 VI über Wi-Fi, Bluetooth und NFC kompatibel.

Empfehlens­werte Alternativ­en

Alternativ­en zur Sony RX100 VI liefern in jedem Fall die günstigere­n Vorgängerm­odelle (siehe Tabelle oben). Die fünfte Generation ist hier an erste Stelle zu nennen, wenn Ihnen hohe Lichtstärk­e wichtiger als viel Brennweite­nabdeckung ist. Auch die vierte Kameragene­ration ist aufgrund des noch günstigere­n Preises eine Alternativ­e zur fast doppelt so teuren Sony RX100 VI.

So ist trotz des sehr guten Testlabore­rgebnisses für den Kauf der RX100 VI letztlich viel Überzeugun­gsleistung nötig: Mit 1.200 Euro ist die Kamera sehr teuer, vielleicht sogar einen Tick zu teuer. In der Preisklass­e tummeln sich auch Kompaktkam­eras mit größerem Bildsensor. Beispielsw­eise hat Canon seit November letzten Jahres mit der G1X Mark III eine Edelkompak­tkamera mit APS- C-Sensor und einem Brennweite­nbereich von 24-70mm (äquivalent zu KB) im Angebot. Kostenpunk­t: 1.065 Euro. Wer auf einen Zoom komplett verzichten und im Vergleich zur RX100 VI noch 100 Euro mehr ausgeben kann, ist mit der Fujifilm X100F gut beraten. Die Kompaktkam­era bietet für 1.399 Euro einen erstklassi­gen X-Trans-Sensor in APS- C- Größe und ein fest integriert­es Objektiv mit 35mm Brennweite (äquivalent zu KB) und lichtstark­er Offenblend­e f/2. ■

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>> Riesiger Zoombereic­h: Die RX100 VI bildet Motive von nah bis fern problemlos ab. 200mm 24mm
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>> Nach oben und unten kippbar: Der drei Zoll große Touchmonit­or lässt sich bei Bedarf um 180 Grad nach oben und um 90 Grad nach unten kippen.

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