OPTIMALER AUTOFOKUS IM DÄMMERLICHT
Bei einer SLR schließt die Blende erst, kurz bevor die Aufnahme ausgelöst wird. Der große Vorteil dieser sogenannten Springblende ist ein heller, optischer Sucher. Der Nachteil ist, dass man die Schärfentiefe nicht beurteilen kann. Dafür gibt es dann unscheinbar links oder rechts unter dem Bajonett die so genannte Schärfen tiefen prüfungs taste, die die Blende auf die eingestellte Blendenzahl verengt. Nachteilig ist dann aber wieder der dunkle Sucher.
Spiegellose Kameras wie die A7/A9-Modelle blenden immer auf die eingestellte Blende ab und liefern so eine perfekte Bildvorschau im elektronischen Sucher, auch hinsichtlich der Schärfentiefe. Dem Problem des dunklen Suchers begegnen sie durch eine elektronische Verstärkung des Bilds. Beim Abblenden erschwert man aber dem AF-System wesentlich die Arbeit, denn dem Phasensystem fehlen auf einmal die notwendigen Randstrahlen, und das kontrastbasierte System muss nun auf elektronisch verstärkten, verrauschten Daten arbeiten. Eine Lösung kann sein, vom Modus AF-C(ontinuous) auf den Modus AF-S(tatic) umzuschalten. Hier öffnen die Objektive dann einmal kurz (sie „atmen“kurz) und schließen erst nach erfolgtem Fokussieren auf die eingestellte Blende. Ein weiterer Trick kann sein, das Live View Display (= WYSIWYG) abzuschalten. Die Kamera schaltet dann auf einen Displaymodus um, der immer ein erkennbares, helles Sucherbild zeigt. Je nach Modell und Objektiv startet die Kamera dann in AF-S mit offener anstatt eingestellter Blende, fokussiert kurz und und schließt dann erst auf Sollblende – das „ Atmen“wird damit verkürzt, der Shutter Lag (die Auslöseverzögerung) reduziert.
Wer mit weit geöffneter Blende fotografiert, kann auch bei wenig Licht noch AF- C nutzen, ansonsten ist AF-S wahrscheinlich die bessere Wahl. Bei Fokusproblemen im Dämmerlicht sollte man auch einmal den heimischen Linsenpark durchtesten, denn nicht alle Objektive verhalten sich gleich. Schauen Sie dazu einfach vorne ins Objektiv, und beobachten Sie, wie die Blende arbeitet. Zusätzlich sollte man bei auftretenden Problemen auch stets den Fokusbereich so groß wie möglich wählen, also wann immer nötig von s(mall) auf m(edium) oder l(arge) gehen bzw. von Flexible Spot auf Expandable Flexible Spot wechseln.