IM VERGLEICH: TOPMODELLE DER KONKURRENZ
Die Sony Alpha 7R IV misst sich mit den Topmodellen der Konkurrenzhersteller. Unser Testlaborergebnis zeigt, dass die neue Sony dabei nicht immer als Sieger vom Platz geht. Im Vergleich entscheiden Nuancen.
Nikon Z7:
>> Das mit rund 45 Megapixeln geringere, aber dennoch hochauflösende Konkurrenzmodell von Nikon hat im Vergleich ganz knapp die Nase vorn.
Panasonic S1R:
>> Zwischen der Nikon Z7 und der Alpha 7R IV positioniert sich die neue S1R von Panasonic mit ebenfalls hervorragender Bildqualität.
Canon EOS R:
>> Anders als Nikon und Panasonic kann die EOS R der Sony nicht das Wasser reichen. Doch schon bald könnte eine High- End- EOS- R kommen.
Fujifilm GFX 50R:
>> Sie wollen Mittelformat? Dann raten wir zur GFX. Im Labor hält sie mit der Sony nicht mit, bietet aber den größeren Sensor und ist mit 4.099 Euro ähnlich günstig.
Kaiserliche Ausstattung
Bereits beim allerersten Praxistest war schon spürbar, dass Sony erneut am Gehäuse gefeilt hat – auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussehen mag. Dank einer Magnesiumlegierung ist der Body gegen widrige Witterungsbedingungen und Staub geschützt. Der neue Kameragriff bietet eine sehr gute Haptik und liegt satt in der Hand. Der seitliche DualSD-Kartenslot ist nun in beiden Fällen UHS-IIkompatibel. Weitere Tasten wurden überarbeitet sowie Sperrtasten hinzugefügt. Sony zeigt mit dieser Neuauflage, dass das Unternehmen offenbar auch auf Kundenwünsche reagiert.
Der kippbare, rückseitige Monitor misst eine Diagonale von drei Zoll, löst 1,44 Mio. Bildpunkte auf und ist berührungsempfindlich. Das konnte der Monitor der dritten Generation ebenfalls.
Neu ist hingegen der mit 5,76 Mio. Bildpunkten hochauflösende elektronische Sucher. Er liefert im Test eine hervorragende Sicht auf das Motiv. Die Bildwiederholrate des elektronischen Suchers kann zwischen 60 und 120 Bilder pro Sekunde eingestellt werden.
Laut CIPA-Standard hat die Sony Alpha 7R IV mit einer Akkuladung ausreichend Power für bis zu 530 Aufnahmen (bei aktiviertem Sucher) . Wer unbedingt noch mehr Energie benötigt, kann auf den Hochformatgriff VG- C4EM zurückgreifen, der die Akkulaufzeit dank zweier Akkuschächte verdoppelt und Hochkant-Kompositionen deutlich vereinfacht. Clever: Dank des USB- CAnschlusses kann der Akku im Body auch unterwegs per Powerbank aufgeladen werden. Apropos Anschluss: Auf Wunsch überträgt die Sony Alpha 7R IV Bilddaten per High-Speed-Wi
Fi und drahtloser PC-Vernetzung. Ein Mikrofonsowie ein Kopfhöreranschluss sind ebenso mit an Bord wie ein HDMI-Anschluss.
Hoher Konkurrenzdruck
Die Alpha 7R IV macht wieder einmal deutlich, in welcher Position sich der Elektronikriese befindet und wie viel Druck Sony auf die Konkurrenz ausübt. Selbst wenn die Neuheit bezogen auf das Testergebnis nicht ganz mit der Nikon Z7 und der Panasonic S1R mithalten kann, werden die anderen großen Hersteller auf dem Markt Mühe haben, den kurzen Produktzyklen von Sony Paroli zu bieten. Doch die vierte Generation der Alpha 7R macht auch deutlich, dass Sony nicht einfach nur willkürlich produziert, sondern den Markt maßgeblich beeinflusst – mit innovativer Kameraausstattung und verbessertem Hand
ling. Sony nimmt das Feedback der Nutzer wahr. Das ist auch am zunehmend ausgebauten Angebot des Profiservices wahrnehmbar.
Durch Neuheiten wie die Alpha 7R IV bleibt der Markt in Bewegung. Fotografen, die eine Auflösung von 60 Megapixeln benötigen, müssen fortan nicht zwingend zu einer Mittelformatkamera greifen. Die Alpha ist kompakter und bietet ein viel größeres Objektivportfolio, als es zum Beispiel die GFX-Modelle von Fujifilm können. Doch kauft man eine GFX oder Hasselblad nur wegen der Auflösung? Hier sind auch Aspekte wie Look und Detailschärfe entscheidend. ■