Sony RX100 VII im Test
SONY RX100 VII | Sony legt seine Premium-Kompaktkamera erneut auf. Zum siebten Mal können Freunde des kompakten Kameraformats zu einer solchen Neuheit von Sony greifen. Wir haben in einem Labor- und Praxistest herausgefunden, ob die Kamera ihren stolzen Preis von 1.282 Euro wert ist.
Die Produktzyklen von Sony sprechen eine deutliche Sprache. Vor sieben Jahren haben wir die erste Generation der RX100 getestet. Seitdem hat Sony seine Premium-Kompaktkamera jedes Jahr aktualisiert und eine zum Vorgänger etwas anders ausgerichtete Neuauflage vorgestellt. Äußerlich sind meist nur wenig Unterschiede erkennbar. So auch dieses Mal: Mit 275 Gramm wiegt die RX100 VII exakt genauso viel wie ihre Vorgängerin. Auch die Abmessungen sind gleich. Doch nicht nur äußerlich, auch im Innern gleichen viele Ausstattungsmerkmale denen der Vorgängerin. Angefangen beim Sensor: Der Exmor-RSCMOS-Sensor entspricht dem Type 1.0 und löst 20,1 Megapixel auf. Auch das integrierte ZeissObjektiv entspricht mit einem Brennweitenbereich von 24-200mm (vgl. zu KB) dem Vorgängermodell. Sony stellt in der Produktpräsentation das Hybrid-Autofokussystem in den Vordergrund. Mit 357 Phasenmessfeldern und 425 Kontrastmessfeldern ist die RX100 VII stark ausgestattet. Doch das AF-System bietet nicht nur viele Messfelder, sondern auch Echtzeit-Tracking und Augenerkennung bei Menschen und Tieren.
Auch, wenn sich die Serienbildaufnahme im Vergleich zur Vorgängerversion verringert hat, hält die RX100 VII auch actionreiche Motive fest. Im Testlabor konnten wir 20 Bilder pro Sekunde messen, so wie es der Hersteller angibt. Toll: Monitor und Sucher bieten nun unterbrechungsfreie Sicht im Serienbildmodus. Apropos Sucher: Dieser klappt auf Tastendruck aus dem Gehäuse aus und gleicht mit 2,36 Millionen Bildpunkten und 100-prozentiger Bildfeldabdeckung dem Sucher der RX100 VI. Ist das Motiv extrem schnell, so unterstützt ein neuer Einzelbild-Serienaufnahmemodus, bei dem die
Sony sieben Aufnahmen in einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Bilder pro Sekunde aufnimmt.
Für Vlogger optimiert
Mit ihrem um 180 Grad nach oben kippbaren Display ist die Sony RX100 VII mit 4K-VideoKompatibilität perfekt für Youtuber gemacht.
Die Sony RX100 VII ist eine im Detail verbesserte Neuauflage in der PremiumKompaktkamerareihe mit 1- Zoll- Sensor.
Tim Herpers, Test & Technik
Einen großen Mangel der sechsten Kamerageneration hat Sony nun behoben und seinem Neuling einen Mikrofoneingang verpasst. Da sich auf der Kameraoberseite ein Aufklappblitz statt eines Blitzschuhs befindet, ist für ein externes Mikrofon eine optionale Halterung nötig.
Eine Sache ändert sich auch mit der siebten Kamerageneration nicht: Der Kameraakku wird recht schnell müde. Bei eingeschaltetem OLEDSucher ist er auf gerade einmal 240 Fotos ausgelegt. Ein Ersatzakkus ist Pflicht. Im Notfall kann der Kameraakku auch über einen USBAnschluss in der Kamera aufgeladen werden.
Besser als Smartphones?
In einer Zeit, in der Smartphones mehrere Kameras besitzen, stellt sich die Frage, ob der Kauf einer Kompaktkamera überhaupt noch sinnvoll ist. Das gilt vor allem für Kompaktkameras mit einem zu Systemkameras vergleichbar kleinem Sensor. Dennoch ist der 1-Zoll-Sensor der Sony RX100 VII gut vier Mal so groß, wie ein 1/2,3-Zoll-Sensor, der in Smartphones verbaut wird. Ein weiteres Kaufargument für Kompaktkamera sind der optische Zoom sowie das Autofokussystem. Sony hat die RX100 VII in beiden Punkten mit achtfachem Zoom und dem üppigen AF-System stark ausgestattet. Auch wenn der japanische Hersteller auf der IFA 2019 mit dem
Xperia 5 ein Smartphone samt Augenautofokus vorgestellt hat, wird noch einige Zeit vergehen, bis Smartphones an die Leistung der RX100 VII gelangen. Im Umkehrschluss heißt es allerdings auch: Wer auf den größeren Sensor, die große Brennweitenabdeckung und das AF-System verzichten kann, ist mit einem modernen Smartphone ausreichend gut ausgestattet – zumal sich Sony die RX100 VII gut bezahlen lässt. ■