SLTs mit A- Mount
| Dank der SLT-Technologie bietet Sony eine tolle Alternative zu spiegellosen Kameras. Doch schon länger wurden keine neuen Modelle mehr vorgestellt. Wie geht es weiter mit dem A-Mount?
Sony ist aktuell der einzige Hersteller, der Kameras mit der sogenannten SLT-Technologie im Angebot hat. Das A-Mount-System entstand vor Jahren, nachdem Sony die Kamerasparte von Konica-Minolta übernommen hatte. Im Laufe der Zeit schaffte es der Hersteller, ein umfassend ausgestattes System auf die Beine zu stellen, inklusive entsprechender Objektive in allen Preis- und Leistungsklassen. Insofern ist das System als „vollständig“anzusehen – doch warum werden dann immer wieder Gerüchte laut, der A-Mount würde eingestellt? Wer die CSC-Systeme (allen voran die A7-Reihe) beobachtet, stellt schnell fest, dass neue Kameras und Objektive in rasanter Geschwindigkeit vorgestellt werden. Innovative Technologien (wie zum Beispiel der Echtezeit-Autofokus für Tiere) halten dabei regelmäßig Einzug in die aktuellen Modelle. Die letzte vorgestellte A-Mount-Kamera ist im Grunde die Alpha 99 II – eine unserer Ansicht nach erstklassige Kamera, die höchsten Ansprüchen gerecht werden kann und besonders im Profilager so einige Anhänger fand. Seitdem? Stille. Keine neuen Kameras, keine neuen Objektive. Dass nun Nutzer des Systems fürchten, ihre Investition wird nicht mehr lange von Wert sein, ist nachvollziehbar. Auch wenn das System wunderbar funktioniert und keine Lücken aufweist: Sollte es dann doch eines Tages eingestellt werden, dürften Objektive, Kameras und Zubehör viel von ihrem Weiderverkaufswert verlieren. Doch zunächst einmal ein genauerer Blick auf die Besonderheiten der SLT-Kameras.
Die SLT-Technologie
Was steckt eigentllich hinter der geheimnisvollen Abkürzung „SLT“? Ganz einfach: Sie steht für „singlelens translucent“. Anders als bei klassischen DSLRs mit Schwingspiegel verbaut Sony nämlich hier einen starren, teildurchlässigen Spiegel im Gehäuse. Das Autofokussystem kann auf diese Weise unterbrechungsfrei arbeiten, ohne dass ein Schwingspiegel den Strahlengang des Lichts unterbrechen und für Blackouts im Sucher sorgen würde. Damit ist die Technologie beson
ders für Sport- und Actionfotografen interessant, die mit diesen Kameras enorme Serienbildgeschwindigkeiten mit einer hohen Trefferquote realisieren können. Auch gibt es keine Erschütterungen durch Spiegelschlag, welche die Detailschärfe negativ beeinflussen können. Das Risiko mechanischen Verschleißes oder potenzieller Defekte ist hier ebenfalls reduziert. Die Kameras dieser Klasse vereinen die Vorteile klassischer DSLRs (Griffigkeit, Robustheit, Haptik, gute Balance bei langen Tele-Objektiven etc.) mit den Vorzügen spiegelloser Modelle (elektronischer Sucher, unterbrechungfreier Autofokus etc.).
Die Zukunft des A-Mount
Vorweg: Auch wir können kein echtes Licht ins Dunkel der Gerüchteküche bringen, denn eine verbindliche Aussage des Herstellers dazu liegt uns nicht vor. Fakt ist: Das System ist stark und ausgereift. Fakt ist aber auch: Alle Innovationen scheinen in spiegellose Systeme zu fließen, und deren Vorteile liegen ebenfalls auf der Hand. Wahrscheinlich wird es letztendlich eine wirtschaftliche Entscheidung geben, ob eine „One-Mount-Strategie“vielleicht die richtige ist. Und dieser Mount wäre dann natürlich der E-Mount. ■
Auch wenn spiegellose Kameras auf dem Vormarsch sind, hat die Haptik einer klassischen DSLR etwas für sich. Die SLT- Modelle bieten dank teildurchlässigem Spiegel das Beste aus beiden Welten.
Carsten Mohr, CvD SonyBIBEL