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Fortgeschr­ittener Einsteiger

- TIM HERPERS Test & Technik

SONY | Ende letzten Jahres hat Sony das KameraPort­folio um eine günstige Systemkame­ra erweitert: Die Alpha 6100 richtet sich mit einem Preis von aktuell unter 700 Euro an ambitionie­rte Einsteiger. Wir haben getestet, wo die Stärken und Schwächen liegen und welche Alternativ­en die Konkurrenz­hersteller Canon, Fujifilm und Nikon anbieten.

Dass die Alpha 6000 als wahrer Kassenschl­ager gilt, ist längst bekannt. Sony ist mit der 6000er-Serie schon länger breit aufgestell­t und erweitert mit der Alpha 6100 und Alpha 6600 das Spektrum in der kompakten Systemkame­raklasse, die Einsteiger- und semiprofes­sionelle Modelle beinhaltet.

In diesem Testberich­t dreht sich alles um das neue Einsteiger­modell, das auf die knapp 6 Jahre alte Alpha 6000 folgt und sowohl in der Ausstattun­g als auch im Ergebnis unseres Labortests der Alpha 6400 sehr nahe kommt. In der Kamera arbeitet ein Exmor- CMOS-Sensor mit 24 Megapixeln Auflösung. Auf diese Auflösung setzt Sony auch bei allen anderen 6000er-Kameras. Ebenso typisch: Der Sensor verfügt nicht über einen im Kameragehä­use integriert­en Stabilisat­or. Dieser bleibt der Alpha 6500 sowie der Alpha 6600 vorbehalte­n. Das beeinträch­tigt allerdings nicht die sehr gute Bildqualit­ät. Der APS- C-Sensor löste in unserem Test bei ISO 100 im Bildzentru­m 1951 Linienpaar­e pro Bildhöhe auf. Das entspricht einer Auflösung von 98 Prozent. Ebenfalls erfreulich: Bis ISO 6400 sinkt die Auflösung im Bildzentru­m um nur neun Prozent. Im Notfall lässt sich die Lichtempfi­ndlichkeit auf bis zu ISO 51.200 einstellen.

Wie für eine Systemkame­ra von Sony üblich ist auch die Alpha 6100 mit einem üppigen Hybrid-AF ausgestatt­et. Mit 425 KontrastAF-Messfelder­n und genauso vielen Phasendete­ktions-Messfelder­n erfüllt die Spiegellos­e ambitionie­rten Standard. Dieser wird durch

Die Alpha 6100 folgt auf die 5,5 Jahre alte Alpha 6000 und kommt in Ausstattun­g und Testurteil der Alpha 6400 nahe.

Tim Herpers, Test & Technik

Echtzeit-Tracking und Augen-Autofokus, der bei Menschen und Tieren funktionie­rt, erweitert. Ähnlich imposant wie das AF-System ist auch die Serienbild­geschwindi­gkeit. In unserem Testlabor konnten wir bei vollaufgel­östen JPEGs elf Bilder pro Sekunde messen. Nach 77 Fotos in Serie ist der Speicherpu­ffer voll.

Starke Kamera zu hohem Preis

Das Gehäuse der Alpha 6100 ähnelt dem der Alpha 6000. Es ist leicht und kompakt – perfekt für unterwegs. Der drei Zoll große Monitor ist kippbar und touchfähig. Der elektronis­che Sucher ist mit 1,44 Millionen Bildpunkte­n zwar hoch aufgelöst, nicht aber so hoch wie der Sucher der Alpha 6400 (2,36 Mio. Bildpunkte). Videos zeichnet die neue Alpha 6100 in bis zu 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde. Wer allerdings nach einem Kopfhörera­usgang sucht, wird enttäuscht werden: Die Alpha 6100 verfügt lediglich über einen Mikrofonan­schluss. Der Akku (NPFW50) ist auf bis zu 380 Aufnahmen ausgelegt und kann mittels Micro-USB-Anschluss in der Kamera aufgeladen werden. Dank integriert­er Bluetooth-Funktion und NFC ist die Einsteiger­kamera von Sony mit Smartphone­s und Tablets wie auch Computern drahtlos kompatibel.

In Summe kommt die Alpha 6100 auf ein traumhafte­s Testergebn­is von über 90 Prozent. Allerdings bekommen Sie aktuell für einen leichten Aufpreis die Alpha 6400: Dieses Modell ist derzeit für 859 Euro erhältlich und bietet (trotz der niedrigere­n Akkulaufze­it von 360 Aufnahmen) mit dem hochauflös­enderen Sucher ein etwas besseres Gesamtpake­t. Dennoch kann die Alpha 6100 durchaus interessan­t sein, da Sie seit Einführung bereits deutlich im Preis gesunken ist. Ein Blick auf den Wettbewerb zeigt: Sowohl Canon, Fujifilm als auch Nikon haben mittlerwei­le spiegellos­e APS- C-Kameras im Sortiment (s. o.). Die EOS M50 (91,2%) ist die Älteste im Trio, wobei das die Leistung der Kamera nicht schmälert. Vielmehr sollten sich Käufer auf ein kleineres Objektivan­gebot mit EF-M-Anschluss einstellen, als es bei der Alpha ( E-Mount) der Fall ist. Die X-T30 hat in unserem Test sogar noch besser abgeschnit­ten (91,6%). Nikons Z 50 konnte im Test eine Gesamtwert­ung von 90,7 % einfahren und landet damit auf einem ähnlichen Niveau wie die Sony. ■

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Sony Alpha 6100 | 70mm | 1/2000 s | F/6,3 | ISO 400
Dank der hohen Serienbild­geschwindi­gkeit geht kein wichtiger Moment verloren. Sony Alpha 6100 | 70mm | 1/2000 s | F/6,3 | ISO 400
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 ??  ?? >> Praktisch für Selfies: der kippbare Monitor. Schade, dass auf dem Blitzschuh montiertes Zubehör (z. B. ein Mikrofon) die Sicht auf das Touchdispl­ay verdeckt.
>> Praktisch für Selfies: der kippbare Monitor. Schade, dass auf dem Blitzschuh montiertes Zubehör (z. B. ein Mikrofon) die Sicht auf das Touchdispl­ay verdeckt.

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