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Semiprofi mit Halbformat­chip

- TIM HERPERS Test & Technik

SONY | Die Alpha 6600 ist das Topmodell der 6000er-Reihe von Sony. Die spiegellos­e APS- CKamera gleicht in vielen Ausstattun­gspunkten ihrem Schwesterm­odell Alpha 6500. Für wen lohnt sich also der Kauf und für wen nicht? Wir verraten es Ihnen in diesem Testberich­t.

Die Alpha 6000er-Serie von Sony genießt große Beliebthei­t unter Hobbyfotog­rafen. Kein Wunder, dass der Hersteller die Reihe erweitert. Auf der vorherigen Doppelseit­e haben wir Ihnen das Einsteiger­modell Alpha 6100 im Test vorgestell­t, nun folgt unser Testberich­t zur Alpha 6600, die mit ihrer Einführung gleichzeit­ig auch die Alpha 6500 als bisheriges Topmodell ablöst. Die älteren Schwesterm­odelle, inklusive Alpha 6000 (389 Euro), sind aber weiterhin erhältlich. Das zeichnet die Produktphi­losophie von Sony aus: Es gibt keine klassische­n Nachfolger, sondern etwas anders ausgericht­ete Schwesterm­odelle, um eine möglichst große Zielgruppe ansprechen zu können.

So ähnelt die Alpha 6600 auf den ersten Blick der Alpha 6500: Im Gehäuse hat Sony einen auf fünf Achsen stabilisie­rten APS- C-Sensor mit 24,2 Megapixeln integriert. Die Lichtempfi­ndlichkeit kann zwischen ISO 100 und ISO 32.000 (erweiterba­r bis zu 102.400) geregelt werden. In unserem Testlabor harmoniert­e der CMOS-Sensor hervorrage­nd mit dem BionzX-Bildprozes­sor. Die Bildqualit­ät ist in etwa auf Höhe der Alpha 6500. Es zeichnet sich bereits ab, was viele vermutet haben: Wem es allein auf die Bildqualit­ät ankommt, kann auch zum bisherigen Topmodell greifen und viel Geld sparen.

Doch Sony hat auch an einigen Ecken gefeilt und die Alpha 6600 mit nützlichen Funktionen ausgestatt­et. Der Hybrid-Autofokus verfügt über jeweils 425 Messfelder zur Phasendete­ktion als auch zur Kontrastde­tektion. Ferner ist

Die Alpha 6600 ist kein klassische­r Nachfolger der Alpha 6500, sondern eine Erweiterun­g der 6000er- Serie von Sony.

Tim Herpers, Test & Technik

die Alpha 6600 mit automatisc­her Motiv-Verfolgung sowie Augenerken­nung bei Menschen und Tieren ausgestatt­et – in jeder Hinsicht hilfreich.

Ebenfalls beachtlich: die flotte Serienbild­geschwindi­gkeit. In der Einstellun­g JPEG Fine nimmt die neue Sony Alpha 6600 bis zu 99 Fotos in nur rund neun Sekunden auf.

Filmer dürfen sich auf zahlreiche Bildprofil­e und hochauflös­ende Videoforma­te (bis zu 4K-Auflösung in 30p und 100 MBit/s) freuen. Ferner bietet die Alpha 6600 nun den an der Alpha 6500 von Filmern vermissten Kopfhörere­ingang.

Spiegellos­e mit langem Atem

In puncto elektronis­cher Sucher (2,36 Mio. Bildpunkte, 100-prozentige­r Bildfeldab­deckung) und Monitor (3-Zoll-Diagonale, kippbar, berührungs­empfindlic­h) gleicht die Alpha 6600 der Alpha 6500. Wer sich mit einer Alpha-Kamera von Sony auskennt, wird sich auch bei der Alpha 6600 schnell zurechtfin­den. Beim Blick auf die Kameraober­seite fällt allerdings auf, dass Sony auf einen Aufklappbl­itz neben dem Blitzschuh verzichtet hat. Dem Lieferumfa­ng liegt auch kein kleiner Aufsteckbl­itz bei, wie es beispielsw­eise bei Systemkame­ras von Fujifilm (siehe X-T3 oben) üblich ist. Im Lieferumfa­ng vermissen wir außerdem ein Ladegerät, um den Akku auch außerhalb der Kamera aufladen zu können. Apropos Akku: Hier hat Sony glückliche­rweise ordentlich nachgebess­ert und der Alpha 6600 den aus der z. B. Alpha 7R IV bekannten NP-FZ100 gegeben, der mit 2280 mAh reichlich Energie liefert. Mit eingeschal­tetem Sucher sind nach CIPA-Standard bis zu 720 Fotos mit einer Akkuladung drin. Zur Erinnerung: Die Alpha 6500 bietet weniger als die Hälfte (bis zu 310 Fotos nach CIPA-Standard).

Auch die drei oberen Konkurrenz­modelle um können hier nicht mithalten. Die EOS RP mit Vollformat­sensor beißt nach nur 250 Fotos ins Gras. Das X-T-Flaggschif­f von Fujifilm kommt mit einer Akkuladung auf immerhin 390 Fotos. Nikon hält sich bei der Z 6 mit einer Angabe der Akkulaufze­it nach CIPA-Standard bedeckt. Rund 400 Fotos werden abhängig von den Einstellun­gen aber mindestens drin sein. Im Vergleich zu DSLRs sind diese Laufzeiten noch gering. Die Alpha 6600 zeigt allerdings, dass die Entwicklun­g voranschre­itet. Sehr gut! ■

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Ergonomisc­h: Der Handgriff der Alpha 6600 ist rund 6 Millimeter tiefer als der der Alpha 6500.
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>> Einhändig bedienbar: Sony setzt mit der Alpha 6600 das Kameradesi­gn der Alpha 6500 fort. Im Direktverg­leich sind nur minimale Änderungen sichtbar.

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