Der neue Star am Kamera- Himmel
Sony hat die Profifotografen im Blick
Wer hätte das überhaupt für möglich gehalten: Gerade einmal vier Jahre hat Sony gebraucht, um den großen Platzhirschen das Leben richtig schwer zu machen, denn so lange ist es seit Erscheinen des ersten A7-Modells her.
Mit dem ersten A7-Modell sorgte der japanische Hersteller im Jahr 2013 für mächtig Wirbel auf dem Kameramarkt. Auch wenn die A7 aus heutiger Sicht nicht ganz ausgereift war und einige Schwächen (zum Beispiel beim Autofokus oder in der Bedienbarkeit) aufwies, war sie die erste Kamera ihrer Art: spiegellos, kompakt, mit Vollformatsensor. Unter Profis herrschte einige Neugierde, aber kaum akuter Wechselwille. Zu vollständig, zu gut ausgebaut waren die Systeme der Platzhirsche Nikon und Canon. Doch die A7 sollte nur ein erster Vorgeschmack darauf sein, was der Elektronikgigant zu leisten imstande war. Es dauerte nicht lange, bis die Nachfolgemodelle erschienen und Schritt für Schritt über die letzten Jahre alle Schwächen der Erstmodelle ausbügelten. Heute sehen wir, dass Sony praktisch über Nacht eine ganz neue Sparte im Kameramarkt aufgemacht hat – und diese souverän beherrscht, denn bisher gibt es noch keine echte Alternative von irgendeinem anderen Hersteller. Und wirklich bemerkenswert ist das, was darüber hinaus passiert: Sony hat es geschafft, den Marktführern das Leben wirklich schwer zu machen und ihnen wertvolle Marktanteile streitig zu machen. In den USA konnte nach Aussage des Herstellers sogar Nikon im Vollformatsegment von Rang zwei verdrängt werden. So etwas hat es in den letzten Jahren in diesem Marktsegment nicht gegeben. Die Gründe
dafür sind indes vielfältig. Also werfen wir einmal einen Blick darauf, was insbesondere professionelle Fotografen zu einem Wechsel bewegt.
Kompromisslos innovativ
Sony kann seine Stärken als Elektronikriese auch im Kamerasegment ausspielen, und so sehen wir hier nicht nur einige der besten Bildsensoren, die der Markt zu bieten hat, sondern auch erstklassige elektronische Sucher, hochauflösende Touchdisplays und zahlreiche weitere Features, die das fotografische Leben erleichtern. So weit, so gut, doch worauf legen besonders Profis Wert? Da ist zunächst die Kamera: Der Autofokus sollte State of the Art sein. Das ist Sony spätestens mit der A9 und A7RIII gelungen. Die Akkulaufzeit muss ausreichen, und es sollten zwei Speicherkartenslots vorhanden sein. Auch dies ist mit den beiden genannten Modellen erreicht. Stichwort „Systemtiefe“: Stehen genug hochwertige Objektive bereit? Gibt es leistungsstarke Blitze und Zubehör wie Batteriegriffe? Mittlerweile muss auch hierauf die Antwort „Ja“lauten, denn Sony hat in kürzester Zeit ein umfassendes System aus dem Boden gestampft. Das Sahnehäubchen ist aber ein professioneller Support für Berufsfotografen, den nur wenige Hersteller bieten, und Sony reagiert darauf mit der Einführung des Sony Imaging Pro Support (siehe Kasten oben rechts). ■
Sony hat es geschafft, den Marktführern das Leben wirklich schwer zu machen und ihnen wertvolle Marktanteile streitig zu machen. Carsten Mohr, CvD SonyBIBEL