Filigraner Feinschliff
SONY ALPHA 7 II | Im Jahr 2013 überraschte Sony die Branche mit der Alpha 7, der ersten spiegellosen Systemkamera mit Vollformatsensor. Es folgten die hochauflösende 7R sowie die extrem lichtempfindliche Alpha 7S. Mit der Alpha 7 II hebt Sony das Ursprung
Zugegeben, auf den ersten Blick sieht man kaum einen Unterschied zwischen der Alpha 7 II und dem „Ur“-Modell der 7erSerie. Neuerungen zeigen sich sowohl äußerlich als auch innerlich nur im Detail. Kein Wunder, war doch bereits die Alpha 7 ein echter Volltreffer. Die Systemkamera mit Vollformatsensor glänzte seinerzeit in unserem Test mit hervorragenden, scharf aufgelösten Fotos und sehr guter Rundumperformance. Sogar im direkten Schlagabtausch mit der Nikon D610 und der Canon EOS 6D schlug sie sich ausgesprochen souverän. Gemeinsam mit ihrer hochauflösenden Schwester, der Alpha 7R, konnte sie im Vergleichstest unterm Strich den Gesamtsieg für sich verbuchen. Dann folgte mit der Alpha 7 Mark II die nächste Generation. Und genau wie das Schwes- termodell setzt sie auf einen Exmor- CMOS-Vollformatsensor mit 24,3 Megapixeln – und bleibt Sonys tendenziell hochauflösender Sensorphilosophie treu. Warum jedoch auch bei der A7 Mark II der auflösungsmindernde Tiefpassfilter zum Einsatz kommt, bleibt das Geheimnis des Herstellers – viele aktuelle Modelle verzichten mittlerweile auf den Filter.
Fünf-Achsen- Bildstabilisator
Bei der A7 II wird die Lichtempfindlichkeit der A7 beibehalten. Es stehen alltagstaugliche ISO 100 bis ISO 25.600 bereit. Scharf fotografiert werden kann dabei bis ISO 6400, ISO 12.800 geht ebenfalls noch in Ordnung, auch wenn man leichte Abstriche in Sachen Knackigkeit in Kauf nehmen muss. Die sehr hohen ISO-Stufen sollten Sie indes nur in Ausnahmesituationen nutzen. Qualitativ fallen sie ab.
Pluspunkte gibt es für das verbesserte Rauschverhalten. Hier konnten Sonys Techniker im Vergleich zur Alpha 7 noch eine etwas bessere Performance aus dem Sensor kitzeln. Im Labor messen wir einen guten Signal-Rauschabstand bis ISO 1600. Danach lässt sich ein leichtes Bildrauschen in den Aufnahmen erkennen, was aber erst ab ISO 12.800 wirklich störend wird. Mit dieser Leistung ist man folglich auch in licht-
kritischen Situationen gut gerüstet – erst recht, wenn zudem der erstmals verwendete Fünf-Achsen-Bildstabilisator (siehe Grafik unten links) der Alpha 7 II zum Einsatz kommt. Das eigentliche „Killerfeature“, das für den Kauf der Kamera gegenüber ihrer Vorgängerin spricht: Im Fotoalltag ermöglicht es einen erweiterten Spielraum von rund vier Blendenstufen. Ideal, für Bilder in schwierigen Lichtsituationen aus der Hand.
Reaktionsschneller Autofokus
Konstanz zeigt sich beim Autofokusmodul. Auch hier wurden die technischen Daten der 7 praktisch eins zu eins übernommen. So fotografiert man ebenfalls mit 117 Autofokusfeldern, die im schnellen Phasendetektionsmodus arbeiten. Ein Messfeld lässt sich frei wählen. Durch diese große Messfeldanzahl, gepaart mit dem hohen Messtempo, lassen sich auch flinke Motive „einfrieren“. Möchte man einen Bewegungsablauf einfangen, lichtet die Systemkamera 6,3 Bilder pro Sekunde ab. Damit eignet sie sich mit Einschränkungen auch für die Sportfotografie, vorausgesetzt es geht nicht zu flott zur Sache. Für turbulente Szenen wie beim Eishockey reicht die Performance nicht aus, um die Bewegungsabläufe flüssig einzufangen.
Detailveränderungen finden sich beim Gehäuse. Hier wurde etwa der Auslöser etwas daumenfreundlicher platziert sowie ein sinnvoller Spritzwasserschutz hinzugefügt – infolgedessen hat sich das Gewicht etwas erhöht. Im Vergleich zur A7 bringt die A7 II nun rund 150 Gramm mehr auf die Waage. ■