Yamaha R- N803D
Yamaha liefert stets solide HiFi- Technik zum fairen Preis. Alles, was die Japaner technisch zu bieten haben, gibt es jetzt in einem Gerät vereint: leistungsfähige Verstärkertechnik, MusicCast und sogar die Einmess- Automatik YPAO.
Normalerweise emp ehlt stereoplay, bei HiFi-Ketten immer auf hochwertige Einzelkomponenten zu setzen. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Yamahas neuer Stereo- Receiver R- N803D ist eine derart vielversprechende Komplettlösung, dass wir unsere Prinzipien für diesen Testbericht einmal über Bord werfen.
In einem stilvoll wirkenden Gehäuse mit gebürsteter Aluminium- Front, das im Yamahatypischen Retrodesign mit großen Drehreglern auf der Front daher komnmt, steckt im Wesentlichen ein großzügig dimensionierter Stereo verstärker, der zwei Lautsprecherpaare mit einer Nennleistung von 100 Watt an 8 Ohm ( RMS) antrei- ben kann, was die Messwerte aus dem stereoplay- Labor in diesem Fall mehr als bestätigen. Seine Schaltung folgt eisernen Grundregeln, die Yamaha unter dem Akronym „ ToP-ART“( Total Purity Audio Reproduction Technology) zusammenfasst. Dazu gehören zwei perfekt symmetrisch ausgelegte Stereo kanal züge mit sorgfältig ausgewählten Bauteilen, möglichst kurze und direkte Signalwege und maximale mechanische Stabilität, die durch ein steifes Chassis und einen vibrationsmindernden Trägerrahmen aus Kunstharz erzielt wird. Die vier Stellknöpfe für Bässe, Höhen, Kanalgewichtung ( Balance) und die stufenlos von 0 bis − 30 dB einstellbare Loud-
ness- Funktion erlauben eine differenzierte Feinregelung des Klangs, die sich mit dem „ Pure Direct“- Schalter auf Knopfdruck an- und abschalten lässt.
Interessant wird es dann, wenn man sich näher mit der Ausstattungsliste des R- N803D beschäftigt. Die Bezeichnung „ Receiver“deutet schon auf viele Zusatzfunktionen hin. Dazu gehört traditionell der Radioempfang, der AM, FM und DAB/ DAB+ umfasst. Darüber hinaus hat Yamaha an die wieder wachsende Vinyl- Fraktion gedacht und das Gerät mit einer auf MM- Tonabnehmer ausgelegten Phono stufe ausgerüstet.
Auf der Höhe
Das sind bis jetzt aber eigentlich nur Nebensächlichkeiten. Den größten Teil seines Funktionsumfangs hat der R- N803D einer eng bestückten Digital platine zu verdanken, auf der sich unter anderem ein von Yamaha selbst entwickeltes Netzwerkmodul und ein D/ A-Wandler- Chip von ESS be nden. Sie ist dafür verantwortlich, dass der Receiver nicht nur streamingfähig ist, sondern fast alle erdenklichen Möglichkeiten des modernen Musikhörens beherrscht. Einen wesentlichen Anteil daran hat das Yamaha- eigene MultiroomSystem MusicCast, das vom R- N803D unterstützt wird und der bekannteren Konkurrenz von Sonos und Co. absolut ebenbürtig ist.
Viele Funktionen lassen sich noch direkt per Fernbedie-
nung und mit den Bedienelementen auf der Frontblende steuern. Das gilt speziell für den Zugriff auf Musik dateien, die auf einem Server im heimischen Netzwerk oder auf einem angeschlossenen USB- Stick gespeichert sind. Komfortabler funktioniert das natürlich mit dem MusicCast Controller, wie die zugehörige App heißt. Mit ihr lassen sich auch Internet - basierte Angebote wie Streaming- Dienste nutzen und das Multi roomSystem kon gurieren.
Den größten Trumpf haben wir uns jedoch bis zum Schluss aufgehoben. Als Flaggschiff der Stereo-Receiver- Serie wurde der R-N803D auch noch mit einer Einmess - Automatik ausgestattet, die bislang nur den Mehrkanalmodellen aus dem AV-Bereich vorbehalten war.
Rundum sorglos
Dass der Receiver vor lauter technischen Spielereien seine Hauptaufgabe als Verstärker nicht vernachlässigt, bewies er im Hörtest. Er wusste seine Kraft sehr dosiert einzusetzen und gab sich energisch und zupackend, ohne grob zu sein. Im Gegenteil: Das Klangbild, das er entstehen ließ, war perfekt konturiert und enthielt jede Menge fein artikulierter Details.
Ein wenig mehr Charme und musikalisches Gespür, dann könnte er sich sogar mit den ganz Großen messen. In seiner Klasse hat er jedenfalls keine Konkurrenz zu fürchten.