Naim Uniti Atom
Atom und Core – die Namen klingen eher nach Unterwerfung der Nuklearphysik denn nach Hi . Doch beim Neustart der Uniti- Serie gaben sich Naim nicht mit dem Mikrokosmos zufrieden. Gelingt den Engländern mit den Möglichkeiten ihrer Insel ein Streaming- Qu
Naim hat diesmal für seine neue Einstiegskombi vielleicht nicht unbedingt die perfekten Begriffe gewählt, um dem sensiblen deutschen Wesen Rechnung zu tragen. Nirgendwo auf der Welt weckt die Atom- Thematik mehr Ängste als im Land von Otto Hahn und Albert Einstein.
Was die Ansprüche zum Thema Streaming betrifft, kennen die Briten allerdings auch noch in Zeiten des Brexits unsere geheimsten Wünsche. Doch sie haben sich die Erfüllung dieser Sehnsüchte nicht einfach gemacht. Naim nimmt sich bei der Next Generation seiner erfolgreichen Einsteigerserie Uniti des bisher zu großen Teilen durch Zukauf auf dem Kontinent umgesetzten NetzwerkMusikthemas selbst an.
Naim vertraut auch in der Einstiegsklasse nicht darauf, dass der Benutzer sich mit irgendeinem NAS ( Network Attached Storrage) zufrieden gibt. Zwar spielt der StreamingVerstärker Naim Uniti Atom mit jedem üblichen DLNA- kompa- tiblen UPnP- Server zusammen. Doch dann braucht man einerseits zum Rippen einen Rechner und reichlich Geduld. Die Naim- Lösung für die Ängste des modernen Albensammlers ist ebenso kompakt wie überzeugend.
Der Uniti Core kommt als Blackbox ohne Funktionstasten, die alles rippt, was man ihr an Compact Discs durch den Schlitz einführt. Die tolle Kiste ist so smart, dass sie nicht mal eine Auswurftaste braucht. Die gerippte CD wird nach vier bis fünf Minuten automatisch wieder ausgespuckt. Wer meint, diesem cleveren kleinen Helfer mit der neu gestalteten Naim App Befehle erteilen zu müssen, stellt fest: Die künstliche Intelligenz hat seine Arbeit einfach wegrationalisiert. Der Benutzer kann nichts tun als warten, bis der Core mit einer Consumer-Version der Software EAC ( Exact Audio Copy) die Daten auf seiner Festplatte abgelegt und mit dem selbst aus dem Netz ge schten Coverbild versehen hat.
Naim nutzt die Vorteile des Auslesens mit hoher Geschwindigkeit, ohne auf die nötige Akkuratesse zu verzichten. Das speziell angepasste Laufwerk arbeitet mit einem großen RAM zur Zwischenspeicherung der CD- Daten. Der Nutzer kann via Voreinstellung WAV oder FLAC als Datenformat für das zweite, rein virtuelle Leben der CD- Klänge nutzen.
Auch beim Speichern der Daten gewährt der Uniti Core Mitspracherecht. Sein von außen zugänglicher Einbaurahmen gestattet die schnelle Installation einer optionalen konventionellen Festplatte ( HDD) oder einer schnellen SSD, die ohne bewegliche Teile auskommt. Zudem erlaubt der Core den Anschluss einer USB- Festplatte, die als zusätzlicher Musikspeicher oder für Backups genutzt werden kann.
Solide Sache
Dieses Fort Knox für CD- Schätze wurde nicht nur bei Naim in England entwickelt, es wird auch wie der Uniti Atom dort gebaut. Damit ist den beiden jene Solidität zu eigen, die Naim auch auf dem Kontinent zu einer festen Größe machte. Kaum zu glauben, dass die Macher der britischen Phon- Juwelen zu Anfang in der Freak- Ecke standen und zunächst die aufstrebende CD mit Verachtung straften. Seit Anfang der 90er ging es dann in riesigen Schritten in Richtung Digitalisierung und Entmysti zierung. Nur so konnte später auch die UnitiSerie ein großer Erfolg werden, denn Einsteiger sind die Letzten, die man mit esoterischen Lösungen ködern kann.
Neben der klangstarken, evolutionär gereiften VerstärkerHardware setzte Naim bisher auf modulare Zukäufe für den Digital- Teil. Audivo aus Schwarzenfeld lieferte nicht nur die ausgereifte, äußerst benutzerfreundliche Streaming- Technologie, die auch bei illustren deutschen Mitbewerbern Verwendung ndet.
Trotzdem kam Naim an einen Punkt, wo sich die eigenen Klangvorstellungen und Wün- sche zur Integration von Streaming- Diensten, zu denen neuerdings sogar Google Chromecast gehört, nur noch mit einer selbstentwickelten Lösung umsetzen ließen.
So debütiert im Uniti Atom die neue Streaming- Plattform, deren Rückgrat eine achtlagige Platine bildet. Deren Besonder- heit besteht im Einsatz von mehr RAM zur klangfördernden Datenpufferung und der von Philips entwickelten I SSchnittstelle ( Inter- IC Sound). Die gestattet die zentrale Taktung zur Versendung serieller digitaler Audiodaten bei der Kommunikation zwischen den einzelnen ICs. Die Signalver-