Kompakte Standboxen
Optisch dezent, aber klangstark wie große Lautsprecher
Es muss in den HiFi- begeisterten 1980er- Jahren gewesen sein, als sich die Philosophien zwischen Stand- und Kompaktboxen endgültig trennten: Einige Audiophile hielten den kleinen Zwei- Wege- Monitoren die Treue und lobten deren Neutralität, Homogenität und Musikalität. Das Gros der Hörer ging den Trend zu XXL- Standboxen mit drei, vier oder gar fünf Wegen mit und wollten die neu gewonnenen Erlebnisse bei Bass, Dynamik und Pegel nicht mehr missen.
Es dauerte lange, bis sich die Welten annäherten: Auch viele Konstrukteure von großen Standboxen achten heute auf Homogenität, Zeitrichtigkeit und einen wohnzimmertauglichen, präzisen Bass. Zugleich klingen kompakte Regallautsprecher dank modernerer Chassis- Technik immer erwachsener und bieten auch Dynamik und Tiefbass, von denen ihre Urahnen der Lautsprecher3/ 5- Klasse nur träumen konnten. Doch ein praktisches Argument treibt viele Hörer um: Die Positionierung im Wohnzimmer braucht eine hochwertige Kompakte, einen Ständer und damit ebenso viel Stell äche wie ein Floorstander: Warum also nicht den technischen Fortschritt in höhere Volumina gießen und kom pakte Stand boxen bauen?
Der goldene Mittelweg
Genau das machen immer mehr Hersteller. Als die Monitor 6f Chartwell ( links) des BBCTraditionalisten Graham die Redaktion erreichte, war die Idee schnell geboren, noch weitere Vertreter dieser ungewöhnlichen Boxenklasse in den Test zu holen. Dabei el auf, wie viele Hersteller sich noch dem klassischen Ideal verp ichten und ihre kleinen Standboxen in Zwei- Wege- Technik ausstatten. Nur wenn zusätzlich eine schmalere Schallwand gefragt ist, braucht es mehrere kleine Bässe, und die 2,5- Wege- Technik ist hier im Vorteil. stereo
play entdeckte dabei so manche Bass- Perle unter den Kleinsten.