stereoplay Musik
Mit: Frank Sinatra, Beatles, MPS, Neneh Cherry, Mark Knopfler u. v. m
Im Dezember feiert Robben Ford seinen 67. Geburtstag. Kein Alter für einen Blues- Musiker, da gibt es Kollegen, die in dieser Lebensphase erst richtig losgelegt haben. Aber es ist eine gute Gelegenheit, die eigenen Ideen Revue passieren zu lassen. Als der kalifornische Gitarrist, Sänger und Songschreiber sich im „ Purple House“- Studio seines Produzenten Casey Wasner in Leipers Fork, Tennessee, zum gemeinschaftlichen Jam mit Album- Option zusammenfand, beschloss er daher, sich wieder deutlicher auf seine Wurzeln zu beziehen. „ Blues ist die Musik, die mich dazu inspiriert hat, die Gitarre ernst zu nehmen,“meint Ford mit Verweis auf den pointiert herben Grundsound seines neuen Albums. „ Im Laufe der Jahre habe ich alles Mögliche gemacht und in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen gespielt. Am Ende aber komme ich zum Blues zurück. Das ist schon seltsam für einen Burschen aus dem Nor- den von Kalifornien, aber es ist die Wahrheit. Ich versuche jedenfalls, in meiner Musik ehrlich zu sein, unerschrocken. Da ist der Blues ein guter Ausgangspunkt.“Dazu kommen die vielen Erfahrungen an der Seite von Musikern und Bands wie Miles Davis, Steely Dan oder Kiss, die Robben Ford eine souveräne Gelassenheit ermöglichen, all die in diesem Genre so häufigen Saitenprotzereien zugunsten des Wesentlichen hinter sich zu lassen. Neun Songs hat „ Purple House“: knorrige Kracher wie „ Somebody’s Fool“, nachdenkliche Balladen wie „ Empty Handed“, groovenden Bluesrock mit funky Flow wie „ Tangle With Ya“. Der Sound ist trocken gemischt, mit einer kurzhalligen Scheunen- Atmo, die pointiert zu Fords reduzierten Gitarrenfiguren passt. Das macht Spaß beim Hören, lässiger ist nur Billy Gibbons. Ear Music / Edel ( 43: 46)