Lindemann Limetree Phono
Noch nie hörte sich so wenig nach so viel an: Lindemanns neuer Phono- Winzling begeistert mit seinem Klang.
Hochdicht gepackte, moderne Elektronik hat bei allen Vorteilen einen großen Nachteil. Denn sie führt dazu, dass man die resultierenden Audiokomponenten sträflich unterschätzt, weil sie so winzig sind. Das gilt auch für Norbert Lindemanns neuen „ Limetree Phono“, der mit audiophilen Edelbauteilen geradezu vollgestopft ist und diese Tatsache unter einem lediglich zehn Zentimeter großen Alu- Gehäuse erfolgreich verbirgt.
Denn dass hier superrauscharme JFET- Operationsverstärker edelster Provinienz, spezielle japanische SMD- Widerstände, die um den Faktor zehn rauschärmer sind als die vielbeschworenen, herkömmlichen Metallfilm- Widerstände sowie nicht minder esoterische Kapazitäten von Panasonic einen universellen MM- und MC- Phonoverstärker bilden, ist auf den ersten Blick nicht erkennbar.
Doch man hört schlagartig, was an Klang in dem Kleinen steckt, der mit tiefschwarzem Hintergrund, stupender Dynamik und extremer Detailversessenheit förmlich durchs Geschehen fegt, dabei seinen Preis Lügen straft und ungläubige Blicke auf sich zieht. Hier spielt offenkundig ein ganz Großer, dem man erstaunt bescheinigen darf, auch für Top- Abtaster ( die ja das Mehrfache des Limetree kosten) einen adäquaten Spielpartner darzustellen. Praktisch: Der kleine Kippschalter schaltet zwischen MM- und MCEingang um, sodass zwei Abtaster angeschlossen bleiben können.
Das erfreuliche Fazit zum Lindemann: alles andere als klein, eine dicke Empfehlung und ein Highlight obendrein!