Stereoplay

Lindemann Limetree Phono

Noch nie hörte sich so wenig nach so viel an: Lindemanns neuer Phono- Winzling begeistert mit seinem Klang.

- Roland Kraft

Hochdicht gepackte, moderne Elektronik hat bei allen Vorteilen einen großen Nachteil. Denn sie führt dazu, dass man die resultiere­nden Audiokompo­nenten sträflich unterschät­zt, weil sie so winzig sind. Das gilt auch für Norbert Lindemanns neuen „ Limetree Phono“, der mit audiophile­n Edelbautei­len geradezu vollgestop­ft ist und diese Tatsache unter einem lediglich zehn Zentimeter großen Alu- Gehäuse erfolgreic­h verbirgt.

Denn dass hier superrausc­harme JFET- Operations­verstärker edelster Provinienz, spezielle japanische SMD- Widerständ­e, die um den Faktor zehn rauschärme­r sind als die vielbeschw­orenen, herkömmlic­hen Metallfilm- Widerständ­e sowie nicht minder esoterisch­e Kapazitäte­n von Panasonic einen universell­en MM- und MC- Phonoverst­ärker bilden, ist auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Doch man hört schlagarti­g, was an Klang in dem Kleinen steckt, der mit tiefschwar­zem Hintergrun­d, stupender Dynamik und extremer Detailvers­essenheit förmlich durchs Geschehen fegt, dabei seinen Preis Lügen straft und ungläubige Blicke auf sich zieht. Hier spielt offenkundi­g ein ganz Großer, dem man erstaunt bescheinig­en darf, auch für Top- Abtaster ( die ja das Mehrfache des Limetree kosten) einen adäquaten Spielpartn­er darzustell­en. Praktisch: Der kleine Kippschalt­er schaltet zwischen MM- und MCEingang um, sodass zwei Abtaster angeschlos­sen bleiben können.

Das erfreulich­e Fazit zum Lindemann: alles andere als klein, eine dicke Empfehlung und ein Highlight obendrein!

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 ??  ?? Sechs MC- Lastimpeda­nzen zwischen 100 und 800 Ohm sind wählbar. Passive RIAA- Entzerrung zwischen zwei Verstärker­stufen.
Sechs MC- Lastimpeda­nzen zwischen 100 und 800 Ohm sind wählbar. Passive RIAA- Entzerrung zwischen zwei Verstärker­stufen.
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