AMG Teatro
Ein aufwendiges Gehäuse trifft auf einen Zwei- Spulen- Generator. Das Ergebnis ist MC- Klang auf Spitzenniveau.
Es gibt 500- Euro- Tonabnehmer, die eine hübschere Verpackung haben als das AMG Teatro. Offensichtlich wird das Budget lieber in den MC- Tonabnehmer gesteckt – in den Tonabnehmer und in dessen Nadelschutz, der hier tatsächlich aus einem Stück Aluminium gefräst wird und klar zu den schönsten Vertretern seiner Art gehört.
Legt AMG schon beim Nadelschutz Wert auf hohe Qualität, so setzt sich dies naturgemäß beim Teatro fort. Das Gehäuse ist zweiteilig und komplett aus Titan. Dieses Material weist ein ideales Verhältnis von Gewicht und Härte auf. Resonanzen haben hier keine Chance. Auch die geschwungene Form ist kein Zufall, sondern verfolgt den Zweck, dem Gehäuse zusätzliche Stabilität zu verleihen, die wiederum gut gegen Resonanzen ist. Das erschwert den Einbau ein wenig, aber mit etwas Geduld ( und einer Bleistiftmine) ist auch dies kein Problem. Zudem machen die in das Gehäuse geschnittenen Gewinde dem Hand- Anlegenden das Leben leichter.
40 x 7 μm
Eine weitere Besonderheit findet sich beim Generator, der mit zwei Spulen aus dem monocrystalinen Kupfer OCC arbeitet. Je eine Spule kümmert sich um einen Kanal. Dies verspricht eine ideale Kanaltrennung. Der Nadelträger ist aus Bor, der Diamant hat einen Line- Contact- Schliff ( 40 x 7 μm), damit dringt er tief in die Rille ein und sollte jede Menge Informationen herausholen können. Die Kombination aus Neodymmagnet und Spulen sorgt für eine Ausgangsspannung von knapp 0,7 mV, damit sollte jede MC- Vorstufe klarkommen. Der Innenwiderstand liegt bei 10 Ohm, der Hersteller empfiehlt die klassische „ 10 Times Rule“. Sprich: Schließen Sie das Teatro mit mindestens 100 Ohm ab. Aber er zeigt sich großzügig und empfiehlt, trotzdem auch 500 Ohm und sogar 47 Kiloohm auszuprobieren.
It Was A Wonderful Splash
Weder Hersteller noch Vertrieb verlieren allzu viele Worte darüber, wie das Teatro denn nun klingt. Schade eigentlich, denn die Mischung aus hoher Auflösung und geschmeidiger Natürlichkeit lässt niemanden unberührt. S- Laute werden sehr sauber abgetastet und sind trotz des Auflösungsvermögens nie aufdringlich – so muss das sein. Bright Eyes’ „ At The Bottom Of Everything“klang feindynamisch enorm detailliert, der Kontrabass schien konturierter als sonst, die Backing Vocals waren eindeutig besser rauszuhören und der Klangraum öffnete sich weiter in die Tiefe.
Es ist nicht ganz einfach, das Besondere dieses Systems zu beschreiben. Selbstverständlichkeit und Geschlossenheit aber treffen es schon ganz gut. Das Teatro ist ideal für alle, die alles hören wollen, ohne dass es ihnen zu viel wird.