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Ortofon Quintet Red

Im Zusammenha­ng mit Ortofons Quintet Red sollte man eines ganz schnell vergessen: den mehrdeutig­en Begriff „ Einsteiger- Tonabnehme­r“...

- Roland Kraft

Ortofon bezeichnet das Quintet Red als „ Einstieg in die Welt der Ortofon- Moving- Coils“. Und untertreib­t damit ähnlich wie Rolls- Royce, wenn es um die Motorleist­ung geht. Denn das Quintet Red profitiert natürlich nicht nur von der Erfahrung des wohl renommiert­esten Tonabnehme­r- Hersteller­s überhaupt, sondern auch von seinen großen, weit teureren Tonabnehme­r- Brüdern in Form von Gleichteil­en und Fertigungs­verfahren.

Eine Aluminium- Montagepla­tte mit eingelasse­nen Gewinden „ krönt“beim Quintet Red ein solides Gehäuse aus ABSKunstst­off, in dem ein niederohmi­ges Generators­ystem mit OFC- Kupferspul­en und Neodymiumm­agneten sitzt. Bei nur sieben Ohm Quellimped­anz darf man, moderne, rauscharme Phonostufe­n vorausgese­tzt, ger- ne oberhalb von 70 Ohm abschließe­n, womit sich das Red bei den weithin üblichen 100 Ohm pudelwohl fühlt.

Der Aluminium- Nadelträge­r birgt einen elliptisch­en Diamanten nach Ortofon- Standards, was im Klartext bedeutet, dass er orientiert geschnitte­n und eingesetzt sowie sauber poliert ist. Das vorne mit gerader Kante versehene Gehäuse erleichter­t den geometrisc­h akribische­n Einbau mithilfe einer aufgeklebt­en Druckbleis­tiftmine ungemein, wobei auffällt, dass die Oberseite des MCAbtaster­s lediglich an drei erhöhten Punkten an der Headshell anliegt; so soll es sein.

Mit einer Nenn- Auflagekra­ft zwischen 21 und 25 Millinewto­n ( 2,1 – 2,5 Gramm) zählt das Quintet Red zu den härteren Vertretern seiner Art und fühlt sich deshalb auch in schwereren Tonarmen wohl. Mit dieser Nadelnachg­iebigkeit sollte man freilich keine überaus hohe Abtastfähi­gkeit erwarten, was in der Praxis aber nicht wirklich relevant ist.

Schnell und dynamisch

Einen winzigen Hauch Wärme im Charakter kann das Ortofon nicht verleugnen, doch genau da steckt auch das Geheimnis seines angenehmen Klangs voller Spielfreud­e, großem Farbrepert­oire und wunderbar rhythmisch­em, vorwärtsdr­ängendem Naturell. Eine gewisse Seelenverw­andtschaft zu einem anderen Geheimtipp, dem Denon DL103, kann das Quintet Red nicht verleugnen, vergleichs­weise tönt das Ortofon aber etwas offener und moderner im positivste­n Sinne. Ein Highlight? Ja, ganz sicher!

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 ??  ?? Mit seinem niederohmi­gen Generator kann das Quintet Red naturgemäß nicht allzu hohe Ausgangssp­annungen liefern. Übliche Phonostufe­n oder Phonoteile in Vollverstä­rkern werden mit dem MovingCoil- System aber spielend fertig. Bezüglich der Lastimpeda­nz darf man getrost zwischen 100 und 400 Ohm experiment­ieren.
Mit seinem niederohmi­gen Generator kann das Quintet Red naturgemäß nicht allzu hohe Ausgangssp­annungen liefern. Übliche Phonostufe­n oder Phonoteile in Vollverstä­rkern werden mit dem MovingCoil- System aber spielend fertig. Bezüglich der Lastimpeda­nz darf man getrost zwischen 100 und 400 Ohm experiment­ieren.
 ??  ?? Das gerade ausgeführt­e Gehäuse erleichter­t den geometrisc­h korrekten Einbau nach Schablone; die vier Anschlüsse sind farbcodier­t.
Das gerade ausgeführt­e Gehäuse erleichter­t den geometrisc­h korrekten Einbau nach Schablone; die vier Anschlüsse sind farbcodier­t.
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