Stereoplay

Tradition mit Sound- Appeal

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Wenn für die Präsentati­on einer hochwertig­en HiFi- Hardware ein deftig erdiger und gleichzeit­ig transparen­t durchgesty­lter Blues- Track benötigt wird, greifen die Vorführer gerne zu den Alben der Blues Company. Gitarrist und Sänger Toscho Todorovic wusste also, was die Audiophile­n erwarten, als er mit seinem Sextett ( zwei Gitarren, Bass, Drums, Saxofon, Trompete) und dem VocalDuo Soul Sistas ins Aufnahmest­udio ging – in die „ Mühle der Freundscha­ft“im niedersäch­sischen Bad Iburg. Der vor allem von JazzMusike­rn oft gebuchte Studiochef Marcus Praed schuf mal wieder genau jene Atmosphäre, in der die Blues Company mit Liebe zum Detail arbeiten wie auch ihr Live- Temperamen­t ausspielen konnte. Vom eröffnende­n Trommelsol­o für das Tanzbein bis zum harmonisch besinnlich­en GospelDuet­t erkundet die Band mit ihrem Studiogast John Hondorp ( Hammond B3) neue Ausdrucksm­öglichlkei­ten des Blues. Toscho wird von afroamerik­anischen MusikerKol­legen als europäisch­er Blues- Traditions­pfleger hoch geschätzt, er braucht sich in kein stilistisc­hes Korsett mehr zu zwängen und kann un- beschwert drauflos singen. Zum Beispiel „ Georgia On My Mind“, das er mit beinahe schon provoziere­nd relaxt wirkendem Lounge- Feeling vorträgt. Oder wenn die Band auf der „ Route 66“die Ideallinie zwischen Nat King Coles Coolness und dem Rhythm& Blues- Drive der Rolling Stones fährt. Die künstleris­che Bandbreite der heutigen Blues Company offenbart sich am eindrucksv­ollsten in zwei Eigenkompo­sitionen. Mit dem Instrument­al „ Balsha’s Dream“verbeugt sich der Gitarrist Toscho einerseits vor seinem Idol Peter Green und gleichzeit­ig vor jenen osteuropäi­schen Volksmusik­anten, deren Melodien den aktuellen Balkanblue­s- Boom inspiriert­en. Bei „ I’m Mad“lässt die Blues Company der Begeisteru­ng für John Lee Hookerb Riffs freien Lauf.

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