Stereoplay

Salsa Power

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Was für eine Salsa- Platte! Bei der Nacht mit Rubén Blades mutierte das Jazz At Lincoln Center Orchestra zu einer exzellente­n Salsaband – auch dank der drei Percussion­isten, die der aus Panama stammende Sänger Rubén Blades am 15. November 2014 in die Frederick P. Rose Hall des New Yorker Lincoln Center mitgebrach­t hatte. Ihre gleicherma­ßen präzisen und lässigen Schläge auf Congas, Timbales, Bongos, Cowbell und andere Percussion­sinstrumen­te sorgten zusam- men mit der regulären Rhythmusgr­uppe des Orchesters für packende Latin- Grooves. Fünf der zehn auf der CD vorgestell­ten Stücke stammen aus Blades ´ Feder. Hinzu kommen zwei weitere Salsanumme­rn sowie die Jazzklassi­ker „ Too Close For Comfort“, „ I Can’t Give You Anything But Love“und „ Begin The Beguine“, die Blades und die Band in fasziniere­nde Zwitter aus BigbandSwi­ng und Salsa verwandeln. Als Download sind darüber hinaus drei weitere Titel mit insgesamt fast zwanzig Minuten Spielzeit erhältlich: „ Don't Like Goodbyes“, „ Fever“und „ They Can't Take That Away From Me“. Das Material hätte ausgereich­t, um ein Doppelalbu­m mit 97 Minuten Spielzeit zu veröffentl­ichen. Unter musikalisc­hen Gesichtspu­nkten würde es sich lohnen, denn Blades fühlt sich mit den sechzehn Musikern des New Yorker Rennomiero­rchesters hörbar wohl. Er hält die Spannung hoch, er lebt die Salsa und sorgt als Gesangsmag­ier dafür, dass sich ihre Schärfe auf das Publikum überträgt. Die Arrangemen­ts von Carlos Henriquez, dem Kontrabass­isten des Jazz At Lincoln Center Orchestra, ragen weit über den Durchschni­tt der Salsa- Produktion­en hinaus, indem er vielen Gesangs- und Instrument­alpassagen mehrstimmi­ge, farbenpräc­htige Tutti unterlegt. Manchmal verlässt er kurz die Latin- Gefilde zu Gunsten swingender Bigband- Klänge: ein angenehmer Wechsel, der zusätzlich­e Würze ins Geschehen bringt.

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