auralic vega G1
In Aries G1 und Vega G1 realisiert Auralic eine Reihe hochkarätiger Hardware- Lösungen und kombiniert diese mit pfiffiger Streaming- Technik.
Der Aries ist ein Streamer, der Vega ist ein Wandler. Beide stammen aus der neuen G1- Serie von Auralic, und mangels Analogausgang lässt sich der Aries G1 – auch optisch perfekt – mit dem Vega G1 ergänzen. Eine nette Kombi also für einen Test, bei dem sich aber schnell zeigte, dass auch der 3800 Euro teure Vega über einen LAN- Anschluss verfügt und somit fürs Streaming geeignet ist. Wozu dann noch als Extra- Streamer den Aries kaufen, der allein mit 2200 Euro zu Buche schlägt? Die Antwort lautet: Lightning Server.
Dahinter verbirgt sich eine ausgefuchste Streaming- Technik, die vor Jahren von Linn auf Basis des verbreiteten UPnPbzw. DLNA- Streamings ent- wickelt und später unter der Bezeichnung „ OpenHome“als Open- Source- Software freigegeben wurde. Diesen Programmcode hat Auralic für eigene Varianten genutzt und den Lightning- Server entwickelt.
Damit lassen sich über die Standardfunktionen von UPnP hinaus Features wie das Sortieren nach Abtastrate, Importoder Änderungsdatum nutzen. Des Weiteren gibt es eine präzise und rauscharme Lautstärkeeinstellung in geditherter 64- Bit- Technik, die speziell auf den Aries G1 zugeschnitten ist.
Eingebaut ist der Lightning Server in den Streamer, nicht aber in den Wandler, der sich somit fürs Streamen nur auf UPnP- Basis nutzen lässt. Dass der Vega G1 überhaupt streamen kann, ist laut Auralic als Abfallprodukt(- Feature) der eingesetzten Prozessor- Plattform Tesla zu verstehen.
Beim Aries G1 überwacht der Lightning Server die Musikverzeichnisse – also SMBOrdnerfreigaben auf PC- oder NAS- Systemen sowie USBSpeichern – und greift direkt auf die Dateien zu. Die Bedie- nung erfolgt über Lightning DS, eine für iPad und iPhone erhältliche App, die auf iOS 11 läuft. Sie bietet alle erweiterten OpenHome- Funktionen inklusive der Integration von TIDAL, Qobuz und des Radiodienstes vTuner.
Flotte Streaming- Lösung
Beim erstmaligen Aufbau der Musikdatenbank holt der Lightning Server Metadaten und Covers aus Tags oder AlbumVerzeichnissen. Die aufbereiteten Daten werden im iPad/ iPhone gespeichert, wodurch sich die App vergrößert: Für 1000 Alben auf etwa 700 MByte mit dem iPhone und – wegen der größeren Abbildungen – auf etwa 1 GByte per iPad. Im Vergleich zu UPnP führt die lokale Speicherung zu einem spür-
Auralic nutzt für die Aries- Geräte den eigens entwickelten Lightning Server, der auf dem Standard OpenHome basiert.
baren Vorteil für den Lightning Server, nämlich zu einer hohen Navigationsgeschwindigkeit.
Damit kommt Lightning DS dem in der aktuellen Version ähnlich schnellen Roon recht nahe, klar überlegen ist Roon jedoch bezüglich der vielen Zusatzinfos. Im Gegensatz zu Roon bietet Lightning DS aber auch den Musikzugriff auf Verzeichnisebene, was sich besonders für Klassik empfiehlt. Dabei scheitert der Genre- Zugriff der Musik- Datenbanksysteme daran, dass das zweite Suchkriterium nicht auf Komponisten, sondern auf Interpreten zugreift– was für alle anderen Genres in Ordnung ist. Auch in der Verzeichnisansicht bietet Lightning DS ganz schöne Anzeigen mit Cover, sodass das Auralic- System insgesamt eine recht überzeugende Streaming- Lösung darstellt.
Außer per App ist der Aries G1 auch am Gerät selbst bedienbar, wobei die Anzeige über ein hoch auflösendes OLEDFarbdisplay mit 10,2 cm Bilddiagonale erfolgt. Eine weitere Möglichkeit besteht über das Anlernen vorhandener Fernbe- dienungen. Damit lassen sich dann auch feinfühlige Lautstärke- Einstellungen vornehmen, denn in der App gibt‘ s dafür nur einen Schiebebalken ohne separate Plus-/ Minus- Schaltflächen zum Antippen. Schließlich ist die Bedienung über ein WebInterface möglich, das sowohl Aries als auch Vega erzeugen und auf vielen Browsern läuft.
Hochkarätige Hardware
Wegen der separaten Ausführung von Streamer und Wandler erfordert die Musikübertragung große Sorgfalt. Für den Aries G1 nutzt Auralic die eigens entwickelte Tesla- G2- Plattform, die auf dem Quad- Core- Prozessor Cortex A9 basiert. Damit bewältigt Tesla G2 auch anspruchsvollste Audioformate sowie die Steuerung der Software Processing Engine.
Um den Jitter zu minimieren, kopiert Aries die Musik zunächst in einen ein Gigabyte großen Speicher- Cache. Für die optimale Musikausgabe werden dann sogenannte Femto Clocks eingesetzt, die damit erzeugten Taktsignale sind extrem präzise und sorgen für geringsten Jitter. Der Aries G1 enthält vier solcher Femto- Clock- Generatoren, einen für AES, S/ PDIF und Toslink, einen weiteren für