aurender a100
Server, Streamer, Player und Vorverstärker: Alleskönner mit eingebautem DAC wie der Aurender A100 sind angesagt, wenn keine analogen Signalquellen mehr benötigt werden. Eine Aktivbox wäre der logische Systempartner.
Jedesmal bei der Betrachtung des Anschlussfelds dieses außergewöhnlichen Fast-alleskönners kam uns ein und derselbe Gedanke: Warum hat man dem A100 nicht auch noch einen analogen Eingang spendiert? Für eine kultige Sowohlals auch-anlage? Digital bis auf die elektronischen Knochen, mit Festplatte(n), Streaming, DAC und Pegelsteller, dazugestellt noch einen Plattenspieler plus Phonoverstärker sowie eine Aktivbox und fertig wäre eine Installation, die zeitgemäßer, kultiger und spannender kaum sein könnte ...
Aber bekanntermaßen kann man nicht alles haben. Und womöglich liegt den cleveren koreanischen Designern, die sich dieses Gerät ausgedacht haben, einfach kein Analog mehr im Blut. Denn sie ticken offenbar volldigital, aber mit einem gehörigen audiophilen Einschlag: Zum einen ist der kompakte Aurender A100 so solide gebaut wie ein Aluminium-panzerchen, zum anderen huldigt man audiophilen Grundregeln, die sich auch auf der digitalen Ebene klangförderlich auswirken sollen. Unnötige Prozesse während der Wiedergabe ausschalten, die Stromversorgungen für Digital und Analog strikt voneinander trennen und alles, was in der Abspielschleife hängt, in ein 120-GB-SSD-CACHE verfrachten, so lautet die Devise. Das funktioniert prächtig, insbesondere dann, wenn ein
Mqa-fähiger 768 khz/32 BITDAC der neuesten Generation als Wandler zum Einsatz kommt und eine muskulös dimensionierte Ausgangsstufe nebst Pegelsteller für den Analogausgang zuständig ist. Bei nur drei gemessenen Ohm Ausgangsimpedanz wären lange Leitungen zu zwei Aktivlautsprechern ja kein Thema mehr. Um die Jittergefahr kümmert sich hier eine auf FPGAS (Free Programmable Gate Arrays) basierende Präzisions-clock, Rauschen und andere Störungen verhindern speziell isolierte USBSchnittstellen sowie ein Mehrfach-netzteil mit mehreren Netztrafos, die Digital-schaltungen, DAC und Musikserver getrennt versorgen. Den Kern des A100 bildet ein Ensemble aus 2-Tb-festplatte plus 120 GB Ssd-cache. Die Platte läuft übrigens praktisch unhörbar und stellt quasi die Serverabteilung des Aurender dar. Denn der kann noch viel mehr, etwa auch via Netzwerk mit einem NAS kommunizieren, dessen Inhalte entweder auf die interne Festplatte kopiert oder, praktischer, direkt gestreamt werden können. Das Gleiche gilt für angeschlossene Usb-speichermedien, deren Inhalte direkt eingelesen und abgespielt werden können. Das gelingt auch bei einer großen Festplatte mit
beeindruckender Geschwindigkeit, was deshalb positiv auffällt, weil aus leidvoller Erfahrung heraus genau hier ein „Knackpunkt“liegt, der den schnellen Anschluss einer Gäste-festplatte in eine 15 Minuten-kaffeepause verwandeln kann ...
Fernbedienung via Pad
Abgesehen von der serienmäßig mitgelieferten Fernbedienung und dem hellen, scharfen Display gelingt die Kommunikation mit dem A100 am besten mithilfe der Aurender„Conductor“-app, die auf einem leidlich großen Pad am besten aufgehoben ist. Der A100, der kein WLAN aufweist, kommuniziert dabei über den drahtgebundenen Netzwerkanschluss, während die App auf das WLAN des PADS angewiesen ist; wer nicht über ein Haus-netzwerk verfügt, könnte sich einen Router als Insellösung im Hörzimmer installieren. Durch die „Pufferung“des Contents auf der schnellen SSD basiert die Wiedergabe des A100 notwendigerweise auf dem Abarbeiten einer Warteschlange; eine praktische „Play Now“-funktion befördert eben ausgewählte Dateien aber in die Sofortverarbeitung, womit die Zeitverzögerung über das Cache wieder wegfällt.
„...the A100 is the perfect solution for those replacing CD players or seeking one-box simplicity.“
Praktisch: Der Drehknopf auf der Frontplatte ist ebenso ein Pegelsteller wie der Schieberegler der App, wer mag, kann sich dazu auch ein analog wirkendes Vu-meter ins Display holen. Updates oder gegebenenfalls Problemlösung bewältigt die App mithilfe ihres umfangreichen Setups. Hier ist nach einer E-mail-anfrage auch Remote-, also Fernsupport möglich, aktivierbar direkt über die App, die ein E-mail-fenster aufmacht. Weniger computergestählte „User“brauchen sich hier übrigens keine Sorgen zu machen, die gesamte Benutzeroberfläche des A100 ist durchweg auch für Laien zu bewältigen und verlangt lediglich nach einem Grundverständnis von Dateien und Ordnern.
Klanglich kann der Aurender nicht minder überzeugen: Vorbildlich ausgeglichen und ausbalanciert, entwirft der A100 eine große Klangbühne mit grundsolidem Fundament und plastischer Darstellung; stimmt die Tonkonserve, ist auch ein echtes Erlebnis garantiert. Nebenbei bemerkt: Diskussionen über die aktuellen Top-wandlerchips sind sinnfrei, diese Performance ist nur mit immensem Aufwand zu übertreffen. Und die Entscheidung, diesen „Multiplayer“mit Pegelsteller zu versehen, war goldrichtig.
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