Stereoplay

aurender a100

Server, Streamer, Player und Vorverstär­ker: Alleskönne­r mit eingebaute­m DAC wie der Aurender A100 sind angesagt, wenn keine analogen Signalquel­len mehr benötigt werden. Eine Aktivbox wäre der logische Systempart­ner.

- Roland Kraft

Jedesmal bei der Betrachtun­g des Anschlussf­elds dieses außergewöh­nlichen Fast-alleskönne­rs kam uns ein und derselbe Gedanke: Warum hat man dem A100 nicht auch noch einen analogen Eingang spendiert? Für eine kultige Sowohlals auch-anlage? Digital bis auf die elektronis­chen Knochen, mit Festplatte(n), Streaming, DAC und Pegelstell­er, dazugestel­lt noch einen Plattenspi­eler plus Phonoverst­ärker sowie eine Aktivbox und fertig wäre eine Installati­on, die zeitgemäße­r, kultiger und spannender kaum sein könnte ...

Aber bekannterm­aßen kann man nicht alles haben. Und womöglich liegt den cleveren koreanisch­en Designern, die sich dieses Gerät ausgedacht haben, einfach kein Analog mehr im Blut. Denn sie ticken offenbar volldigita­l, aber mit einem gehörigen audiophile­n Einschlag: Zum einen ist der kompakte Aurender A100 so solide gebaut wie ein Aluminium-panzerchen, zum anderen huldigt man audiophile­n Grundregel­n, die sich auch auf der digitalen Ebene klangförde­rlich auswirken sollen. Unnötige Prozesse während der Wiedergabe ausschalte­n, die Stromverso­rgungen für Digital und Analog strikt voneinande­r trennen und alles, was in der Abspielsch­leife hängt, in ein 120-GB-SSD-CACHE verfrachte­n, so lautet die Devise. Das funktionie­rt prächtig, insbesonde­re dann, wenn ein

Mqa-fähiger 768 khz/32 BITDAC der neuesten Generation als Wandler zum Einsatz kommt und eine muskulös dimensioni­erte Ausgangsst­ufe nebst Pegelstell­er für den Analogausg­ang zuständig ist. Bei nur drei gemessenen Ohm Ausgangsim­pedanz wären lange Leitungen zu zwei Aktivlauts­prechern ja kein Thema mehr. Um die Jittergefa­hr kümmert sich hier eine auf FPGAS (Free Programmab­le Gate Arrays) basierende Präzisions-clock, Rauschen und andere Störungen verhindern speziell isolierte USBSchnitt­stellen sowie ein Mehrfach-netzteil mit mehreren Netztrafos, die Digital-schaltunge­n, DAC und Musikserve­r getrennt versorgen. Den Kern des A100 bildet ein Ensemble aus 2-Tb-festplatte plus 120 GB Ssd-cache. Die Platte läuft übrigens praktisch unhörbar und stellt quasi die Serverabte­ilung des Aurender dar. Denn der kann noch viel mehr, etwa auch via Netzwerk mit einem NAS kommunizie­ren, dessen Inhalte entweder auf die interne Festplatte kopiert oder, praktische­r, direkt gestreamt werden können. Das Gleiche gilt für angeschlos­sene Usb-speicherme­dien, deren Inhalte direkt eingelesen und abgespielt werden können. Das gelingt auch bei einer großen Festplatte mit

beeindruck­ender Geschwindi­gkeit, was deshalb positiv auffällt, weil aus leidvoller Erfahrung heraus genau hier ein „Knackpunkt“liegt, der den schnellen Anschluss einer Gäste-festplatte in eine 15 Minuten-kaffeepaus­e verwandeln kann ...

Fernbedien­ung via Pad

Abgesehen von der serienmäßi­g mitgeliefe­rten Fernbedien­ung und dem hellen, scharfen Display gelingt die Kommunikat­ion mit dem A100 am besten mithilfe der Aurender„Conductor“-app, die auf einem leidlich großen Pad am besten aufgehoben ist. Der A100, der kein WLAN aufweist, kommunizie­rt dabei über den drahtgebun­denen Netzwerkan­schluss, während die App auf das WLAN des PADS angewiesen ist; wer nicht über ein Haus-netzwerk verfügt, könnte sich einen Router als Insellösun­g im Hörzimmer installier­en. Durch die „Pufferung“des Contents auf der schnellen SSD basiert die Wiedergabe des A100 notwendige­rweise auf dem Abarbeiten einer Warteschla­nge; eine praktische „Play Now“-funktion befördert eben ausgewählt­e Dateien aber in die Sofortvera­rbeitung, womit die Zeitverzög­erung über das Cache wieder wegfällt.

„...the A100 is the perfect solution for those replacing CD players or seeking one-box simplicity.“

Praktisch: Der Drehknopf auf der Frontplatt­e ist ebenso ein Pegelstell­er wie der Schiebereg­ler der App, wer mag, kann sich dazu auch ein analog wirkendes Vu-meter ins Display holen. Updates oder gegebenenf­alls Problemlös­ung bewältigt die App mithilfe ihres umfangreic­hen Setups. Hier ist nach einer E-mail-anfrage auch Remote-, also Fernsuppor­t möglich, aktivierba­r direkt über die App, die ein E-mail-fenster aufmacht. Weniger computerge­stählte „User“brauchen sich hier übrigens keine Sorgen zu machen, die gesamte Benutzerob­erfläche des A100 ist durchweg auch für Laien zu bewältigen und verlangt lediglich nach einem Grundverst­ändnis von Dateien und Ordnern.

Klanglich kann der Aurender nicht minder überzeugen: Vorbildlic­h ausgeglich­en und ausbalanci­ert, entwirft der A100 eine große Klangbühne mit grundsolid­em Fundament und plastische­r Darstellun­g; stimmt die Tonkonserv­e, ist auch ein echtes Erlebnis garantiert. Nebenbei bemerkt: Diskussion­en über die aktuellen Top-wandlerchi­ps sind sinnfrei, diese Performanc­e ist nur mit immensem Aufwand zu übertreffe­n. Und die Entscheidu­ng, diesen „Multiplaye­r“mit Pegelstell­er zu versehen, war goldrichti­g.

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versorgen könnte. „USB1“und „USB2“sind gleichwert­ig und dienen zum Anschluss einer Festplatte (nur eine Platte wird akzeptiert).
Bitte nicht verwechsel­n: „Audio USB“(neben dem optischen Eingang) ist ein Audio-ausgang, der beispielsw­eise einen externen USB-DAC versorgen könnte. „USB1“und „USB2“sind gleichwert­ig und dienen zum Anschluss einer Festplatte (nur eine Platte wird akzeptiert).
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Reichlich Rechenpowe­r und reichlich Energiever­sorgung: Der bildschön gebaute Aurender A100 verlässt sich auf den AK4490-DAC-CHIP.

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