audiodata ms i se
Wer denkt, Musikserver seien nur etwas für junge Computer-freaks, der sollte sich mal den audiodata MS I SE anschauen. Den gibt es im Paket mit Fernwartung, Cd-ripping-set und USB-DAC zum erstaunlich kleinen Preis.
SE steht für „Second Edition“und damit für eine gewisse Reife. Die zweite Auflage des sehr kompakt bauenden Servers MS I kam mit einem über 100 Seiten dicken DINA4Handbuch und dem beruhigenden Gefühl der Fernwartung. Sprich, Peter Schippers, der Kopf von audiodata und seine zwei eigens für diese Aufgabe eingestellten Itexperten können durch einen Hintereingang auf den Server zugreifen und den Benutzer in vielerlei Hinsicht unterstützen, sofern er ein Supportpaket auf Jahresbasis abgeschlossen hat. Weil gewöhnlich die größten Hürden gerade für die zum Teil etwas reifere Klientel gleich bei der Inbetriebnahme auftreten, sind die ersten 30 Tage gratis im Kaufpreis enthalten.
Wer den MS I SE nicht von seinem Mac oder PC per Remotezugriff übers Netzwerk mit Soundfiles füttern will, kann ihn mit dem aus einem hochwertigen Usbdisclaufwerk von Teac und der entsprechenden Rippingsoftware autark im Wohnzimmer betreiben. Standardmäßig rippt der Server dann CDS nach dem Einlegen automatisch, was trotz der aus Qualtitätsgründen erfolgten freiwilligen Selbstbeschränkung auf zehnfache Abtastgeschwindigkeit bei einer normalen CD in unter 10 Minuten abgeschlossen ist. Wenn man wie wir den MS I SE mit der kostenpflichtigen Jremote App (für rund 10 Euro für IOS und Android erhältlich) betreibt, ist das sehr praktisch. Das ebenfalls mögliche begleitete Rippen ist umständlicher, bietet aber den Vorteil, dass man die Metadaten editieren und aus weiteren Onlinedatenbanken Cover nebst Informationen absaugen kann.
Für den Remotezugriff vom PC oder Mac sind Programme wie Teamviewer, RDP oder Remote Desktop Connection Client erforderlich. Da wir uns für eine ebenso autarke wie bequeme Wohnzimmerlösung entschieden, bestellten wir unseren MS I SE mit dem optionalen Manunta Evo DAC AD für 770 Euro. Der kleine Kasten kommt im Ganzmetallgehäuse mit Frontdisplay und Fernbedienung und wird über USB vom Server mit Strom versorgt. Seine maximale Auflösung liegt bei 32 Bit/384 khz respektive DSD 256. Neben dem USBB
Anschluss hält er noch zwei S/pdif-eingänge sowie einen Stereo-cinch-ausgang bereit.
Beim Anschluss an den Server muss man darauf achten, den DAC und das Cd-laufwerk an einen der beiden gelben Usb-anschlüsse zu klemmen. Sonst kann es zu Funktionsstörungen kommen, weil die Stromstärke nicht ausreicht. Allein wegen solcher kleinen, aber essentiellen Details lohnt sich selbst für Lesemuffel ein Blick in die Anleitung, die ständig durch Nutzerfragen aus der Hotline aktualisiert wird. Doch der außergewöhnliche Kundenservice geht noch weiter. Wer eine Backup-festplatte angeschlossen und das Support-paket abgeschlossen hat, bekommt via Fernwartung von Geisterhand ein monatliches Backup erstellt. Die interne Festplatte gibt es mit 2, 3, 4 oder 6 TB. Gegen Aufpreis gibt es SSDS ohne bewegliche Teile, was in Verbindung mit dem Verzicht auf Lüfter dem MS I SE zu lautlosem Betrieb verhilft. Um den Preis gegenüber dem MS II SE zu halbieren, verwendet audiodata statt „Außenborder“ein einfacheres internes Netzteil und einen kleineren ZweikernProzessor. Deshalb lässt sich der MS I SE nicht als RoonServer betreiben. Immerhin ist sein Intel Dual-core-atom mit 2 x 1,9 GHZ so dimensioniert, dass er auf die Arbeit mit der Jriver-software nur rund 30 % seiner Rechenleistung aufwenden muss, was die Sauberkeit der Musikwiedergabe fördert.
Klanglich top
Mit dem Manunta-dac spielte der MS I SE souverän auf. Besonders stachen sein tiefer, strukturierter Bass, die stabile, größzügige Räumlichkeit mit exzellentem Fokus und seine hohe Transparenz und Auflösung heraus. Fürs Geld bot das Gesamtpaket eine äußerst klangvolle Vorstellung.