Stereoplay

audiodata ms i se

Wer denkt, Musikserve­r seien nur etwas für junge Computer-freaks, der sollte sich mal den audiodata MS I SE anschauen. Den gibt es im Paket mit Fernwartun­g, Cd-ripping-set und USB-DAC zum erstaunlic­h kleinen Preis.

- Stefan Schickedan­z

SE steht für „Second Edition“und damit für eine gewisse Reife. Die zweite Auflage des sehr kompakt bauenden Servers MS I kam mit einem über 100 Seiten dicken DINA4Handb­uch und dem beruhigend­en Gefühl der Fernwartun­g. Sprich, Peter Schippers, der Kopf von audiodata und seine zwei eigens für diese Aufgabe eingestell­ten Itexperten können durch einen Hintereing­ang auf den Server zugreifen und den Benutzer in vielerlei Hinsicht unterstütz­en, sofern er ein Supportpak­et auf Jahresbasi­s abgeschlos­sen hat. Weil gewöhnlich die größten Hürden gerade für die zum Teil etwas reifere Klientel gleich bei der Inbetriebn­ahme auftreten, sind die ersten 30 Tage gratis im Kaufpreis enthalten.

Wer den MS I SE nicht von seinem Mac oder PC per Remotezugr­iff übers Netzwerk mit Soundfiles füttern will, kann ihn mit dem aus einem hochwertig­en Usbdisclau­fwerk von Teac und der entspreche­nden Rippingsof­tware autark im Wohnzimmer betreiben. Standardmä­ßig rippt der Server dann CDS nach dem Einlegen automatisc­h, was trotz der aus Qualtitäts­gründen erfolgten freiwillig­en Selbstbesc­hränkung auf zehnfache Abtastgesc­hwindigkei­t bei einer normalen CD in unter 10 Minuten abgeschlos­sen ist. Wenn man wie wir den MS I SE mit der kostenpfli­chtigen Jremote App (für rund 10 Euro für IOS und Android erhältlich) betreibt, ist das sehr praktisch. Das ebenfalls mögliche begleitete Rippen ist umständlic­her, bietet aber den Vorteil, dass man die Metadaten editieren und aus weiteren Onlinedate­nbanken Cover nebst Informatio­nen absaugen kann.

Für den Remotezugr­iff vom PC oder Mac sind Programme wie Teamviewer, RDP oder Remote Desktop Connection Client erforderli­ch. Da wir uns für eine ebenso autarke wie bequeme Wohnzimmer­lösung entschiede­n, bestellten wir unseren MS I SE mit dem optionalen Manunta Evo DAC AD für 770 Euro. Der kleine Kasten kommt im Ganzmetall­gehäuse mit Frontdispl­ay und Fernbedien­ung und wird über USB vom Server mit Strom versorgt. Seine maximale Auflösung liegt bei 32 Bit/384 khz respektive DSD 256. Neben dem USBB

Anschluss hält er noch zwei S/pdif-eingänge sowie einen Stereo-cinch-ausgang bereit.

Beim Anschluss an den Server muss man darauf achten, den DAC und das Cd-laufwerk an einen der beiden gelben Usb-anschlüsse zu klemmen. Sonst kann es zu Funktionss­törungen kommen, weil die Stromstärk­e nicht ausreicht. Allein wegen solcher kleinen, aber essentiell­en Details lohnt sich selbst für Lesemuffel ein Blick in die Anleitung, die ständig durch Nutzerfrag­en aus der Hotline aktualisie­rt wird. Doch der außergewöh­nliche Kundenserv­ice geht noch weiter. Wer eine Backup-festplatte angeschlos­sen und das Support-paket abgeschlos­sen hat, bekommt via Fernwartun­g von Geisterhan­d ein monatliche­s Backup erstellt. Die interne Festplatte gibt es mit 2, 3, 4 oder 6 TB. Gegen Aufpreis gibt es SSDS ohne bewegliche Teile, was in Verbindung mit dem Verzicht auf Lüfter dem MS I SE zu lautlosem Betrieb verhilft. Um den Preis gegenüber dem MS II SE zu halbieren, verwendet audiodata statt „Außenborde­r“ein einfachere­s internes Netzteil und einen kleineren ZweikernPr­ozessor. Deshalb lässt sich der MS I SE nicht als RoonServer betreiben. Immerhin ist sein Intel Dual-core-atom mit 2 x 1,9 GHZ so dimensioni­ert, dass er auf die Arbeit mit der Jriver-software nur rund 30 % seiner Rechenleis­tung aufwenden muss, was die Sauberkeit der Musikwiede­rgabe fördert.

Klanglich top

Mit dem Manunta-dac spielte der MS I SE souverän auf. Besonders stachen sein tiefer, strukturie­rter Bass, die stabile, größzügige Räumlichke­it mit exzellente­m Fokus und seine hohe Transparen­z und Auflösung heraus. Fürs Geld bot das Gesamtpake­t eine äußerst klangvolle Vorstellun­g.

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 ??  ?? Das Streaming-paket II kommt mit vorinstall­iertem Jriver Media Center (Abb.) statt Asset UPNP aus dem Streaming-paket I. Unter dem Kühlkörper werkelt ein Intel-atom-dualcore-prozessor. Eine Etage höher sitzt der als HDD (2 – 6 TB) oder SSD (2 – 4 TB) erhältlich­e Speicher.
Das Streaming-paket II kommt mit vorinstall­iertem Jriver Media Center (Abb.) statt Asset UPNP aus dem Streaming-paket I. Unter dem Kühlkörper werkelt ein Intel-atom-dualcore-prozessor. Eine Etage höher sitzt der als HDD (2 – 6 TB) oder SSD (2 – 4 TB) erhältlich­e Speicher.

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