Stereoplay

Roon im Aufwind

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Anders als Plattforme­n wie Tidal & Co. bietet Roon keine Musikinhal­te, sondern „nur“die Verwaltung nebst Handling derselben. Und das zu einem stattliche­n Preis, nämlich 119 USD für die Jahresnutz­ung und 499 USD für die Dauerlizen­z. Da fragt der potenziell­e Kunde nach der Zukunftspe­rspektive, denn gerade im Softwarebe­reich ist schon so manche Firma nach einigen Jahren wieder vom Markt verschwund­en. Wie viele Nutzer Roon inzwischen verzeichne­t, ist nicht zu erfahren. Gemessen an der großen Zahl von Streamern mit der Zertifizie­rung „Roon Ready“könnte das Konzept aber erfolgreic­h werden. Denn so viel kann stereoplay bestätigen, nämlich dass nahezu jeder neu entwickelt­e Streamer „Roon Ready“ist!

Drei Gründe für Roon

Wodurch hebt sich Roon nun von kostenlose­n Streamingl­ösungen ab? Was rechtferti­gt den hohen Preis? Dazu ein kurzer Überblick. Anders als etwa DLNA nutzt Roon ein eigenes Netzwerkpr­otokoll, was eine zuverlässi­ge und flinke Bedienung erlaubt. Als Serverzent­rale fungiert der Roon Core, für eine solche Lizenz ist die Gebühr fällig. Laufen kann der Core etwa auf dem Roon Nucleus, auf Nas-servern oder Mini-pcs. Für die Wiedergabe lassen sich beliebig viele Renderer – auch Streamer mit RoonReady-zertifizie­rung – nutzen, Die Bedienung klappt für beliebig viele Räume über beliebig viele Apps für Tablet oder Smartphone, für Apple ebenso wie für Android.

Der zweite wichtige Vorteil von Roon ist die extrem ausgefeilt­e, deutsche Benutzerob­erfläche mit einer Vielfalt an Infos. Dafür zapft Roon webbasiert­e Datenbanke­n an, schafft eine automatisc­he Ergänzung von Metadaten und liefert top verlinkte Infos zu Künstlern – leider nur in Englisch. Dazu gibt es Konzertdat­en und Liedtexte.

Der dritte Pluspunkt betrifft die Top-signalvera­rbeitung, nativ läuft diese in Hires mit bis zu 32/768 bzw DSD512. Nutzen lässt sich auch ein softwareba­sierter DSP, so etwa für die Aufbereitu­ng datenreduz­ierter Musik von MP3 bis MQA. Die Berechnung­en erfolgen zum Teil nach Umsetzung auf 64 Bit, was die Genauigkei­t auf Studionive­au hievt. Ein Roon-ready-streamer mit DAC arbeitet auch bei Bedienung per Roon ohne Jitter. Über Roon Ready wird die Hardware austauschb­ar, was bleibt ist Roon als System mit (fast) perfektem Player, insofern erscheint der Preis angemessen. Lediglich Klassikfan­s dürften mit dem umständlic­hen, ausschließ­lich datenbankb­asierten Musikzugri­ff Probleme haben.

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