dali oberon 5
Sie suchen einen neuen Lautsprecher und haben ein begrenztes Budget, aber dennoch hohe Erwartungen an den Klang? Dann ist DALIS kompakte Standbox Oberon 5 genau das Richtige für Sie!
Für die kleinere der beiden Standboxen aus der 2018eroberon-serie ruft der dänische Hersteller gerade mal 800 Euro auf. Pro Paar. Und, so viel sei direkt verraten, was man dafür geboten bekommt, ist schlicht sensationell.
Preisklassentypisch ist das Gehäuse aus MDF gefertigt und mit Vinyl-folie beklebt. Die Box ist trotz innerer Verstrebun
Was man bei der DALI Oberon 5 für 800 Euro geboten bekommt, ist schlicht sensationell.
gen nicht allzu schwer, Angst vor einem schwingenden Gehäuse muss man aber nicht haben, da DALI mit Ausnahme der Schallwand alle Wände der Box intern bedämpft. Und Umfallen wird sie auch nicht ohne Weiteres, da sie auf einem stabilen und schicken Aluminiumfuß steht, der breiter ist als der Lautsprecher selbst. Gut zu wissen, wenn man Kinder hat – und gut aussehen tut es obendrein.
Einfaches und Komplexes
Während wir auf der Rückseite auf einen großen Bassreflexport und ein einfach ausgeführtes, aber recht hochwertiges Lautsprecher-terminal stoßen, sitzen auf der Front der Box die klangentscheidenden Zutaten. Zum einen wäre das der neu entwickelte Gewebehochtöner. Die Entwickler verpassten ihm einen Durchmesser von 29 mm, damit soll er nicht nur müheloser hohe Pegel und Dynamiksprünge wiedergeben können, sondern eben auch tiefer hinabspielen als andere Hochtöner, die meistens einen Durchmesser von 25 mm haben. Das wiederum soll dazu führen, dass der Übergang vom Tief-/mitteltöner zum Hochtöner besonders nahtlos gelingt. Aber: Laut Datenblatt liegt die Trennfrequenz bei 2400 Hertz. Somit muss der Hochtöner gar nicht besonders tief runterspielen...
Und wer angesichts der Größe der Gewebekalotte nun denkt, dass der Konus zu schwer werden könnte, kann beruhigt sein. DALI setzt auf ein extrem leichtes Material, dass laut Hersteller
mit nur 0,06 mg pro mm2 in etwa die Hälfte von dem wiegt, was bei Hochtönern üblich ist.
Die beiden 13-cm-tief-/mitteltöner bieten die charakteristische rote Färbung, die man sofort mit DALI assoziiert. Die Treiber sind aus mit Holzfasern vermengtem Papier (das zusätzlich gefärbt wird). Die Sicke wurde so konstruiert, dass die weich und flexibel genug ist, den Konus frei schwingen zu lassen.
Eine Besonderheit von Dali-lautsprechern ist die sogenannte Smc-technologie. Hierbei sitzt im Antrieb ein Polstück aus Eisen und SMC, einem magnetischen Pulver. Dieses Polstück wird von einem großen Ferritmagneten umschlossen. Das soll Verzerrungen 3. Ordnung, die im Gegensatz zu Verzerrungen 2. Ordnung oft als unangenehm empfunden werden, drastisch reduzieren. Dem Hörgenuss könnte das zugutekommen.
Aufwendig ist auch die Schwingspule, die in vier Lagen gewickelt wird. Damit die Konstruktion aber nicht zu schwer und damit träge wird, setzten die Entwickler auf leichte Drähte aus Aluminium. Um dennoch für eine hohe mechanische Festigkeit zu sorgen, werden die Aludrähte mit einer Kupferschicht ummantelt. Das Ergebnis ist eine leichte Schwingspule mit hoher Leitfähigkeit und Stabilität.
We’re All A Little Bit High
Im Hörraum durfte die Oberon 5 unter anderem mit dem Cambridge Audio CXA-61 anbändeln – was sich unmittelbar als Traumkombi entpuppte! Es ist einfach nicht zu fassen, welcher Sound aus dieser kleine Standbox kommt! Wobei Sound ein wenig negativ klingt. Und das wollen wir hier schnell klarstellen: Angesichts der aufgerufenen 800 Euro ist die Oberon 5 phänomenal! Unglaublich, welchen Bass sie ausspuckt, auch wenn im Grunde bei 47 Hz Schluss ist (-3db-punkt). Hören Sie sich mal den Anfang von „Keep The Faith“von der gleichnamigen BON-JOVI-SACD an. So gut darf eine 800-EuroBox das gar nicht wiedergeben! Auch Voltos! „Incitare“klang flott, satt und sehr druckvoll, Nebulas „Come Down“war im Gesang schön dreckig – keine Frage: Die Oberon 5 kann richtig rocken! Mit dem „Jazz“von Tonbruket ging es weiter. „Wheel No 5“vom brandneuen Album „Masters Of Fog“bot schön aufgelöste Becken und auch die Atmosphäre im Mittelteil stimmte. Zu unserer Überraschung machte der DALI auch Klassik keine Schwierigkeiten. „Also sprach Zarathustra“(Solti, Chicago Symphony Orchestra) war ein fein aufgelöster, durchhörbarer Genuss.
Was kann man der Box denn nun ankreiden? Nun ja, teurere Lautsprecher bilden noch etwas mehr in die Höhe ab und können die Tiefenstaffelung einer Aufnahme noch deutlicher rüberbringen. Auch ist im Bass noch mehr Auflösung möglich. Aber wir reden hier von einer 800-Euro-box, da muss man die Kirche im Dorf lassen. Genauer: Dieser Lautsprecher ist ein absoluter Knaller!