Ratgeber
Als zentrale Speicher sind Nas-server die optimale Wahl. Sie beliefern alle Netzwerkteilnehmer mit Musik und erlauben die perfekte Verwaltung derselben.
Im Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie eine Nas-server in Ihrem Netzwerk einrichten
NAS steht für „Network Attached Storage“und beschreibt die mit einem Netzwerk verbundene Speicherung digitaler Daten. Als Netzwerkzentrale dient üblicherweise der vorhandene Router, was die Kopplung ans Internet mit einschließt. Fürs Heimnetzwerk bietet der Router LAN-ANschlüsse per Kabel und WLAN per Funk, wobei der NAS-SERver per Lan-kabel übers Heimnetzwerk mit dem Router verbunden wird. Dieser sollte über Gigabit-lan verfügen, was einen schnellen Datentransfer von bis zu 120 Megabyte pro Sekunde (MB/S) erlaubt. Für ältere Router mit 100 Mbitperformance empfiehlt sich der Austausch gegen aktuelle Modelle – wie etwa die beliebte Fritzbox 7590. Im Gegensatz zum Nas-server kann die Netzwerkanbindung von Streamern auch über ein performantes WLAN erfolgen.
Zwei Arten von Servern
Für die Nas-geräte gibt es Angebote von Herstellern aus dem Hifi-bereich und solche aus dem Bereich Pc-zubehör. Zwar bestehen in den Grundfunktionen kaum Unterschiede, doch sind die Hifi-modelle wertig aufgebaut, kommen oft ohne Kühlgebläse aus und enthalten zuweilen auch Streaming-funktionen samt Analogausgängen. Solche Geräte können lautlos arbeiten und daher im Wohnzimmer betrieben werden. Als Beispiel sei der Antipodes EX genannt, der zudem als Roon Server dient. Aber auch der Nucleus von Roon ist ein Nasserver, wenn auch für die spezielle Roon-anwendung.
Nas-server aus dem PCBereich hingegen werden für den kommerziellen Einsatz konzipiert und erfordern daher keine highendige Verarbeitung. Zudem sind sie meist mit Gebläsen ausgestattet und somit fürs Wohnzimmer zu laut. Eine Ausnahme bildet der HS453DX von QNAP, getestet in Ausgabe 7/2019. PC-NAS-SERVER sind in der Regel preisgünstiger als die Hifi-kollegen, zwei Pc-typen stellen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vor.
Die Platzierung des geräuschvollen Nas-servers erfolgt am besten in der Nähe des Routers – etwa im Arbeitszimmer, dann kann die Verbindung
direkt über Lan-kabel laufen. Möglich ist der ausgelagerte Standort, da der Server im Normalbetrieb nicht über physische Elemente bedient werden muss. Denn das Einschalten lässt sich per Wakeonlan-app (WOL) erledigen, ausgeschaltet wird über ein Zeitschema – zum Beispiel immer nachts um 2 Uhr.
Technisch gesehen ist ein Nas-server ein PC mit bestimmten Eigenschaften. Dabei sind im Betriebssystem bereits Grundfunktionen vorhanden, während die Installation von Apps den Server um spezielle Anwendungen erweitert. Für Audio sind Serverfunktionen interessant, die auf Basis von Netzwerkprotokollen wie SMB (auch für allgemeine Daten), UPNP/DLNA (für Multimedia) und AFP (für Apple) arbeiten. Mit geeigneten Prozessoren kann auch ein Roon Server (Core) auf dem NAS laufen. In allen Fällen erfolgt die Bedienung per Streamer/app.
Für die Datenspeicherung enthält der Nas-server leicht zugängliche Einschübe, die Festplatten oder SSDS aufnehmen können, dabei reichen Geräte mit zwei Bays aus.
Wichtig: Datensicherung
Zur Sicherung der wertvollen Audiodaten sind Nas-geräte mit RAID ausgestattet, wobei einer der beiden Speicher zur Spiegelung genutzt wird. Für den laufenden Betrieb bietet RAID1 einen gewissen Schutz, eine perfekte Sicherung besteht aber nur dann, wenn die Daten mehrfach separat gelagert vorhanden sind – wie zum Beispiel auf USB-HDDS. Möglich wäre das auch per Cloud, doch ist das nicht jedermanns Sache.