Als die Gitarren spielen lernten
John Mayall ist noch immer unterwegs, ein verschmitzter lächelnder Guru des Blues Rock, der die alten Dinger weiterhin mit Herzblut auf die Bühne bringt. Er war aber auch schon Mitte der Sechziger aktuell, als sich seine Bluesbreakers zur Kaderschmiede der weißen Rockmusik entwickelten.
Peter Green zum Beispiel war 1966 als Gitarrist eingestiegen, auf Empfehlung des Schlagzeugers Mick Fleetwood, nachdem sein Vorgänger Eric Clapton mit demtrio Cream andere Pläne hatte. Er bewährte sich und bekam ebenfalls bald Lust, mit eigener Band unterwegs zu sein. Und so kop
pelten sich Green, Fleetwood und der Bassist Bob Brunning, der bald darauf von John Mcvie ersetzt wurde, im folgenden Jahr von den Bluesbreakers ab. Da man im Rock damals kaum zu viel Gitarren im Lineup haben konnte, schlossen sich bald darauf noch Jeremy Spencer und Danny Kirwan an, um Peter Green’s Fleetwood Mac auf den Weg zu bringen.
Es wurden umtriebige Jahre. Das erste und selbstbetitelte Album kam in der britischen Heimat gut an, ein halbes Jahr später folgte „Mr.wonderful“und 1969 dann „Then Pay On“. Die Band spielte sich die Finger wund, nach England folgten Tourneen durch die USA und der Ableger der Bluesbreakers machte eine rundum gute Figur. „Before The Beginning“ist daher als Sammlung zahlreicher, bislang unveröffentlichter Livemitschnitte aus der Zeit von 1968 bis 1970 eigentlich ein missverständlicher Titel, schließlich hatte Fleetwood Mac bereits seine Urbesetzung gefunden. Als Zusammenstellung mehrerer Klassiker von Elmore James oder Robert Johnson und vieler emphatisch gerockter Livesongs aus eigener Feder ist es aber ein Sammelsurium der Spielfreude, das im nicht immer mitreißenden TapeSound trotz allem pointiert die Stimmung einer Ära einfängt, in der nicht nur Fleetwood Mac durchstartete, sondern überhaupt die Rockmusik mit Hilfe des Blues' zum Sound einer Generation wurde.
Maxwood / sony (3:34:12, 3 cds)