Hifi-ketten der Zukunft
Je hochwertiger die Anlage, desto höher der Elektronikturm? Das war einmal. Hifi zieht in die Wohnzimmer zurück, und kleine, smarte Elektronik übernimmt die Funktionen der alten Bausteine. Inklusive der Verschmelzung von analoger und digitaler Musik.
Der Hifi-turm auf einem massiven Rack – er war in den goldenen Zeiten von Hifi und High End mehr als ein Bekenntnis zur hochwertigen Technik und ein Statussymbol. Gerade in den 1990er- und frühen 2000er-jahren erreichte die Aufteilung vieler Funktionen auf verschiedene Geräte einen neuen Höhepunkt, Analoges und Digitales wurden strikt getrennt, die Einführung diverser Digitalscheiben ließ die Anzahl der notwendigen Player und somit das Rack noch einmal bedrohlich anwachsen.
Mit für den Hifi-gedanken nicht gerade förderlichen Folgen: Die überzeugten Highender mit ihren ausladenden Arrangements wurden nicht selten aus dem Wohnzimmer verbannt, und die nachwachsende Generation der Musikhörer suchte den radikalen Gegenentwurf mit In-ear-kopfhörern und Co.
Es wächst zusammen
Langsam, aber gewaltig formierte sich in den letzten Jahren eine Gegenbewegung, die eine kleine Steuerzentrale für möglichst viele Quellen in den Mittelpunkt der Anlage rückt, und die einzelnen Funktionen der Kette möglichst smart integriert. Mit Streaming-receivern, Aktivboxen und drahtloser Übertragung verloren auch dicke Endstufen und Kabel zunehmend für viele Wohnzimmerhörer ihre Notwendigkeit. Und das dank den Fortschritten in der Digitaltechnik auch weitgehend ohne Klangeinbußen.
Wie konzipiert man also eine Hifi-anlage der Zukunft?
Viele Funktionen wachsen in wenigen Geräten zusammen, Analog und Digital existieren in klangvoller Koexistenz.
stereoplay sah sich im Portfolio renommierter Hersteller um und bekam vor allem eine subsummierte Antwort: möglichst individuell auf die Bedürfnisse des Hörers zugeschnitten, und mit einem problemlosen Miteinander von hochauflösenden Digitalquellen, Lp-wiedergabe und komfortorientiertem Streaming inklusive Bluetooth.
Fünf ungewöhnliche Ketten verschiedenster Preisklassen haben wir sorgsam von Herstellern und Vertrieben zusammengestellt bekommen: Von der Phono-fähigen Sub/sat-anlage (Nubert) über ein Hdmi-taugliches Mehrkanal-arrangement (Canton) bis hin zur volldigitalen Streaming-kette (Piega/ Primare) reichen die Vertreter der neuen Drahtlos-offensive.
B&M bringt dafür einen Phono-anschluss in eine verlustfrei-digitale High-end-anlage, und Naim/focal huldigen dem klassischen Ansatz mit Passivboxen, aber einem umso vielseitigeren Streaming-receiver. ■