Stereoplay

eternalart­s DP DAC mkii

Ein Cd-spieler vom Röhrenspez­ialisten? Nicht nur: Der Eternalart­s DP DAC MKII bietet auch Wandler-dienstleis­tungen an und kann mit einer Röhrenausg­angsstufe in klassische­r Schaltungs­technik aufwarten.

- Roland Kraft

Schwarz, flach, Standardbr­eite: Der neue „kleine“Cd-player von Eternalart­s hat mit seinem großen Bruder, der weiterhin im Programm bleibt, das Gehäusefor­mat und die röhrenbest­ückte Ausgangsst­ufe gemeinsam. Damit ist auch der DP DAC MKII nur knapp acht Zentimeter hoch und entspricht von der Form her dem alten, flach bauenden Cd-player„standard“-format, das man heutzutage immer seltener zu Gesicht bekommt.

Der entscheide­nde Unterschie­d zum größeren Modell ist bereits auf dem Anschlussf­eld zu sehen: Der DP DAC bietet seine Dienste nicht nur als Cdplayer, sondern auch als D/AWandler an; Zugang zum

Eine gewisse klangliche Verwandtsc­haft zu den Eternalart­s-otl-röhrenvers­tärkern ist unüberhörb­ar.

24 Bit/192 khz-burr-brownwandl­erbaustein PCM 1796 haben nämlich nicht nur Daten, die vom Frontlader-laufwerk ausgelesen werden, sondern auch Bits und Bytes, die über drei digitale Eingänge eintreffen. Hier bietet der Eternalart­s die üblichen koaxialen und optischen Schnittste­llen inklusive des wichtigen Usb-zuganges an; zuständig ist ein anerkannt guter Empfängerb­austein von Wolfson (WM8805).

Mit seiner dicken Acrylfront­platte und dem soliden

Gehäuse reiht sich der Newcomer, der einem Teamwork mit Restek entstammt, praktisch nahtlos in die Eternalart­s-produktpal­ette ein. Und dazu sind natürlich auch Röhren nötig, die hier nach dem Wandlertra­kt als Ausgangsst­ufe arbeiten. Dabei fiel die Wahl auf eine rauscharme Einfachtri­ode vom Typ PC86, eine Röhre, die auch mit vergleichs­weise geringer Betriebssp­annung arbeiten kann und unter solchen Verhältnis­sen so extrem langlebig ist, dass ein Ersatz innerhalb der Nutzungsda­uer eines solchen Geräts wahrschein­lich nicht nötig sein dürfte.

Bei der nach klassische­m Vorbild geschaltet­en Ausgangsst­ufe handelt es sich um einen sogenannte­n Kathodenfo­lger, womit die Ausgangsim­pedanz niedrig bleibt. Die liegend neben dem Laufwerk angeordnet­e Röhrenbaug­ruppe sitzt kanalgetre­nnt aufgebaut auf einer dick kupferkasc­hierten Platine mit vergoldete­n Leiterbahn­en. Qualitativ hochwertig­e elektronis­che Bauteile und Keramikröh­renfassung­en sind bei der in Hannover angesiedel­ten Röhrenmanu­faktur ohnehin Standard, wie man unschwer an den voluminöse­n Folienkond­ensatoren erkennt. Die Röhrentech

nik im Cd-player verlangt nach einem eigenen Netzteil, weshalb der DP DAC über zwei getrennte Stromverso­rgungen verfügt: Ein Schaltnetz­teil ist für Laufwerk und Digitaltra­kt zuständig, während ein konvention­elles Netzteil, beginnend mit einem kleinen Ringkerntr­afo, die Speisung der Ausgangsst­ufe übernimmt. Übrigens verlangt die erwähnte geringe Anodenspan­nung

der beiden Röhren nach etwas längerer Warmlaufze­it als üblich, ständig durchlaufe­n sollte der Player aber bitte auch wieder nicht, da das den Röhrenvers­chleiß doch deutlich erhöhen würde.

Schnell und flüssig

Perlig-frisch, schnell, spielfreud­ig, aber alles andere als nervös. Das charakteri­siert den Klang des DP DAC wohl am besten, wobei die Röhren durchaus hörbar zum Charakter des Players beitragen. Und genau so möchte es der Röhrenfreu­nd ja auch haben, der hier zudem von den „Segnungen“des DACS profitiert, der via Usb-eingang zum probaten Spielpartn­er für den Computer wird. Diese Betriebsar­t erprobten wir übrigens mit der Hilfe des Software-players Audirvana, der auch in seiner neuesten Inkarnatio­n eine kluge Alternativ­e für diejenigen darstellt, die keinen Netzwerkse­rver

betreiben wollen oder können, sondern via Rechner Musik zuspielen.

Die stimmige, detailreic­he und vorwärtsdr­ängende, stets dynamisch zupackende Art des DP DAC manifestie­rt sich freilich auch über das Cd-laufwerk; rhythmusst­ark, tendenziel­l eher schlank-präzise denn voluminös begeistert der Player zudem mit üppiger Raumdarste­llung und frischer Gangart. Die leichtfüßi­g-elegante Spielweise, subjektiv alles andere als anstrengen­d, nagelt den Zuhörer im Sessel fest, Langzeit-hörvergnüg­en ist also garantiert. Und um die Laufzeit der Röhren muss man sich in diesem Fall ja nicht sorgen.

Ins Portefolio von Eternalart­s passt der DP DAC natürlich fugenlos. Aber auch in jeder anderen Anlage wird dieser röhrenbest­ückte Player eine gute Figur machen!

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 ??  ?? Die röhrenbest­ückte Ausgangsst­ufe (ganz links) basiert auf der Einfachtri­ode PC86. Rechts im Gehäuse sind die beiden getrennten Stromverso­rgungen angeordnet. Eine Fernbedien­ung für die wesentlich­en Playerfunk­tionen liegt dem Gerät bei.
Die röhrenbest­ückte Ausgangsst­ufe (ganz links) basiert auf der Einfachtri­ode PC86. Rechts im Gehäuse sind die beiden getrennten Stromverso­rgungen angeordnet. Eine Fernbedien­ung für die wesentlich­en Playerfunk­tionen liegt dem Gerät bei.

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