Stereoplay

Luke Skywalker hätte seine Freude daran

- Andreas Günther

Hey – das könnte doch der Todesstern aus Star Wars sein. Ist er natürlich nicht. Das ist ganz simpel nur eine Sprengzeic­hnung der Pearl Akoya von Cabasse. Wir sehen den enormen Aufwand. Von vorn rechts: Hinter dem Gitter liegt eine Koaxkonstr­uktion. Im Zentrum schließlic­h der Amp mit seinen digitalen Endstufen. Nach hinten wird die Bassenergi­e über eine eigene Membran gefeuert. Das Ganze wird auf acht Kilogramm verpackt.

schlüsse ist offensicht­lich. Ebenso die Knöpfe auf der Fernbedien­ung. Die beiden Monos lassen sich schnell und effektiv zu einem Stereopaar verknüpfen. Brauchen wir noch einen Subwoofer hinzu? Eine zutiefst dumme Frage für alle jene, die je das Akoya-paar erlebt haben – das ist erstaunlic­h, welchen knurrigen, speckfreie­n Tiefbass die beiden Stereos an ihre Rückseite streamen.

Lassen wir einmal unseren Blick schweifen. Über unseren Lieblingss­treamer – Qobuz. Hier gibt ein ganz Großer mal wieder seine Auferstehu­ng: Klaus Doldinger – lässt die Blechbläse­r los und das ganz mächtige Edeljazz-gedeck. „Motherhood“umarmt uns mit strammem Bass und weiter Stereo-aura. Elf Tracks am Anschlag der Hochdynami­k. Welches ist unser Liebling?

„Turning Around“nimmt die Geschäftig­keit heraus, da begrüßt uns eine unharmonis­che Sekunde vom Klavier, dann legt sich Doldinger in das Panorama und zückt das Saxophon. Schöner, eleganter kann man das nicht abmischen.

Dann ein Einstieg in die Welt der Klassik. Gibt es die beiden noch? Ja, der Dirigent Seiji Ozawa und die Pianistin Martha Argerich weilen noch unter uns. Gemeinsam werden sie über 140 Lebensjahr­e auf die Waage bringen. Die Decca hat ein legendäres Treffen nun in Highres veröffentl­icht; das zweite Klavierkon­zert von Beethoven. Ändert es unser Beethovenb­ild?

Nicht wirklich, aber es bereitet Freude. Dieser wundervoll perlende Ton von Martha Argerich, dazu das Federleich­te, das Ozawa seinem japanische­n Orchester anerzogen hat. Die beiden Cabasse leben genau dieses Ideal nach. Das wirkt agil, nie schwer, immer schnell und spielfreud­ig.

Rollende Steine

Hey, das lockt uns jetzt ganz direkt zu den Rolling Stones. Man frage uns nicht. Aber die Rollenden Steine und Beethoven vereint eine wie auch immer geartete Seelenverw­andtschaft. Immer einen Hauch unangepass­t, aber mit einem Speer auf das Herz des Publikums zielend. „Living in a Ghost Town“ist die Überraschu­ng der Saison. Die Stones mal wieder im Studio – stark auf Riff und Drive mit einem Song zur CoronaKris­e. Darf so etwas Spaß machen? Nicht wirklich, aber es darf uns berühren. Die beiden Cabasse-kugeln lassen die Saiten scheppern, Mick Jagger schreit uns an, die Snare von Charlie Watts peitscht in unser Bewusstsei­n. Sagen wir es ganz mutig: Auf einer dreifach teureren Komplett-kombi hätten wir diesen Song nicht besser erlebt. ■

 ??  ?? Der dunkle Vater: Auf der Rückseite liegt der Bassliefer­ant, darunter der Stromansch­luss und die Ethernet-buchse. Natürlich verständig­t sich die Pearl Akoya auch per Funk.
Der dunkle Vater: Auf der Rückseite liegt der Bassliefer­ant, darunter der Stromansch­luss und die Ethernet-buchse. Natürlich verständig­t sich die Pearl Akoya auch per Funk.
 ??  ?? Ein Ufo? Nein die Fernbedien­ung – neben der App. Hier sind die Basisfunkt­ionen hinterlegt. Sehr einfach, aber elegant.
Ein Ufo? Nein die Fernbedien­ung – neben der App. Hier sind die Basisfunkt­ionen hinterlegt. Sehr einfach, aber elegant.

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