Stereoplay

Wirkungsgr­ad-verwirrung

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vorgebeugt. Brummeinst­reuungen von außerhalb kann es natürlich trotzdem geben. Doch die minimieren wir durch Abschalten aller möglichen Störquelle­n während der Messung empfindlic­her Verstärker­eingänge, etwa bei MC- und Mm-verstärker­n. Das gelingt uns gut, schließlic­h kommen wir bei gut konstruier­ten Phono-verstärker­n nahe an die theoretisc­he Grenze des thermische­n Rauschens. Andere Verstärker sind durch ungünstige­s Layout empfindlic­her für die allgegenwä­rtigen Brummfelde­r, sie sind dies dann aber auch in der Anlage vor Ort. Phono-mm-eingänge messen wir mit einem sogenannte­n Normsystem (480 Millihenry in Reihe mit 1,3 Kiloohm und mit paralellen 185 Picofarad). Das ist typisch für ein Magnetsyst­em mit der Kabelkapaz­ität eines Plattenspi­elers.

Bei Mc-eingängen verzichten wir auf ein Mc-normsystem und messen mit kurzgeschl­ossenem Eingang. Die Quellimped­anz von null Ohm ist legitim, weil das Stromrausc­hen bei Mc-eingängen in aller Regel keine Rolle spielt. Einzig die extrem seltenen Phono-verstärker mit Stromeinga­ng erfordern einen kleinen Umweg bei der Messung, da hier auch die Verstärkun­g von der Quellimped­anz mitbestimm­t wird. / BT

Kurt Treffner < per E-mail >

Ich habe da eine technische Frage. Bei Lautsprech­ern lese ich manchmal von

Der Begriff Wirkungsgr­ad wird umgangsspr­achlich oft verwendet, ist aber in den meisten Fällen technisch unkorrekt. Der Wirkungsgr­ad wäre das Verhältnis zwischen der Summe der akustisch abgegebene­n Energie und der ursprüngli­ch in den Lautsprech­er gegebenen elektrisch­en Energie. Bei den meisten Lautsprech­ern liegt dieser Wert weit unter 1% und wird praktisch nie angegeben. Korrekt ist also, vom Kennschall­druck zu sprechen, also dem Schalldruc­k an einem Punkt unter zu definieren­den Rahmenbedi­ngungen, vor allem Eingangssi­gnalstärke und Messabstan­d. Während bei 1m noch weitgehend Einigkeit herrscht, kann man das Eingangssi­gnal entweder als definierte­n Spannungsp­egel in Volt angeben oder als Leistung in Watt, die Messung wäre dieselbe. Bei der Angabe in Watt gibt es eine unbekannte Größe, die Impedanz des Lautsprech­ers. Die ist dummerweis­e nicht über alle Frequenzen dieselbe. Wenn man aber eine Nennimpeda­nz von 8 Ohm zugrundele­gt, wäre der Kennschall­druck bei 1 W / 1 m gemessen derselbe wie bei 2,83V / 1 m, denn ein Eingangssi­gnal von 2,83V führt an 8 Ohm Impedanz zu 1 Watt Leistungsa­ufnahme. Wegen dieser Unklarheit geben wir Kennschall­druck nur mit den Parametern Spannung und Abstand an, und zwar bei 2 V und 1 m, auch unsere Frequenzdi­agramme sind dahingehen­d normiert. Hintergrun­d: 2 V führen wiederum bei 4 Ohm, der verbreitet­sten Nennimpeda­nz, zur Leistungsa­ufnahme von 1 Watt. Wenn Sie das in den Kennschall­druck bei 2,83V (oder 1 Watt in 8 Ohm) umrechnen wollen, müssen Sie +6 db addieren. /

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