Cabasse Pearl Akoya
So darf ein Lautsprecher nicht aussehen, zumal, wenn er auch noch verführerisch klingt. Cabasse hat mit der Pearl Akoya eine Ikone für Ohren und Augen erschaffen.
Das darf man sich nicht nehmen lassen. Unbedingt. Egal, wie freundlich Ihr Händler vor Ort ist – bestehen Sie darauf, dass Sie die Cabasse Pearl Akoya selbst auspacken dürfen. Denn das ist ein Erlebnis, das emotionale Verbindung schafft. Und: Am besten nimmt man zwei Stück und baut ein Stereoklangbild auf. Dann kommt ein größerer Karton bei Ihnen an. Die Lautsprecher sind in zwei quadratischen Einzelquadern verpackt. Dann das Siegel lösen, die äußere Hülle abstreifen. Schließlich stößt man auf eine höchst seltsame Handtasche. Sie ist halbrund und erstaunlich schwer. Das könnte auch ein Accessoire aus dem Fitness-studio sein. Eine Hantel, vielmehr deren zwei – für den linken und rechten Arm, je rund acht Kilo schwer. Damit lässt sich gut an den Muskeln arbeiten.
Doch der eigentliche Sinn steckt natürlich hinter dem Reißverschluss der schönen Täschleins. Da wartet eine Kugel auf uns. Wir kennen die Lautsprecher von Amazon, von Apple, von Google. Alle wollen uns doppeln. Zum einen sind
In Mono sind wir angefixt. In Stereo stellen wir sogar jede klassisch-alte Hifi-anlage infrage.
wir Adressaten des Klangs, dazu Befehlsgeber. Denn da verstecken sich Mikrophone. Wir wünschen uns „Donna Lee“in der Live-version von Jaco Pastorius. Wir brauchen es nur auszusprechen, und sofort ist die Musik da. Hey, hier verändert sich ein komplettes Klangund Bedienkonzept. Aber es gibt Abstriche. Die meisten Lautsprecher dieser Befehlswelt sind traurig in ihrer Klangwie
dergabe. Cabasse verändert die Spielregeln. Das sind nicht nur Schwergewichte für die Sportarbeit. Hier wird auch der Klang ultimativ aufgearbeitet. Die Pearl Akoya ist mehr als ein akustischer Raumbefeuchter. Hier wird ehrlich audiophil gewandelt. Sieht gut aus im Wohnraum, klingt zudem vorzüglich. Zum Niederknien sogar. Was an der Kombi von Membranen und dem zentralen Verstärker liegt. Wir treffen hier auf rund eintausend Watt. Natürlich alles rein digital. Die Kraft wird gedrittelt. In der Mitte wird der Hochtöner bedient und auf den Hörplatz ausgerichtet. Dann der Mitteltöner in der Koaxumrandung. Der Bass schließlich feuert nach hinten, er bekommt naturgemäß die meiste WattKraft ab.
Man darf neidisch werden
In Mono sind wir ange xt. In Stereo stellen wir sogar jede klassisch-alte Hifi-anlage infrage. Hey, einer der beiden Schallwandler kostet knapp unter 1500 Euro. Die Zielgruppe ist erstaunlich weit. Wir könnten ein Multimillionär mit Blick auf den Central Park sein. Auf einen Klick auf unser iphone öffnet sich eine höchst anspruchsvolle Klangwelt. Wir könnten alle unsere neidischen Geschäftspartner beeindrucken. Für 3000 Euro im Paar. Oder wir stehen auf der Gegenseite. Arm und klein, aber dennoch anspruchsvoll. Ein Student stellt zwei dieser Kugeln in sein Heim – und er ist garantiert der Held von Design und Lifestyle.
Tidal, Qobuz, Spotify und Deezer sind mit einem Fingertipp präsent. Hier ist der Kern der Botschaft. Früher brauchte man als Musikenthusiast ein gefülltes CD- oder Plattenregal hinter sich. Aus und vorbei. Die gute Musik in ihrer höchsten Au ösung utet als Stream daher. So stolz man auf seine CDSammlung ist – sie ist altes Eisen, längst überholt. Wer bei ebay noch Geld damit machen kann, sollte alles versteigern und ein Abo abschließen. Statt 16 Bit können wir nun auf High-res zugreifen. Es geht nicht mehr um das Besitzen, sondern um die schlaue Alternative.
Das war die politische Botschaft. Eine Welle, auf der Cabasse mit dem Pearl Akoya perfekt schwimmt. Links wird eine Kugel auf das Sideboard gestellt, rechts dazu das Pendant. Strom wird aus der Wand gezogen. Wer mehr will und einer Kabelverbindung nicht vertraut, der schließt alle Musik über das zentrale Ethernet-kabel zum Heimnetzwerk an. Hier liegt die gerippte Cd-sammlung auf einem NAS, hier lauschen die großen Streaminganbieter auf eine Befehlskette. Super, verführerisch, wer es je erlebt hat. Einfach die App auf Pad oder Phone starten – und ein Kosmos des Edelklangs ist nur einen Fingertipp entfernt.
Cabasse vernetzt alles. Einzig könnten wir monieren, dass der Zugang zu unserer VinylSammlung fehlt. Egal, das kratzt uns nicht wirklich an. Hier geht es um den weiten Blick in die Zukunft der Musikwiedergabe. Eine App steuert alles, oder die formschöne, runde Fernbedienung, die den Lautsprechern beiliegt. In jeder Begegnung fühlt man die hohe Verarbeitungsqualität, das Versprechen vom Ultimativen. So muss High-end aussehen, so muss sich High-end anfühlen. Zumal Cabasse uns nicht malträtiert. Alles ist offensichtlich, elegant. Nun gut, wir können die Bedienungsanleitung lesen, bringt uns aber nicht wirklich weiter, die Sprache der An