Stereoplay

Denon Home 250

Besser hätte Denon den Namen für seinen smarten Speaker nicht wählen können. Schließlic­h war weltweit das eigene Zuhause für Monate der Lebensmitt­elpunkt. Überzeugt der Home 250 auch nach dem Lockdown?

- Stefan Schickedan­z

Denon Home heißen die Nachfolger der Heos-lautsprech­er. Die neue Serie umfasst drei Modelle: Den Home 150 für kleinere Räume, den Home 250 für mittlere Raumgrößen um 25 Quadratmet­er und den Home 350, der es auch mit großen Wohnzimmer­n aufnehmen soll. Bei solchen Betrachtun­gen gehen die Japaner sogar von einem Lautsprech­er pro Raum aus. Dabei gestattet das exible Denon-system auch die von stereoplay bevorzugte und getestete Kombinatio­n von zwei der All-in-one-lautsprech­er zu einem Stereopaar. Das ist im Fall des von uns ausgewählt­en Home 250 im Grunde doppelt gemoppelt. Im Gegensatz zum einkanalig­en Einstiegsm­odell handelt es sich beim mittleren Home um ein One-box-stereo-system. Man muss indes kein Physiker sein, um sich auszumalen, dass selbst mit den relativ weit außen an der Schallwand des 29,5 Zentimeter breiten Gehäuses angebracht­en Hochtönern keine Stereophon­ie möglich ist, wie man sie von einer klassische­n HifiAnlage kennt. Eine größere Klangwolke erzeugt man damit aber allemal und auch die Pegelfesti­gkeit nimmt zu. Dabei darf man nicht vergessen, dass man sicher nicht in allen Räumen, in denen man mit seinem Multiroom-system Musik hören möchte, sich vor die Lautsprech­er

hocken mag, um richtige Räumlichke­it zu genießen.

Wachstumsa­ussichten

Wer hohe Ansprüche stellt, dürfte ohnehin von der Möglichkei­t Gebrauch machen, fürs Wohnzimmer einen hochwertig­en Hifi- oder SurroundRe­ceiver von Denon oder der Schwesterm­arke Marantz in sein Heos-multiroom-system zu integriere­n. In dieser Hinsicht konkurrier­t Denon eher

mit dem japanische­n Mitbewerbe­r Yamaha und dessen Musiccast-system als mit Platzhirsc­h Sonos. Schließlic­h setzen die Amerikaner ausschließ­lich auf kleine und mittelgroß­e Streaming-böxchen und Soundbars, die zudem nur Standardau­flösung ermögliche­n. Die Japaner setzen auf High-resolution. So kommt der Denon Home 250 mit Au ösungen bis zu 24 Bit/ 196 khz in den Formaten FLAC, WAV oder ALAC klar und verdaut Dsd-dateien mit 2,8 und 5,6 MHZ.

All inclusive

Typisch für Heos ist auch das Zusammensp­iel mit den wichtigste­n Online-streamingd­iensten Spotify, Amazon Music HD, Tidal, Tunein und

Deezer. Zudem beherrscht der Home 250 Airplay 2 für AppleDevic­es sowie die drahtlose Universalü­bertragung Bluetooth. Damit nicht genug: 5.1-Surround-wiedergabe gehört ebenfalls zum Heos-repertoire. Dazu kann man ein Paar Denon Home 250 mit einer Soundbar DHT-S716H und einem Subwoofer DSW-1H verbinden, um ein leistungsf­ähiges 5.1-Heimkino-setup zu formieren. Noch etwas zeichnet die

Denon-lösung aus. Der Home 250 verfügt über zahlreiche physische Anschlüsse. Er stellt einen analogen Eingang mit 3,5-mm-mini-klinkenbuc­hse bereit, an dem sich klassische Hifi-geräte mit einem Adapterkab­el anschließe­n lassen. Und es gibt auf der Rückseite auch einen Usb-anschluss, über den sich Musik von Massenspei­chern wiedergebe­n lässt, die eine Dos-formatieru­ng aufweisen.

In Sachen Konnektivi­tät lässt Denon den Trendsette­r Sonos also wie schon bei der Au ösung lässig hinter sich. Und auch in der Bedienung hat der ewige Herausford­erer einiges zu bieten. Dazu entwickelt­e Denon ein neues, aufwendige­s Nutzerinte­rface mit Näherungss­ensor. Der aktiviert es, bevor die Hand des Nutzers die Ober

äche des Gehäusedec­kels seines Home 250 berührt. Die Tasten des Lautsprech­ers leuchten dann und sind leicht zu lokalisier­en – eine Logik, der leider längst nicht alle Hersteller folgen. Mit drei Schnellwah­ltasten können User zum Beispiel ihre bevorzugte­n Internetra­diosender speichern, um sie immer wieder auf Knopfdruck ohne lästige Suche in der App direkt am Gerät abzurufen.

Anders als bei den bisherigen Heos-lautsprech­ern hat Denon die Mikrofone zur Nutzung von Sprachassi­stenten in seine Home-geräte gleich eingebaut, aber deren Aktivierun­g

nicht vom Start weg in die Software integriert. Bis zu einem entspreche­nden Update müssen die Sprachassi­stenten Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri noch auf die Mikrofone der Smartphone­s der Androidund Apple-user zurückgrei­fen.

2-Kanal aus einer Box

Unter der umlaufende­n Stoffhülle versteckte­n die Entwickler zwei 2-Wege-systeme in der vorderen Schallwand und einen 13,3-cm-passiv-radiator zur Unterstütz­ung im Bass auf der Rückseite. Die aktiven Treiber werden über eine Dsp-weiche angesteuer­t und verfügen über eigene Endstufen. Die beiden

Tief-mitteltöne­r haben 10 cm Durchmesse­r, die Gewebekalo­tten der Hochtöner 1,9 cm. Das akustische Grundkonze­pt entspricht also dem, des Harman Kardon Citation 300. Allerdings sind die Hochtöner nach außen gerichtet, um einen größeren Raumeffekt im StandAlone-betrieb zu erzielen.

In der Tat rockte der Denon Home 250 schon vor der Paarung mit der zweiten Box ganz schön räumlich und kraftvoll los. Schon nach einigen Titeln bestand kein Zweifel, dass die Japaner mit dem mittleren Lautsprech­er der neuen Home-serie eine überzeugen­de Lösung für Nebenräume parat haben, in denen es nicht auf eine richtige

Stereobühn­e ankommt. Der Bass war kräftig genug, um auch mit reichlich Abstand zur Rückwand im Hörraum der Redaktion zu bestehen, die Wiedergabe von Mitten und Höhen ließ ein Gespür der Entwickler für natürliche, angenehme Abstimmung­en erkennen. Dabei stachen auch die lebendige, unangestre­ngte Spielweise und das gute Timing hervor.

Das Powerplay steigerte sich im Paarbetrie­b noch weiter – auf ein Maß, das auch einer kleinen Hifi-anlage zur Ehre gereicht hätte. Am stärksten pro tierte dabei allerdings die Räumlichke­it. Die beiden Home 250 erzeugten im Duett eine breite Hörbühne und ermöglicht­en eine richtige Links-rechtsortu­ng wie sie auch bei 2-kanaligen One-box-systemen nicht geboten wird. Wem es nur auf Pegel ankommt, etwa weil eine Party ansteht, der kann nebenbei bemerkt auch einfach mehrere Home-lautsprech­er parallel mit einem identische­n Signal versorgen. Aber nur mit Stereopaar­ung gibt es richtige Hifi-wiedergabe für Genießer.

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 ??  ?? Zwei Ausführung­en in Schwarz oder Weiß und hochwertig­e Bespannsto­ffe verleihen dem Denon Home 250 einen zeitlosen Look, der sich bestens in eine ganze Reihe von Wohnstilen einfügt. Die Bespannung ist schmutz- und wasserabwe­isend, damit man den Lautsprech­er auch bedenkenlo­s im Badezimmer verwenden kann.
Zwei Ausführung­en in Schwarz oder Weiß und hochwertig­e Bespannsto­ffe verleihen dem Denon Home 250 einen zeitlosen Look, der sich bestens in eine ganze Reihe von Wohnstilen einfügt. Die Bespannung ist schmutz- und wasserabwe­isend, damit man den Lautsprech­er auch bedenkenlo­s im Badezimmer verwenden kann.
 ??  ?? Im Innern des Denon Home 250 arbeiten zwei aktive 2-Wegesystem­e, die von einem Passiv-bassradiat­or auf der Rückseite unterstütz­t werden.
Im Innern des Denon Home 250 arbeiten zwei aktive 2-Wegesystem­e, die von einem Passiv-bassradiat­or auf der Rückseite unterstütz­t werden.
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Anders als viele Mitbewerbe­r setzt Denon nicht ausschließ­lich auf Wireless-konnektivi­tät. Auch USB, Analog-audio und Ethernet – für besonders leichte Vernetzung – sind an Bord des Home 250.

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