QNAP TBS-453DX
Notebook, E-book und jetzt NAS-BOOK. Klar, für den mobilen Betrieb ist dieses QNAP-NAS nicht geeignet. Doch fällt der Server so klein und schick aus, dass er sich in jeden Wohnraum einfügt. Und bietet für wenig Geld sogar einen Roon Core.
Wer an ein 4-BAY-NAS denkt, der hat einen schwarzen Kasten mit vier fetten Festplatten vor Augen. Die erzeugen hörbare Laufgeräusche, begleitet von ebensolchem Lüfterrauschen. Das ist der Standard für Nas-server, wie sie ursprünglich fürs Büro entwickelt wurden. Dort spielen hörbare Geräusche keine Rolle.
Zwar könnte der Server im Abstellraum oder Keller stehen, im Wohnzimmer sind jedoch gutes Design und leiser Betrieb gefordert. Mit dem TBS-453DX geht Nas-spezialist QNAP nun einen völlig neuen Weg und setzt erstmalig ausschließlich M2-SSDS als Massenspeicher ein. Solche Chip-speicher kommen ohne bewegliche Teile aus, messen nur 22 x 80 Millimeter bei 5 Millimetern Höhe, dagegen wirken selbst 2,5-Zoll-festplatten noch riesig. Von 3,5Zoll-typen ganz zu schweigen.
Vier M2-SSDS passen in den TBS-453DX, was insgesamt 8 Terabyte Speicher ermöglicht. Damit setzt sich dieses QNAPNAS von dem ansonsten ähnlichen DS-453DX ab, lesen Sie dazu den Test in stereoplay 7/2019. Bezüglich der Kühlung hat sich QNAP beim M2-NAS zwar für eine Lüfterlösung entschieden, doch ist davon in einem Meter Abstand selbst ohne Musik fast nichts zu hören.
NAS steht für Network Attached Storage, dabei sind Massenspeicher ans Netzwerk angebunden, die zentral gespeicherten Musikdaten stehen also jedem Netzwerkteilnehmer zur Verfügung. Infolge der jährlichen Halbierung der Speicherpreise werden SSDS, also auch M2-chipspeicher, für die Massenspeicherung erschwinglich. 1 Terabyte (TB) gibt es derzeit ab etwa 150 Euro. Das reicht für 2600 Stunden FLAC-MUSIK in Cd-qualität und für 800 Stunden in Hires 24/96. Der Server erlaubt problemlos die Kopplung mehrerer SSDS zu einem Verzeichnis, auch nachträglich und in beliebiger Größenkombination. Dazu müssen die Daten nochmal auf einem externen Laufwerk vorhanden sein, doch ist das wegen der unbedingt erforderlichen Sicherung der wertvollen Musiksammlung ohnehin erforderlich. Lesen Sie dazu unseren Kasten.
Der Preis für den Server beträgt 630 Euro, mit 4 GB Hauptspeicher, was völlig ausreicht. Dazu kommt der Massenspeicher, also etwa 300 Euro für 2X1TB M2-SSDS. Als besonderen Clou bietet der Server den Betrieb als Roon Core, was ihn für Roon-fans preislich extrem interessant macht. Lesen Sie dazu – und zu den sonstigen Server-anwendungen für Audio – unseren Ratgeber auf der folgenden Seite. Einige StandardNas-features haben wir in
unserer Tabelle aufgelistet, tatsächlich beherrscht der QNAP ein sehr umfangreiches Spektrum an Server-protokollen bis hin zur Cloud-anbindung.
Starten per WAKEONLAN
Für einen komfortablen Betrieb wird das Gerät per WAKEONLAN übers Smartphone einund Timer-gesteuert ausgeschaltet. Allerdings ist der Stromverbrauch wegen der nicht verbauten Festplatten ohnehin sehr niedrig. Die Admi
nistration des NAS läuft per Web-browser am Pc/tablet.
Neben seinen Server-funktionen kann der QNAP auch als Renderer arbeiten. Als AnalogAusgangsstufe ist allerdings nur das Pc-übliche Hd-audio vorgesehen, was dann über eine 3,5-mm-klinkenbuchse ausgegeben wird. Mit hochwertigen Streamern kann der QNAP klanglich zwar nicht mithalten, doch ist das bei den Top-nasfunktionen unbedeutend.