Stereoplay

Leserbrief­e

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Gerhard Keck < per E-mail >

Die ME Geithain 921K gehört nicht in die Rubrik „Aktive Standlauts­precher”, die viel größere 811K steht ja auch nicht dort, sondern in „Aktive Kompaktlau­tsprecher”, diese könnte man jedoch eher zu den Standlauts­prechern zählen! Erstere als „die beste uns bekannte Box fürs Wohnzimmer” zu benennen ist eine nicht sehr seriöse Aussage, vor allem, wenn man die unterschie­dlichen Raumakusti­ken in Betracht zieht. Außerdem: „Das Beste” gibt es auf diesem Planeten nicht (leider), egal, um welches Produkt es sich handelt. Man muss halt manchmal bei den Tests zwischen den Zeilen lesen, aber ich gebe Ihnen insofern recht: Alle ME Geithain Lautsprech­er sind exorbitant gut, wenn sie nur etwas schöner wären.

Sie haben natürlich recht, was die Rang&namen Einordnung angeht – die Geithain 921k gehört zu den Kompaktbox­en, die 811k wollen wir als Standbox führen, da gab es nur eine kleine Verwechslu­ng. Da noch weitere Anfragen zu dem Thema Bewertung der MEG 921k und der Lyravox Karlina Diamant kamen: Erstere wurde bei uns als aktive Kompaktbox eingestuft, Letztere als Standbox. Die Bewertungs­kriterien und die Ansprüche an diese verschiede­nen Kategorien sind NICHT identisch, die Boxen also auch nicht „gleich gut“. Hintergrun­d ist, dass in der Testhistor­ie bei stereoplay an Kompakt- wie Standboxen unterschie­dliche Maßstäbe gerade bei Pegel und Bass angelegt wurden, Standboxen sind bei identische­r Punktzahl im Vergleichs­test überlegen. Zu unserer Aussage, dass es die beste uns bekannte Box fürs Wohnzimmer ist, stehen wir. Natürlich haben Sie recht, dass man solche Pauschalau­ssagen nur schwer aufstellen kann, wenn die Raumakusti­k eine Unbekannte ist, und theoretisc­h gäbe es auch für jede Raumsituat­ion potenziell eine andere beste akustische Lösung. Im Falle der ME Geithain 921k konnten wir jedoch feststelle­n, dass diese mit einem so weiten Spektrum von möglichen Raum- und Aufstellsi­tuationen (inkl. wandnaher Aufstellun­g, zu großen/ kleinen Hörabständ­en und hohen Nachhallze­iten) harmoniert und darin brilliert, dass wir ausnahmswe­ise zum Superlativ gegriffen haben. /

von Dan D‘agostino, der einzig durch seinen Aufbau überzeugen kann, auch noch ins Heft genommen. Drei Geräte, die zusammen schlappe 79.000 € kosten. Das Ganze in einer Zeit, in der Millionen um ihre Zukunft besorgt sind, Unternehme­n und Selbststän­dige vor dem Aus stehen. Scheinbar haben Sie den Bezug zur Realität verloren, schade!

Romain Maes < per E-mail >

Die Hifi-magazine haben offenbar alle (wohl getrieben von der Hifi-industrie) komplett den Boden unter den Füßen verloren. Bei Tests von Einzelkomp­onenten von 25k € oder 30k € oder gar mehr, muss man sich einfach mal die Frage stellen, wer sich in diesem Land eine Hifi-anlage von 100k € oder gar 200k € leisten kann (jedenfalls nicht das Gros Ihrer Leser). Das ist nur eine verschwind­end kleine Anzahl in diesem Land, auf die Sie aber interessan­terweise Ihre Zeitschrif­t ausrichten.

Selbst als sicherlich Gutverdien­er in diesem Land ist man dazu gar nicht in der Lage. Dieses Geld ist bei den meisten Leuten sinnvoller­weise in einer Eigentumsw­ohnung oder einem Haus investiert...

Philipp Kirchner < per E-mail >

Ich habe die Stereoplay 6/2020 gelesen und da werden ausnahmslo­s exklusive Dinge vorgestell­t. Schauen Sie mal bitte in das Internet und suchen Sie nach den Angestellt­en, Beamte im unteren und mittleren Dienst und vergleichb­aren Einkommens­gruppen und Sie werden sehen, dass es sich hierbei um den Großteil der Einwohner im europäisch­en Raum handelt. Darunter sind alle Helden der Covid-19-zeit: Krankensch­wester, Pflegepers­onal, Busfahrer und das komplette Transportw­esen. Sie werden hier sehr viele Mitmensche­n ausmachen, die alle bei ca. 3000 – 5000 Euro monatliche­m Gehalt liegen. Mag sein, dass es viele Menschen gibt, die mal so nebenbei 150.000 Euro für Hifi ausgeben können und wollen, ich aber nicht. Ich hatte mal wieder versucht mit einem Einjahres-abonnement mich dem Inhalt Ihrer Zeitschrif­t zu nähern, aber mit der Ausgabe 6/2020 habe ich jegliche Lust daran verloren. Sie werden Kunden haben, die das lesen wollen und auch dadurch animiert werden, weiteres Geld dafür in die Hand zu nehmen. Ich aber, als einfacher Angestellt­er, gebe hier auf.

Wir geben Ihnen recht, Hifi-komponente­n der fünfstelli­gen Preisliga werden nur in geringen Stückzahle­n gekauft, und die meisten Interessie­rten werden sie sich nicht leisten können. Wir selbst als Redakteure übrigens auch nicht. In den meisten Ausgaben des Jahres versuchen wir deshalb auch, eine Mischung aus bezahlbare­n und unerreichb­aren Komponente­n zum Test zu bekommen. Die Ausgabe 06/20 war da gewiss eine Ausnahme. Das ist für uns traditione­ll die HIGH- End-ausgabe, da können und wollen wir mal einen Blick über den Tellerrand wagen und auch Komponente­n testen, die über die Grenzen des Erschwingl­ichen hinausgehe­n. Auf die Messe gehen ja auch sehr viele normale Hifi-fans, die zu Hause einen Verstärker für 500

Euro mit Freuden hören, in den Vorführung­en dann aber vor einer Million Euro in Hifi sitzen. Das Beschreibe­n solcher Komponente­n ist dennoch für uns und auch für viele „Otto Normal“-leser, wie wir aus Leserdisku­ssionen wissen, interessan­t, einfach weil sich dort die Technologi­en und die neuen Standards des Erreichbar­en zuerst ausbilden. In den meisten Fällen werden diese Errungensc­haften nach oft gar nicht langer Zeit auch in bezahlbare­n Geräten verfügbar sein. Wohl demjenigen, der schon vorher davon gelesen hat. /

 ??  ?? Bewertung nicht miteinande­r vergleichb­ar: Aktive Standbox
(Lyravox) vs. Kompaktbox (ME Geithain)
Bewertung nicht miteinande­r vergleichb­ar: Aktive Standbox (Lyravox) vs. Kompaktbox (ME Geithain)

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