SAC, MAS und T+A
Superteure Lautsprecher, bezahlbare Komplettanlagen und drei interessante Plattenspieler, von denen zwei überzeugen. Gratis dazu gab’s eine Prince-lobhudelei.
Bei 14.000 DM begannen die Preise des „Superlautsprecher“-testfeldes. Die teuerste Superbox war die aktive SAC Cantabile, im Bild unten links, für 49.000 DM. Diese hochinteressante Box setzte auf Fostex-magnetostaten für alle Frequenzen oberhalb von 100 Hz. Für den Bass sorgten zwei 32-cm-treiber pro Lautsprecher, „die ihren Beitrag zum Schalldruck über je einen senkrechten Schlitz“abgaben. Entwickler Walter Fuchs wollte ultrasteife Membranen und ließ sich daher von GIA (in Grevenbroich) Chitinmembranen fertigen. Die extremen Kräfte, die dank 500 Watt Nennleistung an den Aufhängungen der Basstreiber auftraten, sorgten für über 20 verheizte Chassis. Die fünf auf der Front sichtbaren Treiber sind: zwei große Grundtöner, ein Mitteltöner und zwei Hochtöner. Der Lohn der Mühen: eine enorm genaue Abbildung, ein fantastisches Herausarbeiten von Details, eine begeisternde Ortbarkeit von Stimmen und atemberaubende Dynamik. In der Mitte zu sehen: Die Metaxas Audio Systems (MAS) Magnetic für 16.000 DM mit Folienmitteltöner von Fostex/japan. Dieser übernahm die Frequenzen zwischen 600 Hz und 5 khz, wo er dann wegen seines ungünstigen Bündelungsverhaltens von einem Fostex-hochtöner abgelöst wurde. Hinzu kamen vier mit identischen Signalen versehene Bässe sowie zwei Subwoofer mit 20 cm Tieftönern von Eton. Bassstark, brillant und energiegeladen spielte die MAS. Dazu kam eine angenehme, luftige, aber etwas ache Raumdarstellung. Im Bild rechts: die T+A T 230
für 14.000 DM. Sie bot neben zwei 26erBässen (mit dahinterliegenden 21erInnentreibern) sowie zwei 17er-grund-/ Mitteltönern (bis 1500 Hz) ein Hochton-/ Präsenztrio aus einer 25er- und zwei 38-mm-gewebekalotten. Eine irre Basspräzision, Neutralität und Natürlichkeit waren die Hauptargumente für die T+A.
Zwei der drei Plattenspielerhersteller sind heute im Markt nicht mehr vertreten: Audioméca (mit Laufwerk „Romance“) und Zarathustra (mit Laufwerk „S 4“, entwickelt von Simon Yorke). Beide traten gegen den Linn LP 12 mit neuem Lingonetzteil an. Dabei setzte der Audioméca auf einen einpunktgelagerten Arm, einen Metacrylat-teller und verzichtete auf ein (zu Resonanzen neigendes) Gehäuse. Der Zarathustra hatte eine Subchassis-grundplatte aus fünfzehn Lagen Zitronenholz und nutzte unbedämpfte Federn. Der Linn LP 12 Lingo konnte nun auch 45 RPM auf Knopfdruck bereitstellen. Im Vergleich mit dem Linn klang der Audioméca zu sanft, der Zarathustra hingegen bot mehr Energie und Klasse, während der LP 12 zwar nicht zum Sieger gekrönt wurde, aber immer noch der bis dato beste LP 12 war. Die Cd-grunddiskothek befasste sich mit dem Rap der 80er, überwiegend jedoch mit Prince und empfahl die Alben 1999, Purple Rain, Around The World ..., Parade, Sign O’ The Times und Lovesexy.